Der erfolgreichste Beitrag in unserem Adventkalender 2023 war der über Franziska Tiburtius. Reichweite und Reaktionen waren um den Faktor 100 höher als es bei uns üblich ist. Wir haben uns daher entschieden, den im Sedina Archiv 4-2020 erschienenen Artikel über sie hier frei zugänglich zu machen.

Gedenktafel in der Berliner Alten Schönhauser Straße 23/24 für die Ärztinnen Dr. Emilie LEHMUS und Dr. Franziska TIBURTIUS; Foto: Arche-foto/Burkhart Rüchel/Wikipedia, 2011 (CC-by-sa 3.0/de)

Kürzlich erinnerte mich ein Bild im Internet wieder an eine der ersten deutschen Ärztinnen: Franziska TIBURTIUS. Die Gedenktafel am Haus Alte Schönhauser Straße 23/24 markiert den Ort der Poliklinik der Ärztinnen Emilie LEHMUS und Franziska TIBURTIUS in Berlin. Schon vor zwei Jahren hatte ich mit unserem Ansprechpartner Norbert Wewezer über die Genealogie dieser Ärztin aus Rügen gesprochen, die er mir kurz danach zusammengestellt hat. Endlich will ich nun den damals versprochenen Werdegang nachliefern.

In Deutschland sind heute ca. 70 Prozent aller zum Medizinstudium zugelassenen Personen Frauen. Wenn auch der Anteil der weiblichen Ärzte im Beruf und vor allem in Führungspositionen dann nicht mehr so hoch ist, spricht man dennoch von einer „Feminisierung“ der Medizin. Franziska TIBURTIUS aus Rügen war eine der Vorreiterinnen dieser Entwicklung. Als sie 1871 Medizin studieren wollte, war das in Deutschland noch nicht möglich, sie musste in die Schweiz ausweichen. Bei der Niederlassung 1877 in Berlin wurde ihr die deutsche Approbation verwehrt, und sie durfte nur im Rahmen der Gewerbefreiheit arbeiten, also keine Rezepte o. Ä. ausstellen. Das Großherzogtum Baden war 1901 dann der erste deutsche Staat, der Frauen zum Medizinstudium zuließ. Erst 1909 durften Frauen im gesamten Deutschen Reich Ärztinnen werden.
Franziska war das jüngste Kind einer Guts¬pächterfamilie in Bisdamnitz auf Rügen. Beide Eltern stammten aus Pastorenfamilien, die Großeltern GÖBEL mütterlicherseits aus dem Südharz. In den pommerschen Lebensbildern heißt es daher: „Neben dem schweren pommerschen Blut floss in Franziskas Adern also auch das aufgeschlossenere, lebensfrohe mitteldeutsche.“ Bildung hatte in der Familie einen hohen Stellenwert, die kleine Franziska konnte schon mit fünf Jahren lesen. 1851 zog die Familie nach Stralsund, dort besuchte sie bis zum Alter von 16 Jahren eine Privatschule. Es folgte eine langjährige Tätigkeit als Erzieherin in Clevenow bei Grimmen und dann in der Nähe von Greifswald. Durch Vermittlung dieser Familie konnte sie auch ein Jahr in England verbringen. So war sie also umfassend für eine Tätigkeit als Lehrerin gebildet, das war der einzige Beruf, den Frauen in ihrer Position damals ergreifen konnten.
Starken Einfluss auf ihren späteren Berufsweg hatte sicherlich Henriette PAGELSEN, langjährige Freundin und spätere Ehefrau des Bruders Carl (Heirat 1872), der selber Arzt geworden war. Die Sylter Pastorentochter hatte sich nach ihrer Scheidung von dem Gutsbesitzer HIRSCHFELD allein in die USA begeben und dort von 1867 bis 1869 Zahnmedizin studiert. Sie ließ sich in Berlin nieder und war sehr erfolgreich.
Franziska ging also 1871 nach Zürich, studierte und schloss die Promotion mit summa cum laude ab. Sie befreundete sich dort auch mit Emilie LEHMUS, einer Pfarrerstochter aus Fürth, die dort seit 1870 studierte. Beide arbeiteten danach als Assistenzärztinnen ohne Approbation an der Frauenklinik in Dresden, deren Chef Franz VON WINCKEL als einziger in Deutschland Frauen anstellte und ausbildete.
1876 eröffneten Emilie LEHMUS und Franziska TIBURTIUS in Berlin mit Unterstützung durch Henriette TIBURTIUS die erste Praxis weiblicher Ärzte in Deutschland. Die Räumlichkeiten für ihre Privatpraxis fanden sie in einer Hofwohnung in der Alten Schönhauser Straße 23/24, die ihnen der Brauerei- und Hausbesitzer Julius BÖTZOW kostenlos überließ und die anfangs nur aus zwei Zimmern sowie einer Küche bestand. 1879 fanden in der „Poliklinik für unbemittelte Frauen“ schon über 3600 Konsultationen statt. Patienten waren nur Frauen und Kinder – und nur wer es ermöglichen konnte, bezahlte 10 Pfennige. Zur späteren „Klinik weiblicher Ärzte e. V.“ kam dann auch noch eine Pflegestation hinzu.
Die Approbation in Deutschland wurde TIBURTIUS und LEHMUS lebenslang verweigert, aber an ihrer Klinik konnten zahlreiche Ärztinnen mit Schweizer Approbation arbeiten. Franziska TIBURTIUS praktizierte bis 1907, sie publizierte reichlich und engagierte sich mit ihrer Schwägerin in der Wohlfahrtspflege. Sie endet ihr Buch „Erinnerungen einer 80jährigen“ mit einem einfachen Satz: „Mein Leben war köstlich, denn es ist Mühe und Arbeit gewesen.“
Franziska starb 1927 und ist in der Familiengrabstätte auf dem Knieperfriedhof in Stralsund, wo auch Bruder und Schwägerin liegen, bestattet.

