Die Karte zeigt Pommern, wie es sich bis 1806 bzw. 1815 darstellt. Westlich des Oderstroms erstreckt sich das erst nach dem Nordischen Krieg erworbene Preußisch-Vorpommern mit Stettin und den vorgelagerten Inseln Usedom und Wollin. Die Peene mit den Übergängen Anklam und Demmin ist Grenzfluß gegen den schwedischen Besitz um Greifswald und Stralsund und der Insel Rügen. Das sich nach Osten längs der Ostsee hinziehende Hinterpommern grenzt an seiner Südseite im westlichen Teil an die Neumark, im Osten an das noch zu Polen gehörende Pomerellen. Erst mit der Polnischen Teilung von 1772 wird die lange ersehnte Landbrücke zum Herzogtum Preußen durch die Besitzergreifung Westpreußens und des Netzedistrikts hergestellt. Pommern war nun zumindestens gegen Osten kein Grenzland mehr.
Überraschend erscheint im Vergleich mit dem alten Kernland Brandenburg die verhältnismäßig schwache Belegung des weiten Landes mit Garnisonen. Hier tritt nur die von König Friedrich Wilhelm I. ausgebaute Oderfestung Stettin mit seinen Hausregimentern IR 7 und IR 8 besonders hervor. Das IR 8, das spätere 2. Grenadierregiment, wurde 1796 durch das IR 30 abgelöst, das bisher an der Peene (Anklam / Demmin) gestanden hatte. In Hinterpommern finden wir in Stargard das IR 22, bekannt durch seinen langjährigen Chef, in Köslin und Rügenwalde bis 1793 das IR 17. An der Spitze der pommerschen Reiterei glänzt der Name der Bayreuth-Dragoner D 5. Die Eskadronen der „Pasewalker“ lagen verteilt von der mecklenburgischen Grenze bis zur Oder, später auch östlich des Stromes. Um Belgard, später um Treptow an der Rega, standen die Kürassiere K 5 des Markgrafen Friedrich Wilhelm von Brandenburg-Schwedt. Ein junges Regiment, das 1741 von Württemberg übernommene Dragonerregiment D 12, erhielt seine Quartiere nach dem 1. Schlesischen Krieg in dem Raum zwischen Oder und Rega zugeteilt. In den östlichen, an Polen grenzenden Teil Hinterpommerns, wurde das 1743 errichtete gelbe Husarenregiment H 7 verlegt, wo es allerdings schon nach dem 2. Schlesischen Krieg von dem roten Husarenregiment H 8 abgelöst wurde. Die Garnisonsartillerie-Kompanie Stettin stellte bis nach dem Siebenjährigen Krieg ständig ein Detachement in der Festung Kolberg ab. Nachdem sich in diesem Krieg die hervorragende Bedeutung der Festung erwiesen hatte, erhielt Kolberg 1771 eine selbständige Garnisonartillerie-Kompanie.
Die Erwerbung im Osten erzwang eine Verlegung zahlreicher Truppenteile in die neuen Provinzen. Von der Infanterie verließ zunächst im Jahre 1793 das IR 17 sein pommersches Stammland. Es wurde zur Besatzung von Danzig bestimmt. Das Stettiner IR 8 rückte Anfang 1796 in Warschau ein. Von der Kavallerie erhielt das Dragonerregiment D 12 nach dem Polnischen Feldzug 1795 Quartiere in Südpreußen (Kosten, Krotoschin, Meseritz).
Quelle:
Kersten, Fritz; Die Garnisonorte in Pommern 1740 – 1806 Zeitschrift für Heersekunde Nr. 310 / 1983 (S. 170 ff) Deutsche Gesellschaft für Heereskunde e. V.
