„Die UNESCO hat die Altstädte von Stralsund und Wismar gemeinsam als repräsentatives Beispiel für das kulturelle Erbe der Hanse in die Welterbeliste aufgenommen.“ Zitat von der Seite der deutschen Unesco
Und auf der Seite „Zwei Städte – ein Erbe“ liest man in der Beschreibung der Welterbeausstellung in Stralsund:
„Frage: Warum sind Stralsund und Wismar Welterbe?
…. Ein Animationsfilm veranschaulicht zeichnerisch anhand historischer Quellen und Dokumente die Stadtentstehung und -struktur von 1234 bis heute.“
Diese Quellen und Dokumente gibt es jetzt vermutlich bei ebay….
Ein Mitglied unseres Vereins hat die deutsche UNESCO am 8.11.2012 angeschrieben:
Betreff: Weltkulturerbe Stralsund
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich erlaube mir, Sie auf den Verkauf einer bedeutenden historischen Bibliothek (hist. Gymnasialbibliothek im Stadtarchiv) durch die Stadt Stralsund aufmerksam zu machen und möchte Sie bitten, sich für den Erhalt und die Rückführung dieses wertvollen Kulturgutes einzusetzen. Stralsund ist Weltkulturerbe und diese Bibliothek kann m. E. nicht losgelöst davon betrachtet werden.
Mit freundlichen Grüßen
Und das bekam er als Antwort am 9.11.2012:
haben Sie vielen Dank für Ihre Anfrage. Wie Sie sicher wissen, bleiben die Pflege und der Schutz von Welterbestätten trotz der Verleihung des Welterbetitels und der damit verbundenen Internationalisierung des Kultur- und Naturschutzes Angelegenheit der jeweiligen Vertragsstaaten. In Deutschland obliegt diese Aufgabe für die Kulturerbestätten den für Denkmalangelegenheiten zuständigen Landesministerien.
Vor diesem Hintergrund empfehlen wir Ihnen eine Kontaktaufnahme mit dem für Denkmalangelegenheiten zuständigen Ministerium des Landes Mecklenburg-Vorpommern: Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur, Werderstr. 124, 19055 Schwerin.
Mit freundlichen Grüßen
Schnell und freundlich. Mehr positives fällt mir dazu nicht ein. Unser Mitforscher hat protestiert, alles ausführlich belegt – keine weitere Reaktion.
Die bekam übrigens auch Dr. Klaus Graf nicht, als er am 6.November 2012 einen offenen Brief an den Bürgermeister Beyer der Hanse-und Welterbe-Stadt Wismar geschrieben hat.
Da erübrigen sich weitere Worte, oder?
Oder ich zitiere aus den wirklich lesenswerten Kommentaren zur Petition:
„Ich fordere die Stadt Stralsund auf, den Titel eines UNESCO-Welterbes freiwillig an die UNESCO zurückzugeben, alle sich daraus ergebenden Konsequenzen zu tragen und öffentlich zu bekennen, dass sie es nicht würdig ist, diesen großen Titel zu tragen. Für eine UNESCO-Welterbe Stadt ist dieser beschämende Umgang mit seinem Kulturerbe keine Lappalie, sondern ein handfester Skandal. Dass die Stadt Stralsund zweifellos ein Unrechtsbewusstsein hatte, als sie die Gymnasialbibliothek verkaufte, beweist der von ihr gewählte „nicht öffentliche“ Weg des Verkaufs. Darum fordere ich den Bürgermeister und alle für diesen Skandal verantwortlichen Vertreter der Stadt auf, die politische Verantwortung zu übernehmen, d.h. von ihren Ämtern zurückzutreten.“
„Wie wird in dieser Stadt der Ruf, das Ansehen einer UNESCO-Weltkulturerbe-Stadt „verscherbelt“?! Sind sich die Verantwortlichen aus der Bürgerschaft Ihrer Verantwortung für kulturelle Werte überhaupt bewusst? Viele Stralsunder erwarten eine Erklärung.“
„An allen Ecken und Enden wirbt diese Stadt mit Ihrem Titel UNESCO – Weltkulturerbe …. und dann sowas. Es ist einfach nur noch unfassbar. Dagegen ist der Skandal um die Dresdner Waldschlößchenbrücke ja nahezu Pillepalle!“
M.Ott