Pommersche Akten in deutschen staatlichen Archiven
Ein Vielzahl von Archiven in Deutschland besitzen Akten oder Archivalien zu Pommern. Aufgrund der historischen Begebenheiten ist die Verteilung nicht immer logisch oder nachvollziehbar. Vielleicht entdecken Sie in einem der hier angegebenen Archive doch noch einen für Sie wichtigen und Ihnen bisher nicht bekannten Hinweis?
Das Geheime Staatsarchiv preußischer Kulturbesitz gehört zur Stiftung preußischer Kulturbesitz und hat seinen Sitz in Berlin. Das Archiv ist DAS preußische Archiv überhaupt und enthält wichtige pommersche Bestände, Militärakten, Kolonisation, Verhandlungsakten, Nachlassakten, Streitfälle und vieles mehr. Auch hier kann der Orts-und Familienforscher fündig werden. Der Internetauftritt ist sehr gelungen gestaltet und enthält viele Informationen über die Bestände und zur Suche. Hierfür hat das Archiv speziell eine hauseigene Datenbank eingerichtet. Am besten man gibt dort Familiennamen und Orte zur Suche ein.
Klaus Dieter Kreplin hat auf seiner Seite viele Informationen zum GSTA zusammengetragen.
Lesen Sie aus dem vergriffenen Sedina-Schwerpunktheft "Archive" 1-2006 den Artikel der Archivoberinspektorin Constanze Krause über dieses Archiv.
Uwe Rodig hat einen Vortrag gehalten über "Bevölkerungsgeschichtliche Quellen im Vorpommerschen Landesarchiv Greifswald", den Sie auf den Seiten von Klaus Dieter Kreplin lesen können.
Die Anschrift und einen Überblick über die Kirchenbuchbestände in diesem Archiv finden Sie an anderer Stelle bei uns.
Lesen Sie auch aus dem vergriffenen Sedina-Schwerpunktheft "Archive" 1-2006 den Artikel von Dr. Hermann Seils über das Landesarchiv Greifswald. Beachten Sie aber bitte, daß die Informationen dort dem Stand von 2006 entsprechen und nicht mehr aktuell sind.
Universitätsarchiv
Baderstraße 4/5
17487 Greifswald
Tel.: +49 (0)3834 86-1156
Fax: +49 (0)3834 86-1159
E-Mail
Lesen Sie aus dem vergriffenen Sedina-Schwerpunktheft "Archive" 1-2006 den Artikel von Felicitas Spring über das Universitätsarchiv Greifswald.
Die Archive des Landes Mecklenburg-Vorpommern haben sich im Internet zu einem Archivverbund zusammengeschlossen. Es entstand dadurch die Datenbank ARIADNE, in der die Bestände der beteiligten Archive eingegeben werden. Es sei darauf hingewiesen, dass die Bestandsaufnahme noch nicht abgeschlossen ist und es sich immer wieder lohnt, regelmäßig die Datenbank nach neuen Quellen zu durchforsten. Ähnlich wie bei der Datenbank SEZAM und der des Geheimen Staatsarchives finden sich hier die verschiedensten Akten. Beteiligte Archive an dieser Datenbank sind neben den mecklenburgischen Archiven: das Universitätsarchiv Greifswald, Landesarchiv Greifswald, Kreisarchiv Nordvorpommern, Stadtarchiv Barth, Stadtarchiv Stralsund, Landeskirchliches Archiv der Pommerschen Evangelischen Kirche, Landeskirchliches Archiv Schwerin. Insbesondere die umfangreichen Bestände des Landesarchivs Greifswald sind bislang nur gering in dieser Datenbank erschlossen.
Lesen Sie aus dem vergriffenen Sedina-Schwerpunktheft "Archive" 1-2006 den Artikel von Haik Thomas Porada zu den Möglichkeiten der Datenbank ARIADNE.
Von besonderer Bedeutung für familiengeschichtliche Forschungen sind die Bestände der Deutschen Zentralstelle für Genealogie (DZfG), die 1995 als Abteilung in das Staatsarchiv Leipzig eingegliedert wurde.
Anschrift und Kirchenbuchbestände finden Sie bei uns an anderer Stelle.
Auf der Internetseite des Staatsarchives werden die Bestände kurz charakterisiert: Gesamtkatalog der Personalschriften und Leichenpredigtensammlungen, die Ahnenstammkartei des Deutschen Volkes, Nachlässe auch von Genealogen und vieles mehr wird dort aufbewahrt. Zudem hat das Archiv eine gut sortierte Bibliothek.
