Das Pfingstbiertrinken: Ein alter Brauch in Pommern

 

Professor  Alfred Haas  schrieb im Heimatkalender Lauenburg für das Jahr 1933 über einen faszinierenden alten Brauch in Pommern: das Pfingstbiertrinken. Dieser Brauch war eng mit der Freude über das Ende des Winters und die Rückkehr des Frühlings verbunden und umfasste oft Musik, Tanz und ausgelassene Feiern.

Schon im 17. Jahrhundert gab es Bedenken wegen der oft exzessiven Feierlichkeiten. Heinrich Wackenroder, ein pommerscher Chronist, schrieb 1708 über die „Unordnungen“ bei den Pfingsttänzen um 1600–1610, die von Trunkenheit und übermäßig freizügigem Verhalten geprägt waren. Sogar Geistliche wurden kritisiert, wie der Landower Pastor Christian Turow, der von seinem eigenen Küster verklagt wurde, weil er beim Gildebier in Pantoffeln getanzt haben soll. Das sogenannte „Güldene Pfingstbier“ war wohl dasselbe wie das „Gilde-Pfingstbier“, wobei „Gilde“ ursprünglich Opfermahl oder Festversammlung bedeutete. (mehr …)

Näpfchen in Ziegeln

Bei unserer Fahrt über Land im Rahmen der Jahrestagung des Pommerschen Greif in Stettin besichtigten wir auch den Camminer Dom. An der Außenseite fielen mir in den Backsteinmauern kleine schüsselförmige Vertiefungen in großer Zahl auf. Die Einkerbungen befinden sich auf Brusthöhe bis auf etwa zwei Meter Höhe. Eine erste Vermutung war, dass es sich um Spuren eines Feuergefechts handelt.  Der örtliche Führer erklärte den Ursprung dieser Näpfchen mit einer Sage: Frauen, die gesündigt hatten, haben diese Vertiefungen mit ihren Fingern gebohrt, um Absolution zu erhalten. Eine realistischere Erklärung hatte er auch: die Fackeln vom Osterfeuer wären an der Wand gelöscht worden. Ihm gefiel die erste Darstellung aber besser.

Wand des Doms in Cammin mit zahlreichen „Näpfchen“ Foto M.Ott

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Neue Digitalisate aus Polen März/April 2025

Das Portal Szukaj w Archiwach meldete neue Digitalisate, darunter für unseren Bereich aus dem Staatsarchiv Stettin:

StA Gross Raddow Kreis Regenwalde *bis 1909, oo bis 1910, †bis 1910

StA Regenwalde *bis 1924 oo bis 1894

StA Stettin Grabow * bis 1901, oo bis 1883

StA Bernhagen, Kreis Naugard, * bis 1916, oo bis 1936, † bis 1915

StA Pyritz *bis 1913, oo bis 1913, † bis 1910

StA Stettin III (Nemitz) * bis 1921

Freiheide Kreis Naugard Kirchenbuch 1859-1943

 

Akten aus Diedrichsdorf Kreis Naugard (Feuerloschdienst, Colonie)
Akten aus dem Amtsgericht Bütow zu Frau Wanda Ruttich, geb. Rosentreter, Strickerei und Wollwarengeschäft in Bütow, Testament der verwitweten Rentiers Labuhn Ewa Henriette geb.  Domarus, Testaments der Kaufmann Johann und Ewa Henriette Labuhn’schen Eheleute, Testament der Büdner Karl und Koroline geb. Labuhn Schmuck’schen Eheleute zu Rekow, Verfügung von Todes wegen des Rentiers Albert Zielke und dessen Ehefrau Johanna geb. Biastoch,

Aus der Nachbarschaft:

Bernickow Krs. Königsberg Neumark Kirchenbuch 1653-1797

Lippehne Kreis Soldin Neumark Kirchenbuch 1794-1830

 

Quellen: Neuigkeiten März 2025      Link zur Excel-Datei 

Neuigkeiten April 2025          Link zur Excel-Datei

Vereinsjubiläum in Stettin – 25 Jahre Pommerscher Greif

Wir wollen hier nur kurz von unserer Veranstaltung in Stettin – Szczecin berichten, eine ausführlichere Darstellung wird im Sedina-Archiv erscheinen. 

