Treppenanlage auf der Gewerbe-, Industrie- und Landwirtschaftsausstellung Köslin 1912

Vor über hundert Jahren, vom 25. Mai bis zum 11. August 1912, fiel die für ganz Pommern geltende Gewerbe-, Industrie- und Landwirtschaftsausstellung in die Verantwortung der Kösliner. Diese auf dem Gelände zwischen der Danziger Straße, der Schützen- und der Jahnstraße aufgebaute Messe hatte für die Bürger Köslins damals eine so hohe Bedeutung, dass sie die Großveranstaltung stolz und fast ehrfurchtsvoll Weltausstellung nannten.

Die Lithografie von Karl Friedrich Zähringer auf dem offiziellen Messeplakat im Format 55,9 mal 70,6 Zentimetern lässt auch die berühmten pommerschen Mastgänse zu Ehren kommen. Ein Original finden Sie im Deutschen Historischen Museum in Berlin.

Plakat der Ausstellung 1912

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Digital History und Citizen Science 2024

Blick auf den Veranstaltungsort: Steintorcampus
Steintorcampus der Universität Halle/Saale

Vom 19.-22.9.2024 fand in Halle/Saale die Tagung Digital History & Citizen Science / Festveranstaltung 35 Jahre CompGen statt, zu der sich über 300 Teilnehmer angemeldet hatten.
Ein sehr umfangreiches Tagungsprogramm in perfekter Organisation, Catering rund um die Uhr und abendliche Treffen an der Saale, auf dem Campus oder im Landesmuseum für Vorgeschichte ließen die Zeit wie im Zuge vergehen.
Krönender Abschluss war dann die Festveranstaltung des Vereins für Computergenealogie am Samstag abend.
Günter Junkers hat umfangreich zeitnah berichtet:
Erster Tag: https://www.compgen.de/2024/09/eindruecke-vom-ersten-tag-der-tagung-digital-history-citizen-science-in-halle/
Zweiter Tag
https://www.compgen.de/2024/09/zweiter-tag-der-tagung-digital-history-citizen-science-in-halle/
Dritter Tag
https://www.compgen.de/2024/09/dritter-tag-der-tagung-digital-history-citizen-science-in-halle/

Der Vorsitzende der Stolper Heimatkreise e.V. hat viele Fotos veröffentlicht auf der Facebook Seite des Vereins
https://www.facebook.com/Stolper.Heimatkreise.eV

Über meinen geführten Besuch der Zentralstelle für Genealogie im Staatsarchiv Leipzig werde ich noch getrennt berichten.

Mord in Kösternitz

Wenn der eigene Familienname im Zusammenhang mit dem Ortsnamen Kösternitz – wo die Vorfahren mal gelebt haben – auftaucht, wird man neugierig. Auch wenn man dann feststellt, dass es nicht um das Kösternitz im Kreis Schlawe, wo die eigenen Otts lebten,  sondern um jenes im Kreis Belgard geht.

Wochenblatt für Zschopau und Umgegend
Betagtes Bauernehepaar ermordet

Folgende Meldung erschien im Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : Zschopauer Tageblatt u. Anzeiger
vom Montag, 25.03.1935

Da hat anscheinend ein Emil Ott Onkel und Tante Guse in Kösternitz-Abbau ermordet.

(Als Anerbenrecht bezeichnet man die Vererbung eines landwirtschaftlichen Anwesens an einen einzigen Erben, damit es geschlossen erhalten bleibt. )

Hoffentlich keine Verwandtschaft?
Leider fehlt ausgerechnet der Jahrgang 1935 bei den Sterberegistern des Standesamtes Roggow, zu dem Kösternitz gehörte.

 

 

 

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In einem Pommerschen Pfarrhause  

Titelkopf der Zeitschrift
“Daheim”

Es ist ein stiller Abend; man hört das Rauschen der Ostsee. Das Dorf liegt einsam da, fern von der nächsten Stadt und noch weiter von der Eisenbahn. Wie fast überall in dortiger Gegend hat der Pfarrer außer seinem Dorf noch einige ziemlich entlegene Filiale zu besorgen und sonntäglich zwei Mal, oft drei Mal zu predigen. Es ist eine Patronatsstelle; der Gutsherr, sein Patron, ist ein Freund der Kirche und steht in gutem Vernehmen mit seinem Pastor. Das ist viel werth für den Umgang der Pfarrersleute, aber auch für ihre Wirksamkeit.

