Wer sich wundert, warum die Oma aus Pommern in der Karwoche immer so eifrig geputzt hat, findet hier die Erklärung 🙂 Eine Zusammenstellung von Osterbräuchen in Pommern.
Ströme reinigenden Osterwassers
In Pommern war der Volksglaube der reinigenden und gesunderhaltenden Kraft des Osterwassers in besonders ausgeprägtem Maße verwurzelt. Als wundertätig, sogar als heilig galt zur Osterzeit jedes fließende Wasser. Ströme des reinigenden Elements, geschöpft in den Bächen und Flüßchen der Gemarkung flossen in der „stillen Woche” durch die Häuser. Alles sollte blitzen und sauber sein zum höchsten Fest der Christenheit, selbst das Vieh in den Ställen wurde gewaschen oder wenigstens. mit dem Osterwasser besprengt. Das am Ostermorgen vor Sonnenaufgang stumm und mit geputzten Gefäßen „gegen den Strom” geschöpfte. Wasser, das wortlos heimgetragen worden war, konnte als erster Trunk am Morgen Wunderkraft und segnende Wirkung haben. Wusch sich das junge Mädchen damit, wurde ihre Haut wie Samt und sie blühte in Schönheit und Gesundheit. — Die Burschen suchten die schweigenden Wasserholerinnen zu necken, zu erschrecken, damit sie juchzten oder lachten und dem Osterwasser damit die Wunderwirkung nahmen. Sie hatten sich mit wassergefüllten Gefäßen am Weg der Mädchen verborgen und spritzten oder gossen dieses mehr oder minder „segensreich” auf die Schönen.
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