Ein Gastbeitrag von David Krüger

 

„De herren to Demyn“ oder auch „das Lied der Afgünstigen“ ist ein Volkslied von 1483, von dem nach Thomas Kantzow und alten Urkunden nur der Anfang „De Herren to Demyn“ überliefert ist. Es handelt von Bernd von Maltzan, welcher als Raubritter landesweit bekannt wurde.

 

De Herren to Demyn

de herren to Demyn

mál hüllen s‘ wisen rát,

wat dat mugt beter syn,

toför’t ok wir to lát,

Birnd Moltzan intofahen

unde’t hövt em aftoslahen.

 

noch séten s‘ dicht tohóp

in bänglyken verfát,

aß Larm unde wöst geróp

losbrust up apen strát:

„utpuchet hett de röwer

söß dörper an’t anner öwer!“

 

dor wir god rat nich dyer:

all karkenklokken gán,

jüst aß by’t dullste fyer,

unde alle börgers stán

t’om uttog glyks entslaten,

unde schüll’n s‘ dat lewen laten!

 

de herren von Demyn

jach störmen s‘ förfötsch an.

dor – dissyds von Pensin

wunkt hönschen Birnd Moltzan:

„dat veih to Loitze iß borgen,

de vágt ward’t woll versorgen!“

 

to Loitze in syn vágtey

sitt zéker längst dull Birn,

aß trügg ón vel geschrey

de togg syk hett entsirnt,

wilde´de herren beslaten,

herrn Birnd – noch lewen to laten!