Pfarrhaus Borntuchen
aus Gerhard Bronisch – Walter Ohle – Hans Teichmüller, Kreis Bütow, Stettin 1938 (Die Kunst- und Kulturdenkmäler der Provinz Pommern, herausgeg. v. Provinzialverband v. Pommern)

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Gedenkstätte des Monats August 2024

Der Bund Heimat und Umwelt in Deutschland (BHU) hat gemeinsam mit seinen Mitgliedsverbänden die „Zeichen von Krieg und Frieden in der Kulturlandschaft“ mit all seinen Facetten zum Thema des Kulturdenkmals des Jahres 2024 gewählt. Gemeinsam mit dem Landesverband MV im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. veröffentlicht der Heimatverband Mecklenburg-Vorpommern jeden Monat eine Gedenkstätte des Monats.

Denkmal des Kürassier-Regiments in Pasewalk

Im Jahre 1921 wurde der Grundstein für das Denkmal gelegt und am 11. Juli 1922 fand die Einweihung statt. Das Denkmal erinnert an die Gefallenen des Pommerschen Kürassier-Regiments „Königin“ Nr. 2, die während des Ersten Weltkrieges (1914-1918) ihr Leben ließen. Der Kavallerieverband hat eine lange Geschichte und wurde im Jahr 1717 in Preußen gegründet. Während der napoleonischen Kriege wurde 1806 Königin Luise von Preußen zur Regimentschefin ernannt. Nach ihrem Tod behielt das Regiment zu Ehren von Luise den Namen „Königin“.

Die Soldaten des Kürassier-Regiments nahmen an einer Vielzahl von Feldzügen teil, darunter die Deutschen Einigungskriege in Dänemark, Österreich und Frankreich. Der Erste Weltkrieg markiert eine bedeutende Zäsur in der Geschichte des Regiments. Während zu Beginn des Krieges 1914 die Kavallerie in der militärischen Planung eine Rolle spielte, nahm im Verlauf der Kämpfe die Bedeutung von berittenen Einheiten immer stärker ab. Die Gefechte spielten sich immer öfters in großer Reichweite und in Schützengräben ab. Wer sich aus der Deckung des Grabens wagte, schwebte aufgrund von Maschinengewehrfeuer und Artillerie in Lebensgefahr. So erging es zum Beispiel dem Fähnrich Karl Georg von Falkenhayn, er wurde mit einer Schrapnellkugel im Unterleib verwundet und verstarb an seiner Verletzung in russischer Kriegsgefangenschaft. Seine persönlichen Sachen und einen Abschiedsbrief gelangten über das Rote Kreuz später an seine Mutter. Aufgrund der veränderten Kriegsführung wurde 1918 endgültig entschieden, dass das Regiment alle Pferde abgeben soll und von nun an ein Kavallerie-Schützen-Regiment sei. Zuletzt wurden die Soldaten für Kämpfe in Flandern und vor Cambrai eingesetzt. Nach dem Waffenstillstand von Compiègne 1918 endete das Massensterben an der Westfront. Das Regiment wurde demobilisiert und schlussendlich aufgelöst. Die stummen Zeitzeugen dieses militärhistorischen Kapitels von Mecklenburg-Vorpommern sind das benannte Denkmal für die Gefallenen und die ehemaligen Militärgebäude in Pasewalk.

Bildurheber: Assenmacher (CC BY-SA 4.0)

 

Gedenkstätte des Monats Juli 2024

Der Bund Heimat und Umwelt in Deutschland (BHU) hat gemeinsam mit seinen Mitgliedsverbänden die „Zeichen von Krieg und Frieden in der Kulturlandschaft“ mit all seinen Facetten zum Thema des Kulturdenkmals des Jahres 2024 gewählt. Gemeinsam mit dem Landesverband MV im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. veröffentlicht der Heimatverband Mecklenburg-Vorpommern jeden Monat eine Gedenkstätte des Monats.

