zur Rettung des kulturellen Erbes in Pommern.
Bibliothekare aus dem polnischen Stettin und der Universität Greifswald versuchen gemeinsam, alte pommersche Zeitungen vor dem Zerfall zu bewahren. Vom 10. bis zum 14. Oktober 2011 treffen sich Mitarbeiter der Pommerschen Landesbibliothek (Ksiaznica Pomorska) und der Universitätsbibliothek Greifswald zu einem weiteren Workshop in Greifswald. Dabei werden erste Ergebnisse präsentiert und weitere Schritte zur Erschließung und Digitalisierung pommerscher Zeitungen beraten.
Rund 500 pommersche Zeitungen mit ca. 20.000 Bänden befinden sich derzeit verteilt in verschiedenen polnischen und deutschen Einrichtungen. Insgesamt sind das rund drei Millionen Seiten gemeinsamen kulturellen Erbes Pommerns. Die historischen Periodika umfassen den Zeitraum vom 18. bis ins 20. Jahrhundert. Darunter befinden sich regionale Tageszeitungen mit Beilagen, Bäderzeitungen, lokale Adressbücher und amtliche Anzeiger.
Aufgrund des stark holzhaltigen Papiers sind historische Zeitungen akut vom Verfall bedroht. Die tatsächlich vorhanden Bestände und eventuelle Lücken und Beschädigungen müssen dringend erfasst und digitalisiert werden. Nur so können diese einmaligen zeitgeschichtlichen Dokumente erhalten werden.
Nur durch enge und koordinierte Zusammenarbeit können die Zeitungen digitalisiert und auf Mikrofilm gesichert werden. Damit kann der Inhalt der Periodika vor dem Verlust bewahrt und eine weitere Beschädigung durch die Benutzung der Originale verhindert werden.
Die Digitalisierung erfolgt durch die jeweils besitzenden Einrichtungen. Ziel ist jedoch die Zusammenführung der getrennten Bestände in einem deutsch-polnischen Internetportal.
Bereits im September fand ein gemeinsamer Workshop in Sczcecin statt. Die polnischen Bibliothekare stellten dort ihre regionalen Zeitungskollektionen vor und präsentierten digitalisierte Zeitungen in der Westpommerschen Digitalen Bibliothek „Pomerania“.
In gemeinsamen Arbeitssitzungen sollen nun Wege zum Datenaustausch zwischen den verschiedenen Katalogsystemen erarbeitet werden. Die Arbeitsabläufe zu einer verteilten Digitalisierung von lokalen Zeitungsbeständen und ihre virtuelle Zusammenführung in einem zweisprachigen Internetportal werden vorbereitet. Auf diese Weise möchten die Bibliotheken durch die Digitalisierung örtliche Lücken schließen, die im Verlauf der letzten hundert Jahre entstanden sind.
Die beiden Workshops werden durch eine großzügige Förderung der „Euroregion Pomerania“ aus dem Fonds INTERREG IV A unterstützt.
siehe auch Universitätsbibliothek Greifswald
Gratuliere zu eurer BLOG-Aktivität über die Ereignisse in der pommerschen Region. Eure Nachrichten werde ich mit Spannung verfolgen. Ein Greifswalder, PT.
Danke für die Information. Jetzt müsste eigentlich auch die Website der Universitätsbibliothek Greifswald ein wenig modernisiert werden, damit man die vielen online-Angebote leichter nutzen kann. Unsichere Zertifikate beim Aufruf verschiedener Seiten machen es schwer, an die gesuchte Information zu kommen.