Die kleine Reihe pommerscher Schauspielerinnen und Schauspieler geht weiter.
Geheimnisvoll, aristokratisch und listig fesselte mich Ellen Schwiers im Frühjahr 1973 drei Abende lang vor dem Fernseher, bis das Drama um den “Roten Schal” endlich gelöst war. Meine erste bewusste Begegnung mit der Schauspielerin, die damals bereits über 20 Jahre erfolgreich war. Hätte ich gewusst, dass meine Großmutter und Ellens Mutter nur ein paar Kilometer voneinander entfernt zur gleichen Zeit im Landkreis Schivelbein aufgewachsen sind, ich wäre noch hingerissener gewesen.
Es ist ein stiller Abend; man hört das Rauschen der Ostsee. Das Dorf liegt einsam da, fern von der nächsten Stadt und noch weiter von der Eisenbahn. Wie fast überall in dortiger Gegend hat der Pfarrer außer seinem Dorf noch einige ziemlich entlegene Filiale zu besorgen und sonntäglich zwei Mal, oft drei Mal zu predigen. Es ist eine Patronatsstelle; der Gutsherr, sein Patron, ist ein Freund der Kirche und steht in gutem Vernehmen mit seinem Pastor. Das ist viel werth für den Umgang der Pfarrersleute, aber auch für ihre Wirksamkeit.
Der Bund Heimat und Umwelt in Deutschland (BHU) hat gemeinsam mit seinen Mitgliedsverbänden die „Zeichen von Krieg und Frieden in der Kulturlandschaft“ mit all seinen Facetten zum Thema des Kulturdenkmals des Jahres 2024 gewählt. Gemeinsam mit dem Landesverband MV im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. veröffentlicht der Heimatverband Mecklenburg-Vorpommern jeden Monat eine Gedenkstätte des Monats.
Denkmal des Kürassier-Regiments in Pasewalk
Im Jahre 1921 wurde der Grundstein für das Denkmal gelegt und am 11. Juli 1922 fand die Einweihung statt. Das Denkmal erinnert an die Gefallenen des Pommerschen Kürassier-Regiments „Königin“ Nr. 2, die während des Ersten Weltkrieges (1914-1918) ihr Leben ließen. Der Kavallerieverband hat eine lange Geschichte und wurde im Jahr 1717 in Preußen gegründet. Während der napoleonischen Kriege wurde 1806 Königin Luise von Preußen zur Regimentschefin ernannt. Nach ihrem Tod behielt das Regiment zu Ehren von Luise den Namen „Königin“.
Die Soldaten des Kürassier-Regiments nahmen an einer Vielzahl von Feldzügen teil, darunter die Deutschen Einigungskriege in Dänemark, Österreich und Frankreich. Der Erste Weltkrieg markiert eine bedeutende Zäsur in der Geschichte des Regiments. Während zu Beginn des Krieges 1914 die Kavallerie in der militärischen Planung eine Rolle spielte, nahm im Verlauf der Kämpfe die Bedeutung von berittenen Einheiten immer stärker ab. Die Gefechte spielten sich immer öfters in großer Reichweite und in Schützengräben ab. Wer sich aus der Deckung des Grabens wagte, schwebte aufgrund von Maschinengewehrfeuer und Artillerie in Lebensgefahr. So erging es zum Beispiel dem Fähnrich Karl Georg von Falkenhayn, er wurde mit einer Schrapnellkugel im Unterleib verwundet und verstarb an seiner Verletzung in russischer Kriegsgefangenschaft. Seine persönlichen Sachen und einen Abschiedsbrief gelangten über das Rote Kreuz später an seine Mutter. Aufgrund der veränderten Kriegsführung wurde 1918 endgültig entschieden, dass das Regiment alle Pferde abgeben soll und von nun an ein Kavallerie-Schützen-Regiment sei. Zuletzt wurden die Soldaten für Kämpfe in Flandern und vor Cambrai eingesetzt. Nach dem Waffenstillstand von Compiègne 1918 endete das Massensterben an der Westfront. Das Regiment wurde demobilisiert und schlussendlich aufgelöst. Die stummen Zeitzeugen dieses militärhistorischen Kapitels von Mecklenburg-Vorpommern sind das benannte Denkmal für die Gefallenen und die ehemaligen Militärgebäude in Pasewalk.
Der Bund Heimat und Umwelt in Deutschland (BHU) hat gemeinsam mit seinen Mitgliedsverbänden die „Zeichen von Krieg und Frieden in der Kulturlandschaft“ mit all seinen Facetten zum Thema des Kulturdenkmals des Jahres 2024 gewählt. Gemeinsam mit dem Landesverband MV im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. veröffentlicht der Heimatverband Mecklenburg-Vorpommern jeden Monat eine Gedenkstätte des Monats.
Kriegs- und Gedenkstätte Barth
In Barth (Landkreis Vorpommern-Rügen) befindet sich am südlichen Ortseingang das Mahnmal für die Opfer des KZ-Außenlagers.
