Jahrestagung am Gründungsort in Stettin
Die diesjährige Jahrestagung der Gesellschaft für pommersche Geschichte Altertumskunde und Kunst e. V. fand vom 26. bis 29. September 2024 aus gegebenem Anlass in der ehemaligen pommerschen Provinzhauptstadt Stettin statt. Hier wurde im Jahr 1824 im Stettiner Schloss die Gesellschaft unter maßgeblicher Mitwirkung des damaligen Oberpräsidenten der Provinz Pommern, Johann August Sack, gegründet. Auch nach 200 Jahren spielte das Schloss wieder eine wichtige Rolle während dieser Tagung.
Die Unterbringung, die gastronomische Versorgung und die meisten Veranstaltungen während dieser Tage fanden im Hotel „Radisson Blu“ statt. Nach dem Abendessen am ersten Abend erfolgte die Begrüßung der Teilnehmer durch Herrn Dr. Wilfried Hornburg, dem Vorsitzenden der Gesellschaft. Den nachfolgenden Einführungsvortrag hielt Herr Prof. Dr. Rafal Makała von der Universi-
tät Danzig. Er sprach zum Thema „Kunstförderung als Politik am Stettiner Hofe der Herzöge von Pommern im 16. und 17. Jahrhundert“. Die Fakten zu dieser Thematik sowie die Rhetorik des Vortragenden beeindruckten die anwesenden Zuhörer.
Am zweiten Tag, dem 27. September, bildeten die Teilnehmer der Jahrestagung zwei Gruppen.
Die erste Gruppe absolvierte einen Stadtrundgang unter der Führung des in Stettin geborenen Mitglieds der Gesellschaft, Herrn Rolf Schneider. Die zweite Gruppe unter der Leitung von Herrn Prof. Dr. Haik-Thomas Porada nahm an einer Führung im Museum der Stadt Stettin teil. Die Führung durch die Gemäldesammlung in diesem Haus übernahm Frau Kinga Krasnodebska.
Nach eineinhalb Stunden erfolgte der Wechsel dieser zwei Gruppen.
Um 15.00 Uhr begann für alle Teilnehmer der Festempfang im Schloss der Pommerschen Herzöge.
Hier am Ort der Gründung der Gesellschaft vor 200 Jahren begrüßte der Vorsitzende die Mitglieder sowie die Gäste. Es folgten Grußworte verschiedener Pommern spezifischer Einrichtungen. So überbrachte die Leiterin des Pommerschen Landesmuseums Greifswald, Frau Dr. Ruth Slenczka, die Grüße des Museums. Herr Dr. Irmfried Garbe sprach für die Arbeitsgemeinschaft für pom-mersche Kirchengeschichte die Grüße und Glückwünsche aus. Für die erkrankte Vorsitzende der Historischen Kommission für Pommern, Frau Dr. Jana Olschewski, verlas Prof. Dr. Porada die Grußworte.
Herr Klaus-Dieter Kreplin sprach für den Pommerschen Greif e. V. Der Vorsitzende der Stiftung „Haus Stettin“, Herr Bernd Köpcke, übernahm die Grußansprache für den Leiter des „Hauses Stettin“, der leider verhindert war. Für den Gesamtverein der deutschen Geschichts- und Altertumsvereine wollte Herr Dr. Martin Schoebel die Grüße überbringen. Da er aber aus persönlichen Gründen nicht anreisen konnte, übernahm Herr Dr. Garbe das Verlesen der Grußworte.
Die angekündigten Grüße von Herrn Heiko Miraß, dem parlamentarischen Staatssekretär für Vorpommern und das östliche Mecklenburg, konnte er leider erst am Sonnabend persönlich überbringen, da er dienstlich in Schwerin zu tun hatte.
Von den eingeladenen polnischen Gästen von der Woiwodschaft, der Universität Stettin, des Staatsarchivs Stettin, des Museums der Stadt Stettin und des Schlosses Stettin überbrachte nur der stellvertretende Leiter des Schlosses der Pommerschen Herzöge eine Grußadresse.
Anschließend hielt der Vorsitzende, Dr. Wilfried Hornburg, die Festrede anlässlich des 200. Jahrestages der Gründung der Gesellschaft. Dabei ging er auf Höhepunkte, Persönlichkeiten und auch auf Probleme der altehrwürdigen Gesellschaft ein.
Musikalisch umrahmt wurde die Festveranstaltung durch Musiker des Orchesters der Stettiner Schlossoper. Zum Abschluss des Festempfangs gab es ein Büfett mit Kuchen und süßen Leckereien,
das von den Verantwortlichen des Stettiner Schlosses gesponsert wurde.
Der dritte Tag, der 28. September, begann mit den Grüßen des parlamentarischen Staatssekretärs Heiko Miraß. Er verwies auf die Bedeutung der Gesellschaft für den vorpommerschen Landesteil sowie für die Geschichte Pommerns insgesamt. Der Staatssekretär machte den anwesenden Mitgliedern der Gesellschaft Mut für die weitere Tätigkeit in den kommenden Jahren.
Traditionell stand dann der Tag im Zeichen der Vorträge und der Mitgliederversammlung. Den Vortragsreigen eröffnete Herr Dr. Maciej Szukala aus Stettin mit dem Thema „Die Akten der Gesellschaft für pommersche Geschichte in den Beständen des Staatsarchivs in Stettin“. Ihm folgte der Vortrag von Herrn Prof. Dr. Porada mit dem Titel „Bischof Otto von Bamberg – Apostel der Pommern. Die Jubiläen seiner Missionsreisen als Teil der regionalen Erinnerungskultur“.
Herr Dr. Irmfried Garbe verlas den Vortrag von Herrn Dr. Martin Schoebel, der den Titel trug „Die Sammeltätigkeit der Gesellschaft für pommersche Geschichte, Altertumskunde und Kunst als Satzungsauftrag. Aufbau und Verbleib der Sammlungen“.
Den Abschluss bildete der Vortrag „Die Gegenwart der Geschichte bei Caspar David Friedrich“ von Frau Dr. Ruth Slenszka vom Pommerschen Landesmuseum Greifswald.
Um 16.00 Uhr begann die Mitgliederversammlung mit ihren feststehenden Regularien. In den Aussprachen gab es Hinweise, Anregungen und auch Kritik für die weitere Arbeit der Gesellschaft.
Zum würdigen Abschluss der Jahrestagung sangen die Mitglieder drei Strophen des „Pommernliedes“ des gebürtigen Stettiners Adolf Pompe.
Bernd Jordan (Lassan)