 

Die Nachkommen des Benjamin Joachim Tiburtius aus Loitz
Von Norbert Wewezer

Grabstein für Henriette TIBURTIUS geb. PAGELSEN auf dem Familiengrab der Familie TIBURTIUS, Histor. St. Jürgen-/Knieperfriedhof in Stralsund; Foto: P. Plath, 2014/Grabsteinprojekt auf genealogy.net, weitere Fotos unter: https://grabsteine.genealogy.net/tomb.php?cem=2059&tomb=15&b=&lang=de

I 1 Benjamin Joachim TIBURTIUS
1728–1749 Substitut dann Diaconus in Loitz
* Sonneburg in Brandenburg
† Loitz 23.03.1749
oo Loitz 26.10.1730 Katharina Dorothea KREY, der Tochter seines Vorgängers im Amt, Johannes KREY
Kinder:
1) Joachim Adolf (siehe II 1)
2) Franz Christian (siehe II 2)
3) Elisabeth, oo Gustav BERTRAM, Eigentümer in Toitz

II 1 Joachim Adolf TIBURTIUS
Magister, 1761–1788 Rector und Diaconus in Loitz, 1788–1811 Pastor in Trantow
* Loitz
† Trantow 21.04.1816
oo Regina STUMPFFELDT, * 1747 (err.), † 23.09.1827
Kind:
1) Charlotte, oo um 1825 Paul Jacob LUBACH, 1811–1819 Pastor in Trantow

