Das Seebad Rügenwaldermünde: Eine Pioniertat an der Ostsee

Die Vision eines Arztes

Im frühen 19. Jahrhundert, als Europa unter den napoleonischen Kriegen ächzte, fasste Dr. Georg Friedrich Büttner in Rügenwalde einen kühnen Plan: An der Mündung des örtlichen Flusses sollte ein Seebad entstehen. Was heute selbstverständlich erscheint, war damals ein gewagtes Unterfangen. Die Staatskassen waren durch die Kriegskosten geleert, die Städte kämpften ums Überleben, und niemand dachte an Luxus wie Kurbäder.

Doch Büttner ließ sich nicht entmutigen. Mit diplomatischem Geschick wandte er sich direkt an den König und bat um die Erlaubnis, eine große Scheune vom Schlosshof nutzen zu dürfen. Als die königliche Genehmigung eintraf, machte sich der findige Arzt ans Werk: Die Scheune wurde Balken für Balken abgetragen und an der Flussmündung als erstes Badehaus wieder errichtet.

Rügenwaldermünde um 1895, Quelle fotopolska.eu

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Virtuelle Rekonstruktion der Neuen Synagoge in Stettin

Der Verein Denkmal Pomorze wies auf Facebook am 29.08.2025 mit folgenden, hier übersetzten Worten,  auf die beeindruckende Arbeit von Anna Koc hin, die die Neue Synagoge in Stettin wieder zum Leben erweckte.

Die Orgel 1914, Walcker, Public domain, via Wikimedia Commons

Erlebe die virtuelle Rekonstruktion der Neuen Synagoge in Stettin!
Das historische Spaziergangsprojekt wurde von Anna Koc, Mitglied von Denkmal pomorze, konzipiert. Es ist nicht ihre erste Arbeit dieser Art – in ihrem Portfolio befinden sich die Quistorptürme, die Westendbrücke sowie die Geschichte von Eckerberg, bei der Łona als Sprecher fungierte. Es ist bekannt, dass Denkmal Pomorze solche Geschichtsenthusiasten in seinen Reihen hat – das ist einer der Gründe, sich uns anzuschließen.

Anlässlich des 150. Jubiläums der Einweihung der Neuen Synagoge an der Grünen Schanze, heutigen Straße Zielony Szaniec (heute Dworcowa) präsentieren wir eine digitale Rekonstruktion dieses Ortes, der über mehr als 60 Jahre ein wichtiges spirituelles und kulturelles Zentrum im damaligen Stettin war.

Der Film entstand aus dem Wunsch, dieses Kapitel der Stettiner Geschichte wieder ins Gedächtnis zu rufen, Brücken zwischen jüdischer, polnischer und deutscher Kultur zu bauen und das einzigartige Erbe synagogaler Architektur und Musik vor dem Vergessen zu bewahren.

Es war ohne Zweifel eines der schönsten Gebäude in Stettin und Pommern, in dem außerdem großartige Musik erklang. Lernt die gesamte Geschichte kennen und besucht unsere Konzerte!
Was es nicht mehr gibt, kann man hier wieder sehen und hören – mit Respekt für Geschichte und Erinnerung.

Archivrecherche, Konzept, Animation und 3D-Modell, Regie und Schnitt:
Anna Koc

Instrumentenwissenschaftliche Beratung und Aufnahme des Soundtracks:
Jakub Stefek

Archivrecherche, fachliche Beratung, Text und Sprecher:
Michał Dębowski

Ein besonderer Dank geht an Herrn Paweł Gut vom
Staatsarchiv Stettin für die Materialvorbereitung.

Das Projekt wurde finanziell von der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit unterstützt.
Die Veranstaltung wurde mitfinanziert von der Stadt Szczecin.

 

 

Lesen Sie hier die deutsche Übersetzung der Untertitel des Films (Eigennamen ohne Gewähr):

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Evangelische Kirchenbücher im Diözesanarchiv Köslin-Kolberg

Erste Seite des Sterberegisters aus Stolp/Słupsk, Quelle Archiwum Diecezji Koszalińsko-Kołobrzeskiej, sygn. 98

Im Band 124 (2025) der „Archiwa Biblioteki i Muzea Koscielne“ veröffentlichte der Leiter des Diözesanarchivs Köslin-Kolberg  Dr. Tadeusz Ceynowa den Beitrag

„Ewangelickie księgi metrykalne w Archiwum Diecezji Koszalińsko-Kołobrzeskiej“   CC-NY-NC-SA

 

auf deutsch:
Evangelische-Kirchenbuecher-Dioezesanarchiv-Koeslin-Kolberg (pdf-Download)

Der Artikel bietet einen umfassenden Überblick über den Umfang der im Diözesanarchiv Köslin lagernden Kirchenbücher, ihren Erhaltungszustand und ihre Digitalisierung.

