Ich wünschte, ich hätte Vorfahren aus Pommern

Die Genealogica 2024 – eine kurze Rückschau

„Ausprobieren – auch wenn es was kostet“, war meine Empfehlung zur Genealogica 2024. Und in der Rückschau kann ich dieses Votum weiter voll und ganz vertreten. Es waren spannende Tage, voller Anregungen, auf die ich alleine so nie gekommen wäre. 

Was waren Highlights?

Eher zufällig blieb ich bei manchem Vortrag hängen, dessen Titel unspektakulär daherkam. Die Aussagekraft Thüringischer Flurnamen, deren mögliche Relevanz für die Familienforschung und die Begeisterung des Forschungsteams der Uni Jena für dieses Thema haben mich überrascht und mitgerissen. Wer neugierig geworden ist, findet hier alle relevanten Informationen:

https://flurnamen.projekte.thulb.uni-jena.de/projekt/herzlich-willkommen

Im Vortrag über die „Auswirkungen des römischen Kalenders bis heute“ ist mir zum allerersten Mal aufgefallen, dass der „Samstag in acht Tagen“, den viele noch von Wum und Wendelin kennen werden, ja eigentlich der Samstag in sieben Tagen ist. Wenn man nicht wie die Römer zählt. Wichtige Tipps für alle, die sich mit Zeitangaben in alten Kirchenbüchern näher beschäftigen sollen, finden sich hier:

http://bilder.manuscripta-mediaevalia.de/gaeste/grotefend/grotefend.htm

Bei „Fräulein Genealogie“ Cosima Jungk habe ich die eigentlich simple Erkenntnis gewonnen, dass wer Kurrent und Sütterlin lesen möchte, zunächst erstmal das Schreiben dieser altdeutschen Schriften erlernen sollte. Seit ich in ihrem kurzweiligen Workshop ein paar Mal meinen Namen in Kurrent schreiben sollte, lese ich das altdeutsche „H“ jetzt fast unproblematisch. Wer Lust bekommen hat, findet hier einen Online-Kurs von Cosima Jungk bei der Volkshochschule:

https://www.vhs-baden-baden.de/kurssuche/kurs/Online-Kurs-Suetterlin-und-Kurrent-Einstieg/241K031#inhalt

Der Vortrag „Quellenangaben richtig gemacht“ stocherte so intensiv in meinem wunden Punkt, dass ich mir fest vorgenommen habe, meine Quellen künftig einheitlich und strukturiert mit Zotero zu verwalten.

Und der Bericht von Ute Brandenburg über die Suche nach einem jüdischen Vater in Wien war ein rasanter Ritt durch die DNA-Genealogie mit Krimiqualitäten – gebannt saßen wir vor dem Bildschirm und uns ging das Herz auf, als Ute am Ende den suchenden (und auch fündig gewordenen) Sohn präsentierte, der sich sichtlich ergriffen für ihre Arbeit bedankte.

Und Pommern?

Die Präsentation von Klaus Kohrt über die Arbeit des Pommerschen Greif war einer der letzten Vorträge auf der Geneaologica. Eine „Connection Session“, so richtig konnte ich mir nichts darunter vorstellen. Klaus stellte im wesentlichen die Möglichkeiten der Webseite und die Datenbank GreifX vor – zu meiner Schande gestehe ich, dass ich mich an die Suchfunktionen mittlerweile so sehr gewöhnt habe, dass ich sie fast für selbstverständlich nehme. Das Staunen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, das in dem Kommentar „Ich wünschte, ich hätte Vorfahren aus Pommern!“ gipfelte, hat mich wirklich stolz gemacht auf diesen großartigen Verein.

Ein simples Fazit

Ich empfehle erneut und mit voller Überzeugung, dass Ihr Euch den 7. Februar 2025 als Auftakttermin der nächsten Geneaologica rot im Kalender markiert.

Genealogica und RootsTech – dabei sein oder nicht?

Im Februar stehen zwei Veranstaltungen zur Familienforschung an, für die man bei winterlichen Temperaturen nicht einmal die eigenen vier Wände verlassen muss: die deutschsprachige Genealogica und die internationale RootsTech. Wer bisher noch nicht teilgenommen hat, könnte hier eine Entscheidungshilfe finden. Und wer schon mit dabei war, kann in den Kommentaren gerne von seinen oder ihren Erfahrungen berichten und uns allen damit weiterhelfen.

