Messtischblatt ist eine in Deutschland mittlerweile veraltete Bezeichnung für die topografische Karte im Maßstab 1:25.000 (heutige Bezeichnung: TK 25)
Ein Urmesstischblatt ist ein Messtischblatt aus der Preußischen Uraufnahme, eine Vermessung Preußens, die zwischen 1830 und 1865 vorgenommen wurde. Es entstand dabei das erste Messtischblatt, ein Kartenwerk im Maßstab 1 : 25.000 (4 cm = 1 km). Grundlage für die Gestaltung war das „Musterblatt für die topographischen Arbeiten des königlich preußischen Generalstabes“ vom 1. März 1818.
Die Urmesstischblätter markieren den Anfang der topographischen Kartographie, die sich in verschiedenen Etappen weiterentwickelt hat, aber bis heute auf diesen Wurzeln basiert. Aufgenommen und gezeichnet wurden die Urmesstischblätter von Offizieren oder in militärischen Diensten stehenden Ingenieurgeographen.
Für die topographischen Geländeaufnahmen wurde erstmals der Messtisch benutzt (daher Name Messtischblatt), der sich in Verbindung mit einfachen Instrumenten wie Bussole, Diopterlineal und Wasserwaage als sehr praktisch erwies und im Prinzip über 100 Jahre vorherrschendes Aufnahmeverfahren blieb. Die über 2.000 Urmesstischblätter gingen nach Auflösung des Preußischen Generalstabes im Jahre 1919 in den Besitz der damaligen Preußischen Staatsbibliothek, der heutigen Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz – über.
Diese detailreichen Karten sind bisher nicht durchgehend digitalisiert, bei der Baltischen digitalen Bibliothek Bałtycka Biblioteka Cyfrowa in Stolp sind aber – etwas versteckt – einige Blätter aus Hinterpommern aus den Kreisen Stolp, Schlawe und Köslin digital zu finden.
Messtischblätter aus den 1930er Jahren gibt es digital an mehreren Stellen, besonders gelungen z.B. im Virtuellen Kartenforum 2.0 der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) . Hier kann man, auch in hoher Auflösung, historische Karten, z.B. Messtischblätter, in abstufbarer Transparenz über aktuelle Karten legen.
Zu den Urmesstischblättern aus Hinterpommern, Übersicht:
https://bibliotekacyfrowa.eu/dlibra/publication/37201/edition/34390#structure
Link – moderne Blattbezeichnung wie auf der obigen Karte
Grad Abtheilung 55°/54° der Breite, 34°/35° der Länge, Bande VI. Blatt 2.
1465(alt. 263) Lanzig
Grad Abtheilung 55°/54° der Breite, 34°/35° der Länge, Bande VI. Blatt 1.
1464(alt. 262) Vitte
Grad Abtheilung 55°/54° der Breite, 34°/35° der Länge, Bande VI. Blatt 3.
1466(alt. 264) Saleske
Grad Abtheilung 55°/54° der Breite, 34°/35° der Länge, Bande V. Blatt 7.
1564(alt. 317) Rügenwalde
Grad Abtheilung 55°/54° der Breite, 34°/35° der Länge, Bande V. Blatt 2.
1565(alt. 318) Grupenhagen
Grad Abtheilung 55°/54° der Breite, 34°/35° der Länge, Bande V. Blatt 3.
1566(alt. 319) Peest
Grad Abtheilung 55°/54° der Breite, 34°/35° der Länge, Bande V. Blatt 4.
1567(alt. 320) Zitzewitz
Grad Abtheilung 55°/54° der Breite, 34°/35° der Länge, Bande V. Blatt 5.
1568(alt. 321) Stolp
Grad Abtheilung 55°/54° der Breite, 34°/35° der Länge, Bande IV. Blatt 6.
1663(alt. 377) Beelkow
Grad Abtheilung 55°/54° der Breite, 34°/35° der Länge, Bande IV. Blatt/.
1664(alt. 378) Altenhagen
Grad Abtheilung 55°/54° der Breite, 34°/35° der Länge, Bande IV. Blatt 2.
1665(alt. 379) Karwitz
Grad Abtheilung 55°/54° der Breite, 34°/35° der Länge, Bande IV. Blatt 3.
1666(alt. 380) Schlawe
Grad Abtheilung 55°/54° der Breite, 34°/35° der Länge, Bande IV. Blatt 4.
1667(alt. 381) Kulsow
Grad Abtheilung 55°/54° der Breite, 34°/35° der Länge, Bande III. Blatt 6.
1763(alt. 448) Zanow
Grad Abtheilung 55°/54° der Breite, 34°/35° der Länge, Bande II. Blatt 1.
1864(alt. 526) Kösternitz
Grad Abtheilung 55°/54° der Breite, 34°/35° der Länge, Bande II. Blatt 2.
1865(alt. 527) Alt Zowen
Grad Abtheilung 55°/54° der Breite, 34°/35° der Länge, Bande II. Blatt 3.
1866(alt. 528) Pollnow
Grad Abtheilung 55°/54° der Breite, 34°/35° der Länge, Bande I. Blatt 2.
1965(alt. 610) Kurow
Grad Abtheilung 55°/54° der Breite, 34°/35° der Länge, Bande I. Blatt 3.
1966(alt. 611) Sydow
Grad Abtheilung 55°/54° der Breite, 34°/35° der Länge, Bande X. Blatt 3.
2066(alt. 697) Groß Karzenburg
Quellen: