Stralsunder Bücherschätze Kunkel, Burkhard
Neuerscheinung:
“Die Bestände dieser Bibliothek des Stralsunder Gymnasiums, seltene und eindrucksvollen Handschriften und Frühdrucke, sind jedoch bis heute zu Unrecht weitgehend verborgen geblieben.”
In der Verlagsankündigung kein Wort über den skandalösen Verkauf eben dieser Bibliothek vor 5 Jahren. https://www.pommerscher-greif.de/tag/gymnasialbibliothek/
Auch in der katholischen Kirche kommt jetzt Bewegung in die Digitalisierung: Bistum Hildesheim und Bistum Münster gehen kostenfrei mit Kirchenbüchern online.
Im Bistum Hildesheim wurden 1216 Kirchenbücher, das älteste kommt aus Duderstadt und stammt aus dem Jahr 1613, online gestellt.
Auch Bücher aus dem Bistum Magdeburg sind inzwischen dabei. http://data.matricula-online.eu/de/deutschland/
Nach Angaben der Stadt Stralsund werden neben dem jetzt in New York aufgetauchten Kepler folgende Bücher weiterhin dringend gesucht:
Hevelius, J., Selenographia sive lunae siscriptio, Danzig 1647, G fol. 4; (Beschreibung bei wikipedia) Das war bei Reiss im November 2012 die Auktionsnummer 4840 . Das Besondere an diesem Band ist das MAM auf dem Einband, es ist ein Exemplar von Andreas Marquard, von diesem mit Supralibros MAM (Magister Andreas Marquard) gebunden und vermutlich von seiner Witwe dem Gymnasium übereignet . Von diesem Band ist bekannt, dass er in Privatbesitz gelangte und der Besitzer eine Rückgabe ausschließt. (siehe Kommentar auf http://kulturgut.hypotheses.org/253)
Wie NDR Radio MV heute abend aufgrund eigener Recherchen ( das verdient ein dickes Lob) mitteilte, wird ein Buch aus der Stralsunder Gymnasialbibliothek derzeit in New York für eine viertel Million Dollar zum Kauf angeboten.
Da es in Stralsund ja nie einen Katalog der verkauften Bücher gab, waren auch die Angaben über vermisste Bücher recht spärlich, die Stadt zählte nur auf, welche Bücher zurückgegeben wurden.
Die an der Rettung der Stralsunder Archivbibliothek interessierten Personen konnten aber nachweisen, dass z.B. ein Kepler Druck bei der Auktionsfirma Reiss und Sohn für 44 000 Euro verkauft wurde. Das Angebotsbild des Umschlages (damals unter der Nummer 4841 bei Reiss verkauft) habe ich noch auf meiner Festplatte (siehe oben), vergleichen Sie es mal mit dem jetzt in New York angebotenen Buch:
In der New Yorker Beschreibung wird auch auf den Stempel aus Stralsund hingewiesen (Stamp of the “Bibliothek des Gymnasiums zu Stralsund” on blank portion of title of the Mysterium Cosmographicum) der auf Archivalia ja schon im November 2012 dokumentiert wurde. (mehr …)
Wie die Ostseezeitung in ihrer heutigen Ausgabe berichtet, wurde Dr. Dirk Schleinert als neuer Direktor des Stadtarchivs vom Hauptausschuss der Stadt Stralsund gewählt. Der 1966 geborene Schleinert sollte – soweit es seine bisherige Stelle als Archivar in Sachsen-Anhalt zulässt, – zum 1. November beginnen. Erschwerend für die weiteren Planungen hat die ehemalige Archivdirektorin Nehmzow gerade ihren Prozess gegen die fristlose Kündigung vor dem Arbeitsgericht gewonnen. Man spricht davon, dass das Arbeitsverhältnis wohl wieder hergestellt werden müsse, aber nicht in einer leitenden Position. (mehr …)
Die “Causa Stralsund” ist immer noch im Fokus des öffentlichen Interesses. Klaus Graf hat einen ausführlichen Artikel mit einer Zusammenfassung der Ereignisse bei Libreas veröffentlicht : “Lehren aus der Causa Stralsund: Mehr Schutz für historische Bestände”, der Erfolg der Petition wird oft zitiert und als Beispiel genannt – wobei man den Eindruck hat, dass sich inzwischen ein Petitionswelle über die Bürger ergießt Ich habe gerade sogar eine mir völlig unbekannte Petition zum Thema Stralsund gefunden, die aber null Unterstützer hatte.
In Stralsund selber ist die Stelle des Leiters des Stadtarchivs neu ausgeschrieben wobei ich mich besonders über die Forderung “Latinum und Kenntnisse weiterer europäischer Sprachen wie Englisch und Schwedisch sind wünschenswert” freue, die bisherigen Stelleninhaber waren nach meinen Informationen des Lateins nicht mächtig. (mehr …)
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