II 2 Franz Christian TIBURTIUS
Rgt.-Pastor (Husaren in Putbus), 1766–1786 Pastor in Vilmnitz, 1786–1822 Pastor in Casnevitz
* Loitz 1736
† Casnevitz 27.05.1822
oo Vilmnitz 10.10.1771 Louisa Justina Dorothea ULFF, * Wolgast 1754, † Casnevitz, 22.07.1821, T. d. Kaufmanns August ULFF in Wolgast
Kinder (1 bis 7 zu Vilmnitz geboren):
1) Ulrica Dorothea, * 03.07.1773 (Taufpaten: „Meine Mutter, Prediger Wwe. – Loitz; die Ehefrau des Hr. Johann Friedrich ULFF, Kauf- u. Handelsmann – Lübeck; Mein Bruder, Nachmittagsprediger – Loitz; Alle in Anwesenheit“), oo Vilmnitz 07.03.1794 Friedrich Gregorius LAST, Pächter in Putbus
2) Johann Adolph (siehe III 1)
3) Eleonora Gottlieb Gertrudis, * 12.05.1778 (Taufpaten: „Fr. BLANDOW, Kaufmannswitwe –Wolgast; ältere Schwägerin aus Wolgast, Dem. Gertrud ULFF; der Hr. Vetter, Gottlieb CANTZLER, Kaufmann – Wolgast; alle vertreten“), † Vilmnitz 22.03.1783
4) Sophia Helena Anna Philippina, * 27.03.1780 (Taufpatin: „Fr. Schwägerin Anna VERMEHREN – Lübeck“), oo Casnevitz 19.10.1799 Johann Friedrich Zech, Kaufmann in Wolgast
5) Mariana Sophia Auguste, * 06.03.1782 (Taupate: „Hr. Schwager, Gustav BERT¬RAM, Eigentümer – Toitz“), oo Casnevitz 08.08.1807 Johann Christoph GLASOW, Pächter in Jabelitz
6) Friedrich Christian August
(siehe III 2)
7) Carl Gustav (siehe III 3)
8) NN, †* Casnevitz 01.12.1790

III 1 Johann Adolph TIBURTIUS
Pächter, Gutsbesitzer in Dumsevitz
* Vilmnitz 08.09.1775 (Taufpaten: „Mein Vetter, Hr. Johann Adolph SCHIEVER, Kauf- u. Handelsmann – Stralsund; Hr. Johann Leonhard VAHL, Pastor – Mönchgut; Schwester Elisabeth BERTRAM, geb. TIBURTIUS; der Vetter vertr. durch Hr. Pastor LINDE – Casnevitz; die Schwester vertr. durch jüngste Schwägerin Dem. Eleonora ULFF“)
† Dumsevitz 29.03.1838
oo Maria Aurora Henriette VON COLMAR, * Lebbin 08.04.1778, † Dumsevitz 02.09.1857, T. d. dän. Capitäns Peter Ernst Friedrich VON COLMAR, Besitzer von Lebbin, u. d. Catharina Margaretha Carolina, geb. VON USEDOM
Kinder (beide zu Dumsevitz geboren):
1) Maria Charlotta Friedrica, * 26.08.1816 (Taufpaten: „Fr. Catharina Charlotta V. NIMPTSCH, geb. V. COLMAR – Poggenhof; Hr. Friedrich Christian August TIBURTIUS, Eigentümer – Kowall“), oo Leopold von SCHEVEN, Kaufmann in Loitz
2) August Christoph Friedrich (siehe
IV 1)

