FB1969, Stolperstein Braunschweig Wachholtzstrasse 15 Arnold Aron, CC BY-SA 4.0

Matthias Beulke hat die Geschichte des jüdischen Kaufmanns Arnold Aron recherchiert.

Kaufmann Arnheim/Arnold ARON

*05.05.1888 in Lauenburg, Nr. 101/1888 StA Lauenburg i. Pom.

Vater: Kaufmann Emil ARON (*23.04.1849 in Schlawe,+24.04.1909 in Lauenburg i. Pom.)

Mutter: Rosa, geb. MICHAELIS (*26.09.1847 in Belgard/Persante)

oo am 25.09.1920 in Windhausen, Kr. Gandersheim/Harz, mit der Marie Elise Friederike, geb. RÖMERMANN (*13.02.1895 in Windhausen, Nr. 4/1895 StA Windhausen, Kr. Gandersheim/Harz)

+17.12.1944 im Landeskrankenhaus Braunschweig, Nr. 5609/1944 StA Braunschweig

Das Leben von Arnold Aron steht stellvertretend für die Schicksale vieler jüdischer Kaufleute in Deutschland während des 20. Jahrhunderts. Geboren am 5. Mai 1888 in Lauenburg in Pommern, wuchs er in einer Familie auf, die aktiv im Einzelhandel tätig war. Seine Eltern, Emil und Rachel (Rosa) Aron, führten in Lauenburg eine Manufaktur- und Modewarenhandlung am Markt 9, die das wirtschaftliche Leben der Stadt mitprägte. In den folgenden Abschnitten wird das Leben von Arnold Aron skizziert, das durch die politischen Umwälzungen des 20. Jahrhunderts und insbesondere durch die Verfolgung der jüdischen Bevölkerung im nationalsozialistischen Deutschland gezeichnet ist.

Stammbaum der Familie Aron

Arnold Aron wurde in eine Familie jüdischen Glaubens geboren, vor seiner Eheschließung konvertierte er zum christlichen Glauben. Sein Vater, Emil Aron, kam am 23. April 1849 in Schlawe zur Welt und verstarb am 24. April 1909 in Lauenburg. Seine Mutter, Rachel (Rosa), geborene Michaelis, wurde am 26. September 1847 in Belgard an der Persante geboren. Die Ehe zwischen Emil und Rachel, die am 12. Oktober 1876 geschlossen wurde, war geprägt von der Liebe zum Handel und dem Streben nach einem besseren Leben für ihren Sohn.

Nach dem Tod seines Vaters übernahm Arnold Aron wahrscheinlich schon früh Verantwortung im Familienunternehmen. Nach seiner Ausbildung begann er 1919 in Jastrow, Kreis Deutsch Krone, zu arbeiten, um dann nach Braunschweig zu ziehen, wo er zwischen 1922 und 1930 einen eigenen Handelsbetrieb für Textilwaren und Leibwäsche führte. Diese Zeit war geprägt von wirtschaftlichem Erfolg, aber auch von den Spannungen, die durch die gesellschaftlichen Veränderungen in Deutschland hervorgerufen wurden.

Die Machtergreifung der Nationalsozialisten im Jahr 1933 stellte für Arnold Aron jedoch einen dramatischen Einschnitt dar. Als Jude war ihm die Fortführung seines Geschäfts untersagt, und er sah sich gezwungen, seinen Lebensunterhalt als Hilfsarbeiter zu verdienen. Diese wirtschaftlichen Einschränkungen waren nicht nur eine existenzielle Bedrohung, sondern auch eine Demütigung für einen Mann, der sein Leben dem Kaufmannsstand gewidmet hatte.

Mit der Zunahme des Antisemitismus in Deutschland verschärften sich die Bedingungen für jüdische Bürger erheblich. Im November 1938 wurde Arnold Aron in einem nächtlichen Übergriff von der Gestapo verhaftet und ins Konzentrationslager Buchenwald gebracht. Dieses Ereignis markierte den Beginn einer schrecklichen Phase seines Lebens. Nach seiner Entlassung am 17. Januar 1939 wurde er in die Untersuchungshaftanstalt eingeliefert, wo er weitere Monate unter unmenschlichen Bedingungen leiden musste. Laut Aussagen seiner Witwe blieb er bis März 1939 in Haft, eine Erfahrung, die ihn sowohl physisch als auch psychisch schwer belastete.

Die Verhaftung und die erlittenen Demütigungen führten zu einer dramatischen Verschlechterung seines Gesundheitszustandes. Die körperlichen und seelischen Folgen der Inhaftierung sowie die Lebensmittelrationierungen, die Juden in dieser Zeit auferlegt wurden, ließen Arnold Aron immer schwächer werden.

Er lebte bis zu seinem Tod in der Wachholtzstraße 15 E. Durch die Inhaftierung im KZ und die anschließenden Verfolgungsmaßnahmen, gekürzte Lebensmittelzuteilungen verfiel er körperlich, dass er am 17.12.1944 er im Landeskrankenhaus Braunschweig, verstarb.

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