Die Garnisonorte in Pommern 1740 – 1806
Altdamm Inf.-Regt. 22 (III.) 1800 – 1805
Anklam Inf.-Regt. 30 1728 – 1791
NGR 1742 – 1745
Bahn Husaren-Regt. 8 1743 – 1744
Dragoner-Regt. 1 1746 – 1755
Dragoner-Regt. 5 1764 – 1770, 1796 – 1806
Inf.-Regt. 7 (Inv.-Komp.) 1794 – 1795
Belgard Kürassier-Regt. 5 1743 – 1787
Husaren-Regt. 8 1746 – 1755, 1796 – 1806
Bublitz Husaren-Regt. 8 1746 – 1773
Inf.-Regt. 17 (Inv.-Komp.) 1794
Bütow Husaren-Regt. 8 1746 – 1806
Demmin Inf.-Regt. 30 1728 – 1791
Inf.-Regt. 30 (Inv.-Komp.) 1796 – 1805
Inf.-Regt. 7 (Inv.-Komp.) 1796 – 1805
Draheim NGR 1746 – 1763
Gartz Dragoner-Regt. 5 1718 – 1805
Garnison-Regt. 8 1743 – 1755, 1760 – 1788
Gollnow Dragoner-Regt. 5 1721 – 1755, 1791 – 1806
Greifenberg Dragoner-Regt. 12 1743 – 1772, 1775 – 1792
Greifenhagen Inf.-Regt. 22 1721 – 1743
Husaren-Regt. 8 1743 – 1744
Dragoner-Regt. 1 1748 – 1806
Kürassier-Regt. 7 1772 – 1773
Kolberg Garnison-Regt. 3 1736 – 1743, 1747 – 1788
Inf.-Regt. 7 (III.) 1788 – 1806
Inf.-Regt. 30 (III.) 1788 – 1806
Garn.-Artillerie-Komp. 1771 – 1806
Körlin Kürassier-Regt. 5 1743 – 1752, 1764 – 1787, 1796 – 1806
Husaren-Regt. 8 1764 – 1786
Köslin Inf.-Regt. 17 1714 – 1793
Inf.-Regt. 8 (Depot-Batln.) 1794 – 1795
Inf.-Regt. 22 (Depot-Batln.) 1794 – 1795,
Inf.-Regt. 22 (Grenadier-Komp.) 1803 – 1806
Inf.-Regt. 36 (Grenadier-Komp.) 1803 – 1806
Labes Kürassier-Regt. 5 1743 – 1787
Lauenburg Husaren-Regt. 8 1746 – 1791
Lübs Husaren-Regt. 2 (II.) 1743 – 1787
Massow Dragoner-Regt. 12 1743 – 1772, 1775 – 1792
Dragoner-Regt. 5 1796 – 1806
Naugard Dragoner-Regt. 12 1743 – 1792
Dragoner-Regt. 5 1796 – 1806
Neustettin Dragoner-Regt. 1 1716 – 1743
Dragoner-Regt. 3 1733 – 1744
Kürassier-Regt. 5 1743 – 1752
Husaren-Regt. 8 1746 – 1755, 1789, 1795 – 1806
Pasewalk Dragoner-Regt. 5 1721 – 1806
Pölitz Inf.-Regt. 8 (Inv.-Komp.) 1794 – 1806
Polzin Dragoner-Regt. 2 1725 – 1753
Kürassier-Regt. 5 1743 – 1752
Inf.-Regt. 22 (Inv.-Komp.) 1794, 1796
Pyritz Inf.-Regt. 22 1721 – 1743
Inf.-Regt. 39 1770 – 1791
Inf.-Regt. 35 1795 – 1806
Reetz / Nm. Kürassier-Regt. 5 1753 – 1785
Dragoner-Regt. 12 1785 – 1792
Rügenwalde Inf.-Regt. 17 1714 – 1789, 1793
Rummelsburg Kürassier-Regt. 5 1743 – 1752
Husaren-Regt. 8 1745 – 1755, 1789, 1796 – 1806
Schlawe Inf.-Regt. 17 1791 – 1792
Husaren-Regt. 8 1748 – 1786, 1789, 1802 – 1806
Stargard Inf.-Regt. 22 1714 – 1806
Stettin Inf.-Regt. 7 1716 – 1806
Inf.-Regt. 8 1716 – 1794
Garnison-Regt. 3 1741 – 1742, 1744
Garnison-Regt. 7 1741 – 1742
Stettiner N.G.-Land-Regt. 1729 – 1788
NGR 1742 – 1763
Inf.-Regt. 22 (III.) 1796 – 1799, 1806
Inf.-Regt. 12 (III.) 1806
Inf.-Regt. 19 (Inv.-Komp.) 1806
Inf.-Regt. 34 (Inv.-Komp.) 1806
Garn.-Artillerie-Komp. 1717 – 1806
Stolp Inf.-Regt. 17 1791 – 1792
Husaren-Regt. 8 1746 – 1791, 1802 – 1806
Tempelburg NGR 1742 – 1745
Husaren-Regt. 1746 – 1789, 1791
Treptow a. R. Dragoner-Regt. 12 1743 – 1772, 1775 – 1784
Kürassier-Regt. 5 1788 – 1806
Treptow a. T. Dragoner-Regt. 5 1721 – 1806
Ueckermünde Dragoner-Regt. 5 1721 – 1806
Usedom Inf.-Regt. 30 (Inv.-Komp.) 1794 – 1795
Wollin Dragoner-Regt. 12 1742 – 1772, 1775 – 1792
Zanow Kürassier-Regt. 5 1743 – 1752
Husaren-Regt. 8 1746 – 1791
Abkürzungen:
Inv.-Komp. Invaliden-Kompanie
NGR Neues Garnison-Regt.
a. R. an der Rega
a. T. an der Tollense
Quelle: Kersten, Fritz; Die Garnisonorte in Pommern 1740 – 1806
Zeitschrift für Heersekunde Nr. 310 / 1983 (S. 170 ff) Deutsche Gesellschaft für Heereskunde e. V.