 

 

 

 

 

 

Zum Diözesanarchiv: https://www.pommerscher-greif.de/forschung/familienforschung/kirchenbuch/dioezesanarchiv-koeslin/

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Eine Ostseefahrt von Stettin nach Rügen

Die Postkarte zeigt die Route der Dampfer von Stettin nach Rügen

Karla König * 3. Juli 1889 in Stettin; † 24. April 1963 in Schwerin, Schriftstellerin und Journalistin,  veröffentlichte im Reise- und Bäderanzeiger, einer Beilage des Der Mittag 16 (18.7.1935) 164
am 18. Juli 1935 einen Bericht über eine nostalgische Sommerfahrt mit dem Schiff von Stettin bis zur Insel Rügen. Es lohnt sich, den stimmungsvollen Text über den obigen Link zu besuchen. (mehr …)

Eugen Dekkert

Vom 21.08.2025 bis zum 22.02.2026 kann man im Stettiner Schloss eine Ausstellung mit Werken des in Stettin geborenen Eugen Dekkert (auch Eugene Dekkert genannt) besichtigen. Da sich auf deutschsprachigen Seiten kaum etwas zu ihm finden lässt, übernehmen wir hier einen Eintrag aus Polen.

Screenshot der Seite des Stettiner Schlosses zu Ausstellung

Diesen Beitrag hat Dr Bogdana Kozińska auf https://pomeranica.pl/wiki/Eugen_Dekkert? in polnischer Originalversion veröffentlicht. Mit freundlicher Erlaubnis der Redaktion dürfen wir diesen Beitrag hier in deutscher Übersetzung zeigen, die Übersetzung wurde erstellt von deepl.com

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Bäderrennen in Pommern

Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs erwachte in Deutschland und somit auch in der Provinz Pommern eine neue Begeisterung für den Motorsport. Die Menschen sehnten sich nach Zerstreuung und sportlichem Wettkampf und das Motorrad entwickelte sich schnell zu einem beliebten Sportgerät. Da es zu dieser Zeit noch kaum spezielle Rennstrecken gab, wurden die Wettkämpfe oft auf Landstraßen ausgetragen.

Zwischen 1923 und 1931 waren Swinemünde, Misdroy und Kolberg Schauplatz berühmter Bäderrennen mit Motorrädern.
Sie wurden veranstaltet in:
– Swinemünde von 1923 bis 1925 (19,6 km Rundkurs)
– Kolberg von 1926 bis 1929 (27,63 km Rundkurs 1926, 27,67 km 1928 und 25,75 km 1929)
– Misdroy 1931 ( 19,667 km Ostseering-Rundkurs)

Zeichnung von Albert Jansen in „Der Mittag“ 4.7.1927

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Die Künstlerkolonie Ahrenshoop

Die Künstlerkolonie Ahrenshoop, idyllisch an der Ostsee auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst gelegen, zählt zu den berühmtesten Künstlerorten Norddeutschlands. Hier fanden seit dem späten 19. Jahrhundert Generationen von Malern, Bildhauern und Literaten Inspiration im Licht, in den urwüchsigen Dünen- und Boddenlandschaften und im Wechselspiel von Meer und Himmel.

Entstehung und Pionierzeit (Ende 19. Jahrhundert)

Die Geschichte der Kolonie beginnt um 1889, als die Maler Paul Müller-Kaempff und Oskar Frenzel bei einer Reise das abgelegene Fischerdorf Ahrenshoop entdecken. Von der „Friedlichkeit und Einsamkeit“ begeistert, lässt Müller-Kaempff sich 1892 dauerhaft nieder – er wird zum Begründer der Kolonie.

In der Folge zieht es zahlreiche Künstler an diesen Ort: Neben Müller-Kaempff prägten Persönlichkeiten wie Fritz Grebe, Eva Stort, Elisabeth von Eicken, Anna Gerresheim, Hugo Richter-Lefensdorf, Carl Malchin, Martin Körte und Friedrich Wachenhusen die Frühzeit der Kolonie. Auch berühmte Namen der deutschen Moderne wie Erich Heckel, Alexej Jawlensky,   Marianne von Werefkin  und Lyonel Feininger besuchten später den Ort.

Elisabeth von Eicken, Fischer auf dem Bodden bei Ahrenhoop, Bild: Galeriederpanther, CC BY-SA 4.0  via Wikimedia Commons

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