Kriegs- und Gedenkstätte Barth

In Barth (Landkreis Vorpommern-Rügen) befindet sich am südlichen Ortseingang das Mahnmal für die Opfer des KZ-Außenlagers.

Mahnmal KZ Barth
Mahnmal KZ Barth

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Jahrhundertfeier Swinemünde 21.7.1924

Hundert Jahre Seebad Swinemünde.(Von unserem Korrespondenten.)

Quelle: Berliner Tageblatt und Handels-Zeitung, Morgen-Ausgabe, Dienstag, 22.07.1924

Jahrhundertfeier Swinemünde 1924 aus Illustrierte Zeitung 1924

Swinemünde, 21. Juli. Swinemünde feierte die erste Wiederkehr des Tages, an dem zum erstenmal an seinem Strand ein Badedirektor das Szepter schwang. Der Jubiläumstag war zugleich der erste in dieser Saison, der aus allen Teilen des Reiches Gäste in größerer Zahl herbeigelockt hatte. Im Gegensatz zum Vorjahre, in dem neben dem Inland, das sehr stark vertreten war, die Ausländer eine bedeutende Rolle spielten, ist Swinemünde in diesem Jahre, ebenso wie die übrigen Ostsee-bäder, recht still.

Die offizielle Feier begann mit einer Festsitzung des Magistrats, in der der kommissarische Bürgermeister der Stadt,  Regierungsrat Boediker , einen kurzen Ueberblick über die Geschichte des Seebades gab. Die eigentliche Veranlassung zu seiner Gründung war der Aufschwung von Stettin als Handelshafen, der Swinemünde die Leistung erschwerte. Erst einige Zeit nach der Eröffnung des Bades wurde mit der Errichtung des „Gesellschaftshauses” begonnen, des nachmaligen Kurhauses. Die Bademethoden waren damals recht primitive: man konnte sich, wenn man seescheu war, am Strand zwei Kübel Ostseewasser über den den Kopf gießen lassen und hatte dafür zwei Groschen zu zahlen. Erst von 1888 ab entstanden die Strandanlagen in der Gestalt, die sie heute aufweisen. Der Verkehr des Seebades wurde anfangs durch Polizeimaßnahmen gehemmt, entwickelte sich aber nach der Bebauung des Strandes so schnell, daß sich in der Vorkriegszeit jährlich Zehntausende von Gästen einfanden. Selbstverständlich hat Swinemünde in den Kriegsjahren schwer gelitten und ist seither noch nicht wieder auf die alte Höhe gelangt.

Den Höhepunkt der Jahrhundertfeier bildete ein historischer Festzug, der bunte Bilder aus den hundert Jahren brachte, in denen Swinemünde geworden ist: die Bürgerwehr des Kommerzienrats Krause vor hundert Jahren, uralte, primitive Badekarren und fast vorsintflutliche Verkehrsmittel, alle Radfahrer- und Anglerklubs in Galatracht und ein Aufgebot von Blumenwagen. Einem Empfang, den Swinemünde den anwesenden Pressevertretern gab, wohnte der Außenminister Dr. Stresemann bei. Bei Einbruch der Dunkelheit flammten in Fenstern und an Hausfronten, aus den Türmen der Standhotels und auf Boten, die draußen in der Ostsee lagen, Tausende von Lichtern auf, und Feuerwerk goß Tageshelle über den Strand.

 

 

Von Teeröfen und Teerschwelerei

Ortsnamen wie Teerofen im Kreis Rummelsburg und im Kreis Naugard, Theerhof Brennerei im Kreis Lauenburg,  Theerkaten  im Kreis Stolp und Bütow, Theerofen in den Kreisen Dramburg oder Naugard oder Pechfliess im Kreis Dramburg weisen auf das uralte Handwerk der Teerschwelerei hin. Der Reichtum Pommerns an Holz begünstigte diese Tätigkeit

Legende der Karte des Königl. Preuss. Herzogthums Vor- und Hinter-Pommern von Gilly mit dem Symbol für einen Theerofen

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