Heinrich Heuser „Ich habe nur einen Wunsch und ein Ziel:
schöne Bilder zu malen“
heisst das Buch, das unser Mitglied Norbert Gschweng über den in Stralsund geboren Maler Heinrich Heuser, Sohn des damaligen Besitzers der Stralsunder Spielkartenfabrik, hat drucken lassen. Es wird nicht in den Handel gelangen, ein Exemplar wird aber in unserer Bibliothek in Züssow einsehbar sein.
Heinrich Heuser (* 12. Oktober 1887 in Stralsund; 14. September 1967 in Berlin) Sohn des Generaldirektors der Stralsunder Vereinigten Spielkartenfabriken, Konsul Karl Heuser, verarbeitete als Künstler der Moderne in seinem Schaffen Einflüsse, die er an unterschiedlichsten Orten innerhalb und außerhalb Europas fand. Bereits als 12-Jähriger begann er seine „künstlerische Tätigkeit“ mit der naturgetreuen Abbildung von Tieren und Menschen seiner Umgebung. Nach bestandener Reifeprüfung am Stralsunder Gymnasium 1906 entstanden erste Zeichnungen mit Motiven von Stralsund und der Insel Rügen, welche als Postkarten bei seinem Vater in der Stralsunder Spielkartenfabrik gedruckt wurden.
Im April 1907 schrieb er sich an der Akademie der bildenden Künste München ein und beendete 1910 die akademische Ausbildung als Meisterschüler bei Mackensen in Weimar. 1911 trat er der Berliner Secession bei, verbrachte von 1912-1913 einen längeren Studienaufenthalt in Paris und kam hierbei in Kontakt mit der Kunst der Fauves, deren Ausdrucksmittel er sich zu eigen machte. Von 1914-1919 absolvierte er seinen Militärdienst als Führer einer Infanteriekompagnie, zum Ende in Kiew. 1917 werden seine Werke beim Berliner Galeristen und Kunsthändler Paul Cassirer gehandelt und lobend erwähnt. Nach einem kurzen Aufenthalt in Darmstadt, wo ihm ein Lehramt zugedacht war, wurde er 1919 Gründungsmitglied der Darmstädter Secession. 1920-1925 unternahm Heuser Studienreisen nach Italien, Frankreich und in die Schweiz, gefolgt von einer längeren Malerreise 1926 zusammen mit Robert Genin nach Java, Sumatra und Bali, wo er für kurze Zeit den vollkommenen Einklang von Mensch und Natur fand. Noch vor der Einstufung seiner Werke als „entartet“, verbunden mit deren Entfernung aus Museen und Galerien, unternahm er 1929 eine erste Malerreise nach Argentinien mit Ausstellung seiner Bilder in Buenos Aires. Bedingt durch das vom nationalsozialistischen Regime verhängte Berufsverbot, verdiente sich Heuser seinen Lebensunterhalt in der Folge mit dem Portraitieren von Freunden und Bekannten sowie mit Landschaftsdarstellungen. Nach einem weiteren Militäreinsatz zum Kriegsende in der Organisation Todt begann Heuser 1945 eine ehrenamtliche Tätigkeit im Arbeitsausschuß der Kunstkammer und trat der Münchner Secession bei. 1951 wurde er Vorsitzender der neu gegründeten Künstlervereinigung „Der Ring“ in Berlin. Bis zu seinem Tode war Heuser, den seine Freunde und Bekannten liebevoll „Heini“ nannten, auf allen Großen Berliner Kunstausstellungen präsent (eine umfangreiche Kollektion wurde anläßlich seines 70. Geburtstages 1967 gezeigt) und gestaltete 1955 auf einer erneuten Reise nach Argentinien eine größere Ausstellung in der Galerie Peuser in Buenos Aires.