Das Seebad Rügenwaldermünde: Eine Pioniertat an der Ostsee

Die Vision eines Arztes

Im frühen 19. Jahrhundert, als Europa unter den napoleonischen Kriegen ächzte, fasste Dr. Georg Friedrich Büttner in Rügenwalde einen kühnen Plan: An der Mündung des örtlichen Flusses sollte ein Seebad entstehen. Was heute selbstverständlich erscheint, war damals ein gewagtes Unterfangen. Die Staatskassen waren durch die Kriegskosten geleert, die Städte kämpften ums Überleben, und niemand dachte an Luxus wie Kurbäder.

Doch Büttner ließ sich nicht entmutigen. Mit diplomatischem Geschick wandte er sich direkt an den König und bat um die Erlaubnis, eine große Scheune vom Schlosshof nutzen zu dürfen. Als die königliche Genehmigung eintraf, machte sich der findige Arzt ans Werk: Die Scheune wurde Balken für Balken abgetragen und an der Flussmündung als erstes Badehaus wieder errichtet.

Rügenwaldermünde um 1895, Quelle fotopolska.eu

(mehr …)