IN MEMORIAM

Bruno Kusch (1938 – 2012)

Bruno KuschAm 21. Mai 2012 verstarb unser Vereins- und Vorstandsmitglied Dipl.-Ing. Bruno Kusch. Mit ihm verlieren wir eines unserer aktivsten und engagiertesten Mitglieder.
Bruno Lothar Franz Kusch wurde am 17. April 1938 in Labüssow im damaligen Kreis Stolp als eines von fünf Kindern geboren. Anfang März 1945, während sich der
Vater in französischer Kriegsgefangenschaft befand, flüchtete er zusammen mit seiner Mutter und seinen Geschwistern aus dem Heimatdorf. Wie viele andere
fand auch seine Familie im Westen Deutschlands eine neue Heimat.
Bruno Kusch arbeitete bei der Bundesmarine unter anderem als Bootsmann, studierte Nachrichtentechnik (Informatik) und war als Technischer Regierungsrat bei der Bundesanstalt für Flugsicherung auf einer Radarstation tätig. Nach seiner Pensionierung im Dezember 1998 wandte er sich intensiv der Orts- und Familienforschung zu. Als initialzündend hierfür kann man wohl die Begegnung mit Georg Nitzke und weiteren Forschern auf dem Treffen der Stolper Familienforscher im Jahr 2000 ansehen. Seither war Bruno Kusch mit dem Arbeitskreis Heimat- und Familienforschung Stolper Lande und dem Pommerschen Greif e. V. sehr eng verbunden. Ein Höhepunkt dabei war zweifellos eine Forschungsreise im Jahr 2001 zusammen mit seinem Schwager
Hanns-Björn Rüppell in sein Heimatdorf und die Archive in Stolp und Stettin.

Sein besonderes Interesse galt natürlich dem Dorf seiner Kindheit: Labüssow – zusammen mit dem Kirchspiel Groß Dübsow im Kreis Stolp. Er führte eine umfangreiche Korrespondenz mit den ehemaligen Bewohnern und deren Nachfahren, sammelte Unterlagen und Materialien und indexierte zusammen mit Gertraude und Klaus Heyden die Kirchenbücher. Aber auch bei der Erschließung der granzowschen Postkartensammlung im Landesarchiv Greifswald oder der Digitalisierung von seltenen heimatgeschichtlichen Druckwerken wirkte er mit und hat sich bleibende Verdienste erworben.

Bruno Kusch an der Orgel Groß Dübsow
Bruno Kusch 2001 an der Orgel von Groß Dübsow, Foto: H.-B. Rüppell

Seit 2004 war Bruno Kusch Mitglied der Stolper Heimatkreise e. V., wo er von 2007 bis 2011 die Funktion als Mitglied der Heimatkreisausschüsse Stadt und Landkreis Stolp ausfüllte. Seit 2000 war er als 54. Mitglied auch im Pommerschen Greif e. V. aktiv.

Wir lernten Bruno Kusch als freundlichen und sehr hilfsbereiten Menschen kennen. Ob am Stand der Familienforscher als Auskunftgebender, als Dokumentierender mit dem Fotoapparat in der Hand auf den zahlreichen Treffen des Greif, der Stolper Heimatkreise und bei Seminarreisen oder als organisatorischer Helfer im Hintergrund: Bruno Kusch war stets mit dabei; er prägte und begleitete auf seine Weise die gemeinsamen Treffen, Arbeiten und Forschungen. Für den Pommerschen Greif, dessen Vorstand er seit 2004 als Beisitzer angehörte, kümmerte er sich um die Kassenprüfung, die Mitgliederverwaltung sowie den Datenschutz und beriet den Verein kompetent in technischen Fragen.

Weniger bekannt sind seine musischen und geistigen Interessen. Bruno Kusch spielte gern Schach, Trompete, Klavier und auch die Orgel – so war es etwa ein besonders schönes Erlebnis
für ihn, 2001 die Groß Dübsower Orgel spielen zu können, die er bereits als Kind immerhin am Blasebalg bedienen durfte.

 

 

Wir verlieren mit Bruno Kusch einen vielseitigen Freund und Helfer und trauern mit seiner Familie und seinen Freunden. (hk)

VORSTAND POMMERSCHER GREIF E. V.