Einige kurze Eindrücke sind schon während der Veranstaltung auf unseren Facebookseiten erschienen, herzlichen Dank auch an Dr. Gerd-Christian Treutler vom Roten Adler, der dort viele Bilder gepostet hat. (mehr …)

Alte Stralsunder Hochzeitsbräuche

Von den alten Stralsundischen Hochzeitsbräuchen können wir uns noch heute ein ziemlich gutes und vollständiges Bild machen auf Grund der verschiedenen Hochzeitsordnungen, welche der Magistrat im Laufe der Jahrhunderte erlassen hat, und deren älteste aus dem Jahre 1310 stammt. Sie gewähren einen seltenen Einblick in die Besonderheit nunmehr längst vergessener Sitten und lassen erkennen, wie früher das Leben der Bevölkerung bis in die persönlichsten Angelegenheiten hinein von Bürgermeister und Rat bestimmt und geregelt wurde. Aus weiser Fürsorge und patriarchalischem Verantwortungsgefühl entstanden, verfolgten diese Verordnungen den Zweck der Vergeudung und Verschwendung feste Grenzen zu setzen, wozu offenbar das Bürgertum aller Stände gerade bei den Hochzeiten immer wieder neigte, wie das auch bis heute zuweilen bei der ländlichen Bevölkerung noch der Fall ist. (mehr …)

Deutsche Flüchtlinge in Dänemark

Unser dänisches Mitglied Inger Buchard hat uns freundlicherweise einige Hinweise und Hilfestellungen zum Umgang mit der Datenbank auf

https://navneregistre.dis-danmark.dk/flygtninge/index.php gegeben.

Eine erste (deutschsprachige) Hilfe für die Suche in Dänemark bietet https://wiki.slaegt.dk/index.php/Familienforschung_in_D%C3%A4nemark

Weitere hilfreiche Informationen auf Ihrer Seite über das Dänische Nationalarchiv bei uns .

Aktendeckel Registreringsprotokol for Flygtninge

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Carl Teike

Kennen sie Carl Teike?

Carl Teike. Photo, 1895

Carl Albert Hermann Teike wurde am  5. Februar 1864 in Altdamm geboren und starb am 28. Mai 1922 in Landsberg an der Warthe (Sterberegister 1922 Nr. 475);

Können Sie die folgenden Noten summen? Oder die Musik abspielen? (Beides von wikipedia)

 

 

 

Kommt ihnen die Melodie bekannt vor? Zuckt es in den Füßen und sehen Sie vor ihrem inneren Auge ein Blasorchester? (mehr …)

5 Jahre nach Corona

Im März 2020 kam der Corona Lockdown. Ein kleiner Rückblick und was daraus resultierte.

Im März 2020 wollten wir in Greifswald das 20jährige Bestehen des Vereins feiern. Aber dann kam folgende Mitteilung an unsere Mitglieder:
„Aufgrund der nicht abzuschätzenden gesundheitlichen Risiken und Unwägbarkeiten haben wir uns heute schweren Herzens entschlossen, unser vom 27. bis 29. März in Greifswald geplantes Seminar samt Mitgliederversammlung abzusagen.“
Das war traurig. Aber dieses Jahr dürfen wir dann 25 Jahre feiern und das sogar in Stettin!

