Wir liegen mit unserem Kahn in Küstrin und warten auf gute Nachricht. Gute Nachricht, das heißt für uns, freie Fahrt bis Stettin. Wenn wir erst dort sind, dann haben wir Zeit, dann mag die Oder vollends im Eise erstarren. Und während wir untätig sitzen und warten, schwimmen die schweren und breiten Schollen klirrend und klingend an uns vorbei und poltern zuweilen dumpf gegen den schwarzen Leib des Kahnes. Spät erst kommt der Schiffer zurück und macht ein betrübtes Gesicht. Er sagt nichts und zuckt nur die Schultern. Aber wir wissen Bescheid.
Wir stehen vorn auf dem Kahn, rauchen unsere Pfeifen, spucken von Zeit zu Zeit in das nebelqualmende Wasser, bis in der Ferne ein kleiner Schleppzug erscheint. Gewiß, die Kähne sind leer und klein und haben nur wenig Tiefgang, aber wenn die durchgekommen sind, werden wir es wohl auch noch schaffen. Unser Schiffer will nicht so recht ran aber wir anderen reden ihm zu. Er ist in den Kahn zu der Frau gegangen und bespricht nun die Sache mit ihr. Als er wiederkommt, nickt er nur kurz und knöpft sich die grüne Jacke bis unter den Hals fest zu. Wir anderen stehen schon fertig am Anker, am Ruder und werfen die Taue los. Der Junge schleppt die langen Stangen nach vorn. Wir werden sie brauchen können, wenn wir noch bis zum Heiligen Abend in Stettin festmachen wollen. (mehr …)