Einer der Merkwürdigkeiten auf der Insel Rügen, speziell auf der Halbinsel Mönchgut, ist die Veränderung einiger Familiennamen, deren Rätsel gelöst wurde. Diese Veränderungen welche schon in den Veröffentlichungen von Prof. Pyl „Geschichte des Cistercienserklosters Eldena“ und Prof Dr. A. Haas / F. Worm „Mönchgut und ihre Bewohner“ und ebenfalls in der sehr ausführlichen Abhandlung von J. Bürger „Das Rätsel der Mönchguter Familiennamen und seine Lösung“, genannt werden.
Hier solle noch einmal drei Namensveränderungen genannt werden. Die Namensvielfalt auf der Halbinsel Mönchgut im 17. Jahrhundert. – bis letztes Drittel des 18. Jahrhundert – beschränkt sich auf folgende Familiennamen: Besch, Brandt, Breede, Damp, Dumrath, Heidemann, Heuer, Holz, Kliesow, Koos, Looks, Lüder Netzow, Pisch, Parchow, Schmidt, Tietz und Wittmiss. Es sind noch einige andere Familien verzeichnet, welche aber schon im 18. Jahrhundert ausgestorben sind. An der Mehrzahl der Namen gibt es nichts zu „enträtseln“. Doch will ich hier die nennen, deren Ursprünglichkeit herausgefunden wurde.
Aus Lokenvitz/Lokervitz wurde Looks. Lokenvitz, ein uralter Rügenscher Name welcher unverkennbar slawischen Ursprungs ist. Die Veränderung des Namens verlief über Jahrzehnte und es wurde oft, bei ein und derselben Person, beide Nennungen angewandt. Dazu gibt es in den Kirchenbüchern viele Beispiele. 1693 wird ein Marten Lokervitz das erste Mal Marten Looks genannt.
Das geht bei dieser Familie und ihren Nachkommen in wechselnden Nennungen bis um das Jahr 1740. Mit dem Pastor Friedrich Bresser (1748-1758) erlangt dann „Looks“ die alleinige Schreibweise.
Eine Statistik aus dem Aufsatz von Johannes Bürger im Rügenschen Heimatkalender von 1929 belegt das:
Eine auf die Jahre 1671-1715 sich erstreckende Auszählung ergibt folgendes:
Gesamtvorkommen des Namens: 342
davon Lokervitz: 220
davon Looks: 122
Ähnlich verhält es sich mit den anderen Beispielnamen.
Aus Trebeske/Trebesch wird Besch. Die Veränderung dieses Namens vollzog sich etwas schneller schon im Jahre 1709 wird er das letzte Mal genannt.
Aus Capiske/Kapische wird Pisch. Um 1700 war auch hier die Veränderung vollzogen.
Auf der ganzen Insel Rügen sind diese drei Namen vertreten. Aber nur auf der Halbinsel Mönchgut gab es diese Verformungen. J. Bürger meint hierzu: Das bei den Mönchguter ein merkwürdiges Bestreben verbreitet ist, welches dahingehend lenkt sich lange oder unbequeme Namen mundgerecht zu machen. Es könnten auch diese Kurzformen schon früher bestanden haben und wurden erst später Zug um Zug von den Pastoren übernommen.
Quelle: J. Bürger „Das Rätsel der Mönchguter Familiennamen und seine Lösung“, Rügenscher Heimatkalender von 1929, gefunden von Norbert Wewezer, Ansprechpartner des Pommerschen Greif e. V. für die Insel Rügen