IV 1 August Christoph Friedrich
TIBURTIUS
Rittergutsbesitzer auf Dumsevitz, 22.10.1863 Bürgerrecht der Stadt Bergen
* Dumsevitz 21.11.1817 (Taufpatin: „Fr. Dorothea Augusta TIBURTIUS, geb. ULFF, Pastorin – Casnevitz“)
oo Bergen 19.05.1843 Beate Friederica Wilhelmina LAST, * Bergen 17.12.1815, T. d. Johann Friedrich LAST, Gastwirt und Kaufmann in Bergen, u. d. Sophia Johann MAU, später verehel. VON BLESSINGK
Kinder (alle zu Dumsevitz geboren):
1) Marie Friederica Wilhelmina, * 15.02.1844 (Taufpaten: „Hr. Bürgermeister Cort Wilhelm Adolph v. BLESSINGK – Bergen; Fr. Maria Aurora Henriette TIBURTIUS, geb. V. COLMAR
– Bergen; Fr. Majorin Friederica Eleonora V. COLMAR, geb. MEISNER – Bergen), Bergen 15.05.1868 Hermann Carl Wilhelm Ferdinand BERGER, Rechtsanwalt und Notar in Bergen
2) Robert Carl Leopold Friedrich, Offizier, * 20.07.1845 (Taufpaten: „Ehefrau d. Bürgermstr. V. BLESSINGK, geb. MAU; Ehefr. d. Bürgermstr. MANKOW, geb. LAST; der Hr. Kaufmann Leopold V. STEVEN – Loitz; Carl TIBURTIUS, Gutspächter – Bisdamitz“)
3) Paul Carl Christoph, * 11.04.1847 (Taufpaten: „Fr. Charlotte Marie V. SCHEVEN, geb. TIBURTIUS – Loitz; Frl. Friederica LAST – Bergen“)
4) Adolph Carl August, * 23.03.1849 (Taufpatin: „Fr. Auguste TIBURTIUS, Ehefr. d. Pächters TIBURTIUS – Bisdamitz“)
5) Louise Marie Clara, * 15.08.1851 (Taufpatin: „Fr. Johanna Louise LAST, geb. LEMMIN – Salsitz“)
6) Johanna Carolina Ida, * 29.05.1853 (Taufpatin: Fr. TIBURTIUS, geb. MATTHÄI – Kowall“)
7) Moritz Friedrich Hermann, Amtsvorsteher in Altefähr, * 18.04.1854, † Altefähr 17.09.1921
8) August Friedrich, * 14.04.1855 (Taufpaten: „Fr. Caroline TIBURTIUS, geb. EWERT – Mönkendorf, vertr. durch Fr. Marie TIBURTIUS, geb. V. COLMAR – Dumsevitz; Hr. Friedrich TIBURTIUS, Gutspächter – Neuendorf“), † Berlin 04.08.1911,  Berlin
9) Emma Gustave Mathilde, * 11.01.1859, † Dumsevitz 22.08.1863 (an Auszehrung)

III 2 Friedrich Christian August
TIBURTIUS
Eigentümer in Kowall
* Vilmnitz 05.10.1784 Taufpaten: „Hr. Johann Friedrich ULFF, Kaufmann – Lübeck; Hr. August ULFF, Kaufmann – Suriname; Elisabeth BERTRAM, geb. TIBURTIUS – Toitz“)
† Kowall 16.08.1844
oo Bergen 02.09.1806 Anna Christiana Friederica/Margaretha LAST, * Bergen 18.10.1784, T. d. Christian Henning LAST, Camerarius und Kaufmann in Bergen, u. d. Beate Elisabeth HARDER
Kinder (2 bis 4 zu Kowall geboren):
1) Carl Wilhelm Christian (siehe IV 2)
2) Franz August Christoph (siehe IV 3)
3) Adolph Hermann Heinrich, 1850 Wirtschaftsinspektor in Preetz, * 19.05.1814
4) Friedrich Johann Gustav, Gutsbesitzer in Neuendorf, * um 1820, Prohn 26.05.1854 Charlotta Emilie Friederica STUTH, T. d. Carl Friedrich STUTH, Gutsbesitzer in Klein Kedingshagen,
u. d. Anna Friederica, geb. DOLLAN

IV 2 Carl Wilhelm Christian TIBURTIUS
Gutsbesitzer in Kowall
* Bergen 02.12.1810 (Taufpaten: „Hr. Carl TIBURTIUS – Casnevitz; Hr. Wilhelm VERMEHR – Lübeck, vertret. durch Hr. Camerarius Christian Henning LAST auf d. hiesig. Rathhaus; Fr. Elisabeth BERTRAM, geb. TIBURTIUS – Wotenick“)
oo Elisa Johanna Auguste MATTHAEI
Kinder (alle zu Kowall geboren):
1) Anna Carolina Friederica, * 12.04.1848
2) Carl August Joachim, * 25.03.1850
3) Martha Alwina Louise, * 26.03.1855

