Vornamen im Wandel der Zeit

Ob es die Rufnamen in einer „Fernsehfamilie“ sind wie Sarafina, Jeremy Pascal, Lavinia, Calantha, Estefania und Loredana oder Kombinationen wie Chantal Schmitz und Kevin Meier, die Wahl der Vornamen ist immer Geschmackssache und auch der Mode unterworfen.
Schon Theodor Fontane schreibt in seinem „Stechlin“  : „Diese Worte – wie denn der Eltern Tun nur allzu häufig der Mißbilligung der Kinder begegnet – richteten sich in Wirklichkeit gegen seinen dreimal verheiratet gewesenen Vater, an dem er überhaupt allerlei Großes und Kleines auszusetzen hatte, so beispielsweise auch, daß man ihm, dem Sohne, den pommerschen Namen »Dubslav« beigelegt hatte. »Gewiß, meine Mutter war eine Pommersche, noch dazu von der Insel Usedom, und ihr Bruder, nun ja, der hieß Dubslav. Und so war denn gegen den Namen schon um des Onkels willen nicht viel einzuwenden, und um so weniger, als er ein Erbonkel war. (Daß er mich schließlich schändlich im Stich gelassen, ist eine Sache für sich.) Aber trotzdem bleib‘ ich dabei, solche Namensmanscherei verwirrt bloß. Was ein Märkischer ist, der muß Joachim heißen oder Woldemar. Bleib im Lande und taufe dich redlich. Wer aus Friesack is, darf nicht Raoul heißen.“ (mehr …)

Volkszählung Mecklenburg-Schwerin 1867

Erfasste Angaben Volkszählung 1867 linke Hälfte
Erfasste Angaben Volkszählung 1867 linke Hälfte

Seit dem 26. Juli 2012 hat die LDS die Erhebungsbögen der Volkszählung Mecklenburg-Schwerin von 1867 veröffentlicht, diese sind bereits indiziert. Man kann also nach Vor- und Nachnamen suchen oder nach verwandtschaftlichen Beziehungen, Ereignissen wie Geburt etc. oder Orten, an denen solche Ereignisse stattgefunden haben. (mehr …)

Die Hoffnung hat sich nach 70 Jahre erfüllt

Man kann zum Internet und zum Datenschutz stehen wie man will: Dies ist eine wunderschöne Geschichte,  an der unser  altes „Forum für pommersche Familienforschung“ entscheidend beteiligt war und die es ohne Internet vermutlich nie gegeben hätte.

Die Schwestern

Martha Anna Berta Grellmann bringt zwischen 1940 und 1944 in Stettin zwei Mädchen und einen Jungen zur Welt. Brigitte wird 1940 geboren, Lilli wird 1942 geboren. Es muss auch noch einen Bruder Wolfgang Grellmann gegeben haben. Die Kinder werden von ihrer Mutter zur Pflege tagsüber/abends in eine Pflegefamilie gegeben -beide Schwestern sind aber in unterschiedlichen Familien untergebracht. Das weitere Geschehen in der Kriegszeit im damaligen Stettin liegt immer noch im Dunkeln. 1944 haben sich die Ereignisse dann überschlagen. Die Sowjetarmee stand vor den Toren Stettins. Die Pflegefamilien haben die Kinder als Flüchtlinge mit in den Westen genommen. Brigitte kam in den Landkreis Gifhorn, Lilli gelangte in den Landkreis Stade. Dort wuchsen die beiden dann auf. Keiner wusste von dem anderen. Die Pflegefamilien haben in den ersten Jahren den Kindern nichts von der jeweils anderen Pflegefamilie erzählt. Angeblich wusste man von einander nichts. Brigitte hat erst zur Konfirmation erfahren, dass sie eine andere leibliche Mutter hat, sowie eine Schwester. Wo? Keiner wusste es. (mehr …)

Stettin und Gdingen: Archivbesuche

Für manche Forscher ist es eine lange Anfahrt bis Pommern und viele scheuen sich dann vor einem Archivbesuch, hauptsächlich aus Angst vor der Sprachbarriere. Hier geben Ihnen zwei Forscher, die vor Ort in Stettin und Gdingen waren, praktische Tipps und lassen Sie an ihren Erfahrungen teilhaben.

Archiv in Gdingen (Quelle google street view)
Archiv in Gdingen (Quelle google street view)

Gdingen – Außenstelle des Staatsarchives Danzig

Lothar Melchin war in diesem Sommer im Archiv in Gdingen und berichtet:
„Das Archiv ist relativ schwer zu finden. Man befährt die Hauptverkehrsstraße von Stettin kommend über Stolp, Lauenburg (Leborg), Neustadt (Weyherowo) in Richtung Danzig. Unmittelbar hinter dem Ortsausgang von Rahmel (Rumia), bereits in Gdingenn (Gdynia), sieht man auf der rechten Seite „Castorama“ und etwa weiter McDonalds (links). Hier nach links abbiegen (es ist eine eigenartige Verkehrsführung), aber links ist richtig.
Etwa 3 – 4 km immer geradeaus, durch mehrere Kreisverkehre.
Wenn man unsicher ist, nach „Hutnicka“ = Hüttenstraße fragen. Die kennt jeder.
Das Archiv wird unter einer anderen Straßenbezeichnung geführt, die man aber nicht findet. Auf die Nr. 42 achten (liegt links). Auf diesem Grundstück befinden sich sehr viele Industriebetriebe und noch kein Hinweis auf ein Archiv. Trotzdem: Hier ist man richtig.
Wegen der schlechten Straße kann man nur im Schritttempo fahren. Nach etwa 100 m geht es auf diesem Industriegrundstück nach links ab, weiter über wirklich schlechte Straßen, und am Ende sieht man auf der linken Seite ein flaches Gebäude und eine Tafel mit der Aufschrift „Archivum“. Hier ist man richtig. (mehr …)

Archive in Osteuropa

In den aktuellen Mitteilungen aus dem Bundesarchiv stolperte ich über eine Artikelüberschrift: „Die Rückführung deutscher Akten aus den USA und der Sowjetunion, West- und Osteuropa“ 

Da ja viele pommersche Akten vielleicht noch unentdeckt in russischen Archiven schlummern, erhoffte ich mir natürlich positive Neuigkeiten. Doch der ernüchternde Abschnitt in dem Artikel von Stefanie Wolter lautet:

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Keine Landesmittel für das Stadtarchiv Stralsund mehr

Stralsund
Stralsund von antoinou2958 auf flickr

Wie die Ostseezeitung berichtet, hat das Land Mecklenburg-Vorpommern dem Stadtarchiv Stralsund die Förderung von 2000 Euro gestrichen.  Dieses Archiv war hier im Blog schon mehrfach Thema, in ihm wurde ein Lutherbrief und eine Handschrift des Mathematikers Mello entdeckt. Um so mehr erstaunt die Begründung für die Mittelkürzung:  „Es heißt, dass unser Archiv nicht von landesweiter Bedeutung sei.“