Endlich ist er da, der Sommer und vielleicht hat der eine oder die andere eine Reise nach Hinterpommern geplant. Neben dem Besuch von Archiven, Kirchen und Friedhöfen bleibt dann hoffentlich noch genügend Zeit, die vielen schönen Ecken der heutigen Woiwodschaft Westpommern zu erkunden. Äußerst hilfreich ist hierbei ein guter Reiseführer. Für alle Reisefreudigen hier eine aktuelle Auswahl.
Stettin Swinemünde & Insel Wollin Via Reise,192 Seiten, davon knapp 50 ausschließlich für Stettin, 5. Auflage 2023, 16,95 €
Für Stettin gibt es derzeit nur einen einzigen Reiseführer, der auch noch Swinemünde und die Insel Wollin abdeckt. Wer einen Ausflug (nur) nach Stettin unternehmen möchte, der macht mit diesem Reiseführer sicherlich nichts falsch. Übersichtlich und mit diversen Tipps auch abseits der Touristenrouten, bekommt man hier Lust, nicht nur Stettin selber, sondern auch die Umgebung zu erkunden.
Mein Fazit: schon weil’s der einzige ist, aber auch wegen des Informationsgehalts zu empfehlen. (mehr …)
Swinemünde, 21. Juli. Swinemünde feierte die erste Wiederkehr des Tages, an dem zum erstenmal an seinem Strand ein Badedirektor das Szepter schwang. Der Jubiläumstag war zugleich der erste in dieser Saison, der aus allen Teilen des Reiches Gäste in größerer Zahl herbeigelockt hatte. Im Gegensatz zum Vorjahre, in dem neben dem Inland, das sehr stark vertreten war, die Ausländer eine bedeutende Rolle spielten, ist Swinemünde in diesem Jahre, ebenso wie die übrigen Ostsee-bäder, recht still.
Die offizielle Feier begann mit einer Festsitzung des Magistrats, in der der kommissarische Bürgermeister der Stadt, Regierungsrat Boediker , einen kurzen Ueberblick über die Geschichte des Seebades gab. Die eigentliche Veranlassung zu seiner Gründung war der Aufschwung von Stettin als Handelshafen, der Swinemünde die Leistung erschwerte. Erst einige Zeit nach der Eröffnung des Bades wurde mit der Errichtung des „Gesellschaftshauses” begonnen, des nachmaligen Kurhauses. Die Bademethoden waren damals recht primitive: man konnte sich, wenn man seescheu war, am Strand zwei Kübel Ostseewasser über den den Kopf gießen lassen und hatte dafür zwei Groschen zu zahlen. Erst von 1888 ab entstanden die Strandanlagen in der Gestalt, die sie heute aufweisen. Der Verkehr des Seebades wurde anfangs durch Polizeimaßnahmen gehemmt, entwickelte sich aber nach der Bebauung des Strandes so schnell, daß sich in der Vorkriegszeit jährlich Zehntausende von Gästen einfanden. Selbstverständlich hat Swinemünde in den Kriegsjahren schwer gelitten und ist seither noch nicht wieder auf die alte Höhe gelangt.
Den Höhepunkt der Jahrhundertfeier bildete ein historischer Festzug, der bunte Bilder aus den hundert Jahren brachte, in denen Swinemünde geworden ist: die Bürgerwehr des Kommerzienrats Krause vor hundert Jahren, uralte, primitive Badekarren und fast vorsintflutliche Verkehrsmittel, alle Radfahrer- und Anglerklubs in Galatracht und ein Aufgebot von Blumenwagen. Einem Empfang, den Swinemünde den anwesenden Pressevertretern gab, wohnte der Außenminister Dr. Stresemann bei. Bei Einbruch der Dunkelheit flammten in Fenstern und an Hausfronten, aus den Türmen der Standhotels und auf Boten, die draußen in der Ostsee lagen, Tausende von Lichtern auf, und Feuerwerk goß Tageshelle über den Strand.
Ortsnamen wie Teerofen im Kreis Rummelsburg und im Kreis Naugard, Theerhof Brennerei im Kreis Lauenburg, Theerkaten im Kreis Stolp und Bütow, Theerofen in den Kreisen Dramburg oder Naugard oder Pechfliess im Kreis Dramburg weisen auf das uralte Handwerk der Teerschwelerei hin. Der Reichtum Pommerns an Holz begünstigte diese Tätigkeit
Bei der Ahnenforschung sind in erster Linie unsere Augen gefordert – Kirchenbücher, genealogische Zeitschriften, Geschichtswälzer, historische Sendungen im Fernsehen und ganz besonders der Computer sind in allererster Linie visuelle Medien. Viele von uns sind in einer Zeit aufgewachsen, in der auch das Radio eine große Rolle spielte. Ich kann mich gut erinnern an vergnügliche Nachmittage mit Hans Rosenthal und „Allein gegen Alle“, meine Leidenschaft für ferne Länder wurde Sonntag morgens im NDR „Zwischen Hamburg und Haiti“ geweckt und „Neues aus Waldhagen“ machte mir den Schulfunk schmackhaft. (mehr …)
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