IV 3 Franz August Christoph TIBURTIUS
Pächter in Mönkendorf
* Kowall 28.08.1812
oo Charlotte Amalie Caroline EWERT
Kinder (beide zu Mönkendorf geboren):
1) Marie Caroline Charlotte, * 07.08.1847 (Taufpaten: „Marie WENDT, Ehefr. d. Pächters DÜVALL – Lüssow; Marie Aurora V. COLMAR, Wwe. des Gutsbesitzers TIBURTIUS – Dumsevitz, vertr. durch Johanna Dorothea Charlotte DÜVALL – Stralsund; Carl Gustav TIBURTIUS, Pächter – Bisdamitz“)
2) Clara Friederike Luise Adolphine, * 24.07.1850 (Taufpaten: „Luise TIBURTIUS, Ehefr. d. Pächters LÖHDING – Schwiene, vertr. durch Fr. DÜVALL, Gutsbesitzer Frau – Lüdershagen; Dorothea LEWERENZ, Gesellschafterin – Lüdershagen; Adolph TIBURTIUS, gräfl. Wirtschaftsinspektor – Preetz“)

III 3 Carl Gustav TIBURTIUS
Bis 1851 Pächter in Bisdamitz, dann Rentier in Stralsund
* Casnevitz 16.09.1786
† Stralsund 1855
oo Gingst um 1825 Augusta Adolphina GÖBEL, * Gingst 04.06.1803, T. d. Heinrich Christian GÖBEL, 1796 Cantor in Gingst, 1808 Diaconus in Gingst, u. d. Dorothea Henriette QUITTE
Kinder (alle zu Bisdamitz¹ geboren):
1) Heinrich Adolph August, * 17.07.1826 (Taufpaten: „Pastor Heinrich Christian GÖBEL – Mönchgut; Pensionair Adolph TIBURTIUS – Dumsevitz; des Pensionarius GLASOW – Jabelitz Ehefr. Mariane Auguste TIBURTIUS“), † Stralsund, 28.03.1848
2) Dorothea Friedrica Wilhelmina, Lehrerin, * 25.02.1828 (Taufpaten: „Fr. Pastorin GÖBEL – Mönchgut, Dorothea Henriette, geb. QUITTE; Fr. Pastorin V. SCHEVEN – Lancken, Caroline Wilhelmine GÖBEL; Hr. Friedrich August TIBURTIUS, Pächter – Kowall“), oo Karl Friedrich Eduard DALMER, Pastor in Rambin
3) Lucia Franziska Antonia, * 18.12.1829 (Taufpaten: „Hr. Pastor Heinrich V. SCHEVEN – Lancken; Fr. Hauptmann V. BLESSING – Philippshagen; Fr. HEYDMANN – Quoltitz“), † 19.09.1892
4) Carl Gustaf Heinrich, * 30.10.1831 (Taufpaten: „Hr. Major Christoph V. COLLMAR – Bergen; Hr. Gustaf TIBURTIUS – Loitz, vertr. durch Adolph Johann TIBURTIUS, Eigentümer – Dumsevitz; Fr. Maria Anna Henriette TIBURTIUS – Dumsevitz, geb. V. COLMAR“), † Bisdamitz 18.05.1833
5) Carl Wilhelm Christian, Oberstabsarzt, dann Arzt in Berlin-Neukölln, * 10.05.1834 (Taufpaten: „Fr. Chris¬tiane TIBURTIUS, geb. LAST – Kowall, vertr. durch Fr. Pastorin V. SCHEVEN – Lancken; Johannes Wilhelm WÖHLER, Hofsänger – Ludwigslust; Friedrich Theodor MUSKULUS, Kaufmann – Stralsund, vertr. durch Friedrich TIBURTIUS, Pächter – Kowall“), † Marienfelde 19.07.1910, oo Henriette PAGELSEN, * Westerland 14.02.1834, † Marienfelde 25.08.1911
6) Maria Sophia Christiana, * 23.04.1836 (Taufpaten: „Hr. Inspektor Jac. Christian VAHL – Kapelle; Fr. Maria Aurora Henriette TIBURTIUS, geb. V. COLMAR – Dumsevitz, vertr. durch Pastorin Wilhelmine V. SCHEVEN, geb. GÖBEL – Bobbin; Fr. Sophia ANSCHÜTZ, geb. KREY, Ehefrau des Medicachirurgus ANSCHÜTZ – Sagard“), † 19.09.1899
7) Bertha Amalia Carolina, Lehrerin, * 19.03.1838 (Taufpaten: „Cand. Med. Eduard V. SCHEVEN – Sagard; Amalia FRANCK – Bobbin; Caroline RATZKI – Bisdamitz“)
8) Carl August Otto * 28.01.1841 (Taufpaten: „Hr. August TIBURTIUS, Eigentümer – Bisdamitz; Hr. Carl TIBURTIUS, Wirtschaftsführer – Lancken; Fr. Caroline DÖHN, geb. BRIEST – Dubnitz“), † Bisdamitz 16.05.1842
9) Caroline Charlotte Franzisca, Dr. med., Ärztin in Berlin, * 24.01.1843 (Taufpaten: Christoph TIBURTIUS, Wirtschaftsführer – Borchtitz; Fr. DÖHN, geb. Caroline BRIEST – Dubnitz; Annsell Lotte HASPER – Polkvitz“), † Berlin 05.05.1927
Anmerkung