 

2020 haben wir versucht, die Leute zu beschäftigen. Unter dem Motto „Bleib zu Hause – #Kurveflachhalten – und entdecke #Pommern“ gab es jede Menge Puzzles immer verbunden mit der „Was sieht man da?“ Frage. Wer noch mal puzzeln will, es gibt sie noch: https://www.jigsawplanet.com/PommerscherGreif/pommern02
Dann haben wir bis zum Mai 2020 Webseiten und Datenbanken rund um die Familienforschung in Pommern in Erinnerung gerufen: https://www.pommerscher-greif.de/bleib-zuhause-kurve-flach-halten-forsche-online-in-pommern/
Wir hatten die Mitglieder der Mailingliste gebeten, uns ihre Eindrücke aus dieser Zeit zu schildern: https://www.pommerscher-greif.de/greif-corona-archiv/

Im Nachhinein gewinnt man den Eindruck, dass nach dem ersten Schock ein Aufbruch stattfand. Stichwort: Zoom.
Obwohl, das allererste Onlinemeeting veranstaltetet Tanja Bals noch mit einer anderen Software::
„Treffpunkt für das Online-Meeting ist am Sonntag, den 29.03.20, 14.30 Uhr
bei FreeConferenceCall unter dem Link….“

Der Greif etablierte einen online Erfahrungsaustausch
„Einladung zum ersten virtuellen Greif-Erfahrungsaustausch am Montag, den 12.4.2021 um 19.30 Uhr“ Und den gibt es dankenswerter Weise immer noch einmal im Monat, Danke Klaus Kohrt!

Barbara Schmidt und Anja Kirsten Klein riefen die Genealogica, ein virtuelles Festival rund um die Ahnenforschung ins Leben, sie fand im Februar 2021 zum ersten Mal statt. Und auch diese Messe hat sich etabliert. Wir haben im Blog fast jedes Jahr darüber berichtet und waren 2022 dank Karen Feldbusch sogar mit einem Messestand dabei.

Aber was sich vor allem etabliert hat sind die online-Veranstaltungen des Ahnenforscherstammtischs Unna mit Georg Palmüller und Nancy Myers.
Videos und Live-Übertragungen auf Facebook gab es schon seit 2017, aber im April 2020 starteten die beiden einen Online-Treffpunkt für beginnende und fortgeschrittene Ahnenforscherinnen und Ahnenforscher mit Vorfahren aus Deutschland und den ehemaligen deutschen Ostgebieten auf der Webmeeting-Plattform „Zoom“ und führen diese Treffen seitdem regelmäßig durch. Die meisten dieser Meetings werden aufgezeichnet und stehen hinterher auf You Tube in einem eigenen Kanal zur Verfügung.

Georg Palmüller und Nancy Myers

Auf dem YouTube Kanal finden sich bereits 89 Videos. Auch Pommern ist vertreten:
Es ging um aktuelle Pommernforschung 2020 (https://www.youtube.com/watch?v=phaoA39zDIY&t=5s)
Es gab mehrere ONLINE POMMERN CONNECTION SESSION in Englisch mit der International German Genealogy Partnership (IGGP) https://www.youtube.com/watch?v=tGM_WDaCPpg&t=2922s
Und die Vorstellung des AK Heimat und Familienforschung Stolper Lande https://www.youtube.com/watch?v=tGM_WDaCPpg&t=2922s
Alles kann jederzeit angeschaut werden. Dieser Kanal ist eine echte Fundgrube voller Hinweise und für Tipps und Tricks.

Zudem sind beide auch als Mitglieder im Roland zu Dortmund aktiv und haben dort auch die ersten virtuellen Treffen organisiert. Es ist nur nur verständlich, dass Georg und Nancy 2024 in Berlin als verdiente Genealogen ausgezeichnet wurden:
https://www.roland-dortmund.de/2024/10/28/we-proudly-present-nancy-myers-und-georg-palm%C3%BCller-als-verdiente-genealogen-geehrt/

Dem schottische Historiker Thomas Carlyle wird das Zitat: „Die Zeit ist schlecht? Wohlan. Du bist da sie besser zu machen“ zugeschrieben. Einige Familienforscher haben die Zeit seit Corona besser gemacht, danke!