Der Flugpionier Otto Lilienthal war sicher einer der bekanntesten Vorpommern.
Er wurde als Karl Wilhelm Otto Lilienthal am 23. Mai 1848 in Anklam geboren, seine Eltern waren der Kaufmann Gustav Lilienthal und seiner Frau Caroline, geb. Pohle.
Otto war das älteste von acht Kindern. Der “unbekannte” Bruder Gustav (*9. Oktober 1849) absolvierte eine Maurerlehre, studiert an der Bauakademie in Berlin und gründet das “Institut für Kunstgewerbe und Kunststickerei”. Er hat sich am Bau von Fluggeräten versucht und Villen gebaut. Und er hat den künstlichen Sandstein für den Anker-Baukasten erfunden und hergestellt, bevor die Idee an eine Firma in Rudolstadt weiterverkauft wurde.
Die Familie Lilienthal lässt sich lückenlos durch Vorpommern zurückverfolgen, Groß Damnitz, Brönkow und Werder bei Altentreptow sind die Geburtsorte bis hin zum ältesten nachgewiesenen Vorfahren, der um 1700 Gutspächter in Postlow war. Ottos Großmutter war Wilhelmina von Tigerström, (* 5. Juni 1795 in Bassin, † 31. Mai in Greifswald) die Schwester des Greifswalder Rechtsprofessors Friedrich Wilhelm von Tigerström (mehr über die Familie Tigerström) und Tochter der Charlotte Friederike Sophie von Balthasar (* 23. Januar 1773 Grimmen , † 3. Dez. 1857) , die zur pommerschen Familie Balthasar gehörte, die viele evangelische Pastoren, Juristen und Hochschullehrer in Anklam und Greifswald hervorbrachte.
Die Vorfahren von Otto Lilienthal hat Steffen Sobe bearbeitet und auf seiner Internetseite übersichtlich dargestellt. : Genealogie Otto Lilienthal
Zu den Familien Tigerström und Balthasar finden sich zahlreiche Angaben bei Gedbas.
Wer sich für Otto von Lilienthal und seine Arbeit interessiert, für den ist das gleichnamige Museum in Anklam ein MUSS.
Hier ist jetzt der vollständige bekannte Nachlass Lilienthals digitalisiert worden. (Pressemitteilung)
Das digitale Archiv umfasse nicht nur die in Anklam vorhandenen Objekte, sondern andere bekannte und in verschiedenen Ländern bewahrten Quellen. Das Archiv dokumentiert unter anderem die 145 heute bekannten Fotografien, die während der Flugübungen in den Jahren 1891-1896 entstanden.
Besuchen Sie den Nachlass der Lilienthals
Leider sind die zahlreichen Objekte alle mit einem sehr auffälligen und unschönem Wasserzeichen versehen und auch die Auflösung lässt zu wünschen übrig. Trotzdem muss man die Leistung der relativ kleinen Museen in Anklam (es gibt auch noch das Ikareum und das stadtgeschichtliche Museum im Steintor ) bewundern, es gibt immer wieder neue Ausstellungen und Projekte und alle drei sind bei Facebook vertreten und betreiben aktive Öffentlichkeitsarbeit.
Danke für den schönen Beitrag!
Zu der berechtigten Kritik an den Wasserzeichen: Es ist ja erstmal ein Katalog und keine Bilddatenbank. Die Bilder hochauflösend einzustellen wäre wünschenswert und leicht möglich. Aber das wäre eine kulturpolitische (und ökonomische!) Entscheidung des Trägers.