Suchen kann man in der Beständeübersicht oder per Stichwortsuche.
Archivalien für die Teile der Neumark, die im Laufe der Geschichte zur Pommern kamen, finden sich in diesem Archiv.
Anschrift und Überblick über die Kirchenbuchbestände finden Sie bei uns an einer anderen Stelle.
Das Archiv bietet eine Bestandsübersicht auf den Internetseiten, aber keine Datenbank.
Landesarchiv Berlin
Eichborndamm 115-121
13403 Berlin
Telefon +49 - 30 - 90264 - 0
Fax +49 - 30 - 90264 - 201
E-mail
Das Landesarchiv Berlin verwahrt als zentrales Staatsarchiv des Landes Berlin die schriftliche Überlieferung von Berliner Behörden und Einrichtungen. Trotzdem finden sich auch Archivalien unter dem Stichwort Pommern. Sehr interessant erscheint der Bestand A Rep. 240-01 Heeresversorgungsämter. Seine Beschreibung: "Personenbezogene Akten verschiedener Versorgungsämter zu Versorgungsempfängern des Preußischen Heeres, der Reichswehr, der Deutschen Marine/Reichsmarine, der staatlichen Rüstungsbetriebe und der Militärversorgungseinrichtungen". Leider ist dieser Bestand noch nicht erschlossen, aber es gibt eine Personendatei.
Das Bundesarchiv vereint an vielen Aussenstellen Bestände, die man früher mühsam einzeln abfragen musste, wie z.B. das Militärarchiv Freiburg oder die Zentralnachweisstelle Aachen (dort auch gute Übersicht: Personenbezogene Unterlagen militärischer Provenienz im Bundesarchiv, pdf-Dokument, extern).
Mehrere Datenbanken erschließen das Archivgut. Man kann mit einzelnen Suchbegriffen stöbern oder sich systematisch durch die Tektonik klicken. Um nur einige Stichworte zu nennen: Unterlagen des Reichssippenamtes (keine Ariernachweise, aber Unterlagen von höheren Dienstgraden in der NS-Zeit), Nachlassdatenbank, großes Bildarchiv, preußische Armee und vieles mehr. Es gibt etliche online-Findbücher mit umfangreichen Beschreibungen.
Auch zum Bundesarchiv gehört die Außenstelle Bayreuth, das ehemalige Lastenausgleichsarchiv, das wir wegen seiner Bedeutung für die Familienforschung getrennt beschreiben.
Bundesarchiv Bayreuth
Eine besondere Bedeutung hat das Bundesarchiv in Bayreuth für den Familienforscher, weil hier viele der nach der Vertreibung entstandenen Akten aufbewahrt werden. Anträge aus Lastenausgleich, Suchkarteien, Gemeindeberichte und vieles mehr finden Sie auf einer eigenen Seite beschrieben.
Bundesverwaltungsamt - Außenstelle Friedland
Am 20. September 1945 wurde das „Lager“ Friedland auf Anordnung der britischen Besatzungsmacht als erste Anlaufstelle für Flüchtlinge, Vertriebene und Heimkehrer eingerichtet. Bis heute nimmt das Grenzdurchgangslager Friedland -Niedersächsisches Zentrum für Integration- (GDL) alle in die Bundesrepublik Deutschland einreisenden Spätaussiedler auf.
In der Außenstelle Friedland des Bundesverwaltungsamtes befindet sich die zentrale Auskunfts- und Erfassungsstelle für Spätaussiedler, Aussiedler, Heimkehrer sowie entlassene Kriegsgefangene.
Weitere deutsche Archive
Auch in Archiven der Bundesländer oder von anderen Institutionen in Deutschland sind Archivalien mit Bezug zu Pommern aufzufinden. Man wundert sich, wie Unterlagen einer pommerschen Sparkasse in NRW landen, kann aber auch verstehen, daß Anträge auf Todesfeststellung dort gestellt wurden, wo es die Hinterbliebenen nach dem Krieg hin verschlagen hat. Leider gibt es nicht wie in Polen eine Gesamt-Suchmaschine, so dass man sich mühsam durch die einzelnen Archive durchsuchen muss. Nur in wenigen Bundesländern gibt es Archivportale. Eine gute Übersicht bieten die Archivschule Marburg und dieser Artikel bei archiv.twoday.