Im Siebenjährigen Krieg (1756–1763) kämpften mit Preußen und Großbritannien/Kurhannover auf der einen und der kaiserlichen österreichischen Habsburgermonarchie, Frankreich und Russland sowie dem Heiligen Römischen Reich auf der anderen Seite alle europäischen Großmächte jener Zeit. Verschiedene Gegenden in Deutschland wurde beinahe in menschenleere Einöden verwandelt.
1770 und 1771 belastete eine Teuerungswelle die einfachen Leute in der Schweiz. Da kam es passend, dass das Gerücht entstand, für mehrere preussische Gebiete würden neue Ansiedler gewünscht. Ein Flugblatt eines angeblich preussischen Residenten in Ulm, von Müllern, versprach Begünstigung neuer Ansiedler. Viele,. die in der Schweiz keine Auskommen mehr sahen, machten sich auf den langen Weg.
Sie erhielten aber, endlich angekommen, nur verunkrautete Felder und sahen mit Schrecken “die Lebensart der pommerschen Bauern in Hütten, die kaum aus dem Sande oder Kothe hervorragten, unter dem Stock des Frohvogtes, bey Dünnbier und schwarzem Brod”
Die Schweizer Regierungen liessen Warnungen anschlagen und von den Kanzeln verlesen, Erlebnisberichte wurden zur Abschreckung veröffentlicht.
In der Sommerausgabe 2015 der Zeitschrift “Die pommerschen Leute” berichtete Dave Marks über den 1770 veröffentlichten “Hirten-Brief Sr. Hochwürden Herrn Antistes Ulrichs an die Pfarrer auf der Landschaft des Cantons Zürich wegen der Auswanderungs-Seuche in Preussisch-Pommern,” von Johann David Ulrich, einem Pastor aus Zürich.
Ein warnender Erlebnisbericht ist auch die von dem Pfarrer Johann Conrad Füssli 1771 verfasste “Nachricht von Preussisch-Pommern” über die Erlebnisse des Schneiders Johannes Wagner und seiner Frau Susanna Frey.
Quelle:
Bericht über “Die schweizerischen Auswanderungen der letzten vier Jahrhunderte”
in “Morgenblatt für die gebildeten Stände” 1822 via books.google.de