Über die (Un-)Möglichkeit eine Ortschronik ohne Ort zu schreiben
Ein Beitrag von André Bölter
Durch die Kreisgebietsreform des Jahres 1939 kam neben vielen anderen Dörfern des Kreises Randow auch Friedrichsdorf noch für sechs Jahre an den Kreis Naugard. Diesem Dorf, direkt an der Randower/Naugarder Kreisgrenze gelegen, soll der nachfolgende Artikel gewidmet sein.
Die Idee zum Schreiben einer Ortschronik entsteht
Als ich im Jahr 2008 mit meiner Familienforschung begann, hörte ich zum ersten Mal von einem Ort namens Friedrichsdorf und wurde damit überrascht, war ich doch bisher immer davon ausgegangen, dass meine Urgroßeltern August und Anna Bölter in dem benachbarten Dorf Groß Christinenberg wohnten. Diese Annahme bestätigte sich zwar, jedoch wusste ich bis zu diesem Zeitpunkt nicht, dass sie um 1936/1937 nach Friedrichsdorf umgezogen waren, wo sie bis 1945 lebten. Ein erstes Interesse an Friedrichsdorf war damit geweckt und wie eigentlich immer in der Familienforschung setzt man sich ja in der Regel auch mit den Herkunftsorten seiner Vorfahren auseinander. An Informationen zu Friedrichsdorf war allerdings außer bei den »üblichen Verdächtigen« Brüggemann und Berghaus nicht viel zu finden.
Da ich auch nach vier Jahren mit meinen Forschungen nicht recht weiterkam, nahm ich Kontakt zu Karen Feldbusch, der Ansprechpartnerin für den Kreis Randow beim Pommerschen Greif auf und fragte an, ob sie mir mit Material zu diesem Ort weiterhelfen könne. Sie musste 2012 zwar bedauernd eingestehen, auch nicht über weitergehende Unterlagen zu verfügen, gab mir aber, voll in ihrer Funktion aufgehend, durch Winke mit dem ganz dicken Zaunpfahl »Hallo Herr Bölter, ganz offenbar sind Sie der erste Forscher zum Ort Friedrichsdorf bei Bergland. Umso wichtiger, dass sich das ändert und endlich mal jemand kommt und eine Chronik schreibt«, eigentlich den Auftrag zur Erstellung einer Dorfchronik. (mehr …)