Plattes Land – Vom Volksmund in die Verwaltungssprache
Plattes Land – das klingt nach weiter Sicht, tiefem Himmel und gemächlichem Leben zwischen Feldern und Alleen. In Pommern ist der Ausdruck fest verankert. Was zunächst wie eine rein volkstümliche Wendung klingt, ist weit mehr: ein Begriff mit Geschichte – und Amtssiegel.
Ursprünglich stammt die Bezeichnung aus dem Niederdeutschen und beschreibt das flache, offene Land Norddeutschlands – eine Landschaft, wie sie auch für Pommern typisch ist. Doch der Ausdruck blieb nicht in der Alltagssprache stecken. Wer in alten Verwaltungsakten blättert, merkt schnell: „Plattes Land“ wurde auch ganz offiziell verwendet.
In Pommern diente der Begriff dazu, das ländliche Umland klar von den Städten abzugrenzen. Ob Baupolizeiordnungen, Steuerregelungen, Volkszählungen oder Zuständigkeitsfragen – das „platte Land“ tauchte regelmäßig in amtlichen Vorschriften auf. Es bezeichnete nicht nur eine geographische Gegebenheit, sondern auch eine rechtlich definierte Kategorie.
Im Laufe des 19. und 20. Jahrhunderts fand der Ausdruck auch außerhalb Norddeutschlands Verbreitung. Was einst das norddeutsche Hinterland meinte, wurde im gesamten deutschen Sprachraum zum Synonym für das Ländliche, Nicht-Städtische – und damit zum festen Bestandteil der Verwaltungssprache.
„Plattes Land“ – ein Ausdruck, der vom Volksmund bis in die Gesetzestexte wanderte – und damit ein Stück regionaler Identität in den amtlichen Sprachgebrauch überführte.