Gefallene Soldaten und Denkmäler im Kreis Naugard in Hinterpommern

Collage unter Verwendung von „Feldpostkarte von Wilhelm Klug 1914“ 

In diesen Tagen wird vielerorts an das Ende des Ersten Weltkrieges erinnert, das am 11. November vor genau 100 Jahre besiegelt wurde. Das Erinnern ist gerade in politisch unruhigen Zeiten wichtig, zeigt es doch, wie Millionen von Menschen umsonst auf den Schlachtfeldern Europas verbluteten. Die Denkmäler, die man für die getöteten Soldaten im Zuge eines wieder aufblühenden Nationalismus oder mit der Zielsetzung der Heroisierung mehrheitlich in den 20er Jahren des vorherigen Jahrhunderts errichtete, scheinen heute aber nicht mehr in eine Zeit zu passen, die im eigenen Land nur noch Frieden kennt.  Zudem kommt hinzu, dass sich an die Namen derer, die auf den Denkmälern stehen, fast niemand mehr erinnert.

Gefallenen-Denkmäler, die man auch heute noch in der ehemaligen Provinz Pommern finden kann, sind aber auch einer der letzten Hinweise darauf, dass die Region bis zum Ende des 2. Weltkrieges von Deutschen bewohnt war.

Unabhängig ihrer Bedeutung stellen die Denkmäler für die genealogische Forschung durch die Nennung der Namen der Gestorbenen natürlich indirekt auch eine Quelle bzw. ein Anknüpfungspunkt für die eigene Familie dar.

Eine Suchmöglichkeit nach Gefallenen und Vermissten aus Pommern bietet z. B. das online-„Denkmalprojekt“,  dieses hat sich zur Aufgabe gemacht, die auf den Gefallenendenkmälern angebrachten Inschriften zu erhalten, zu archivieren und der Allgemeinheit, besonders den Ahnenforschern, zugänglich zu machen. Pommern wird in diesem Projekt gesondert aufgeführt.

http://www.denkmalprojekt.org/covers_og/ost_pommern.htm

Ein weiteres Projekt der Indexierung der gefallenen und auch verletzten Soldaten des 1. Weltkrieges anhand der Verlustlisten des Ersten Weltkrieges wurde bereits in den Jahren 2011 bis 2014 durch den Verein für Computergenealogie (DES genannt) durchgeführt. Über 8,5 Millionen Datensätze wurden auf diese Weise erschlossen und für die Personengeschichtsforschung nutzbar gemacht.

http://des.genealogy.net/eingabe-verlustlisten/search

Allein durch die Eingebe des Ortes, in dem der Forschende Vorfahren seine Familie vermutet, wird es für den einen oder anderen Ahnenforscher eventuell interessante Ergebnisse geben.

Einzelne Denkmäler aus Pommern wurden auch von der polnischen Fotografin Beata Zbonikowska veröffentlicht.

http://westernpomerania.com.pl

Neben sehr schönen Ablichtungen verschiedener Denkmäler hat Frau Zbonkowska auch Abschriften von den Denkmälern der dokumentierten Orte angefertigt.

Die sicherlich beste und exakteste Quelle für gefallene Soldaten in Pommern bieten natürlich die mittlerweile online sehr gut zugänglichen Akten der pommerschen Standesamtregister, besonders hervorzuheben ist dabei der ehemalige nahezu lückenlos erfasste Kreis Naugard.  Die anhängende  pdf-Datei beinhaltet eine nahezu komplette Erfassung aller Soldaten aus diesem Kreis die im Osten und Westen der Kriegsschauplätze von 1914 –  1918 ihr Leben ließen. Besonders wertvoll für die Familienforschung sind dabei die Angaben über den Geburtsort und das Geburtsdatum der Soldaten.

C. Gustmann

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Weltkrieg Kreis Naugard