Genealogica

Die Fakten

Die deutsche Online-Messe Genealogica findet vom 9. bis 25. Februar 2024 mittlerweile zum vierten Mal statt. 28 Vorträge und Workshops vom thüringischen Flurnamenprojekt über DNA-Genealogie bis hin zur Familienforschung mit Entnazifizierungsakten versprechen spannende Anregungen. Familienforschung in Pommern ist mit Dr. Klaus Kohrt am 16. Februar vertreten.

In den virtuellen Messehallen kann man an verschiedenen Ständen mit Ausstellern in Kontakt treten – genealogische Vereine oder Anbieter wie Archion oder Heredis. In einer „Plauderecke“ oder über Chatfunktionen kann man sich mit anderen Besucherinnen und Besuchern austauschen. Die Vorträge werden aufgezeichnet und können für einen begrenzten Zeitraum auch noch nachträglich angesehen werden.

Der Zugang zur Genealogica kostet regulär 32 €. Der Frühbuchertarif (27 €) ist bereits abgelaufen.

Meine Einschätzung

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RootsTech – Vom Genealogie-Alltag in den Genealogie-Himmel

Update: Zur Einführung in die RootsTech Connect Webseite wurde nun ein Video veröffentlicht, in dem gezeigt wird, wie man auf der Webseite navigiert. Unvorstellbar ist die Anzahl der Freiwilligen, die den Teilnehmern rund um die Uhr helfen – 600!

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Die virtuelle RootsTech Connect vom 25. – 27. Februar 2021 wird gigantisch!

(Zur Erinnerung: Eine Anmeldung ist erforderlich, in diesem Jahr kostenlos und die RootsTech Connect kann in diesem Jahr bequem von zuhause besucht werden. Zur Anmeldung geht es direkt hier).

Seid ihr genauso aufgeregt und begeistert wie ich?

Heute habe ich zur Einstimmung noch einmal ein paar Infos zusammengestellt. (mehr …)

RootsTech is Coming Home oder Ten Days before RootsTech oder Let’s Have a Party!

Es sind nur noch ein paar Tage bis DIE Genealogie-Messe schlechthin

vom 25.-27. Februar virtuell stattfindet – RootsTech!

Am Titel erkennt man meiner Begeisterung. Ich kann es kaum abwarten.

Nach vielen Jahren in Salt Lake City, nach einem erfolgreichen ersten Mal in London, nun in diesem Jahr “dank” Pandemie virtuell. Bedeutet:

In diesem Jahr brauchen die Teilnehmer nicht verreisen. In diesem Jahr ist alles kostenlos. Letzteres erwähne ich nur, weil das für viele Forscher ein wichtiger Aspekt zu sein scheint.

Wer kennt RootsTech noch nicht? RootsTech ist ein Kind von FamilySearch und das kennen wir wohl alle. Hier erfährt man mehr, das Motto lautet RootsTech Connect.

Ein ist großes Miteinander, ein Verbinden mit Verwandten aus nah und fern, neue Verwandte und Freunde treffen, eine große Party, eine Riesen-Fete, DAS Genealogie-Event überhaupt. (mehr …)

Mein Eindruck von “außerhalb” – Die Genealogica 2021

Am vergangenen Wochenende fand mit der Genealogica 2021 erstmals in Deutschland eine virtuelle Genealogiebörse statt. Mich faszinierte der Gedanke, aber aus unterschiedlichen Gründen war ich nicht live dabei. Einer der Gründe war, dass ich war nicht bereit war, Eintrittsgeld zu zahlen, zumal die Infos rund um diese Veranstaltung zunächst nur spärlich tröpfelten und bis kurz vor Beginn noch am Programm gearbeitet wurde.

Ab Freitag las ich dann, dass verschiedene Teilnehmer Schwierigkeiten mit der Technik hatten, was mich als technisch Unbegabte weiter von der Teilnahme abhielt. Vielleicht hätten der Veranstaltung mehr Vorabinfos gut getan.

Chance verpasst? Nicht ganz. (mehr …)