1     Die Ortschaft Bisdamitz liegt auf der Rügen’schen Halbinsel Jasmund und gehört zum Kirchspiel Bobbin. Der Wohnplatz Byßdomitze wird schon 1294 in einer Urkunde genannt. 1532–1611 wird der Ort mit vier Höfen als im Besitz der St.-Marien-Kirche u. St.-Annen-und-Brigitten-Kirche zu Stralsund bezeichnet. Nach dem Dreißigjährigen Krieg wüst, werden 1694 zwei Höfe mit 25 Einwohnern genannt; ebenso in den Verzeichnissen von 1717 und 1764 – in dem „Staats-Calender“ von 1802 jedoch nicht erwähnt. Im Jahre 1829 wird für den Ort der Pächter Tiburtius im „Prov. Kalender“ genannt. 1834 hatte der Ort 42 Einwohner und 1852 wird Bisdamitz als Ort mit vier Häusern und 33 Einwohnern bezeichnet. Der Grundbesitz war in der Zwischenzeit in die „Möllersche Stiftung“ eingegangen, welche von der Marien-Kirche zu Stralsund verwaltet wurde.

(Anm. d. Red.: Die Nachfahrenliste wurde generationsweise durchnummeriert und nach Linien sortiert. Die römische Ziffer gibt die jeweilige Generation an.)

nfte auf der Insel Rügen im Jahre 1532, in: Balt. Stud., NF 33a. Bd., 1931, S. 125ff.

Haas, A.: Einwohnerverzeichnisse von Rügen nach den Steuererhebungen von 1577 und 1597, Köln 1966

Provinzial-Kalender für Neu-Vor-Pommern und das Fürstenthum Rügen 1829, 1840 und 1852

Roskilder Bischofsroggen-Matrikeln 1294, nach:
J. C. Dähnert: Pommersche Bibliothek, IV. Bd., 2. St., S. 45–66

Steuerliste Rügen 1611, Vorpommersches Landesarchiv Greifswald, ohne Sign.

Struck, Joh.: Schwedisch-Pommersch-Rügianischer-Staats-Calender – auf das Jahr der Christen 1802, Stralsund o. J.

Wartenberg, H.: Die schwedische Landesaufnahme von Vorpommern 1692–1709: Rügen – Halbinsel Jasmund, Bd. 2, Teil 1, Greifswald 1996

 

2 Gedanken zu “Franziska Tiburtius”

  • Sehr geehrte Damen und Herren, ich würde gern das Foto der Gedenktafel für einen Artikel über Franziska Tiburtius verwenden, den ich für den Nordkurier schreibe. Er soll an ihrem Todestag am 5. Mai erscheinen.
    Wäre es möglich, dass Sie mir die Genehmigung erteilen bzw. mitteilen, wen ich anfragen müsste?
    Über Ihre Hilfe würde ich mich freuen. Herzliche Grüße
    Sabine Koburger, Stralsund

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