Meine Forschungsergebnisse zum Namen Fingerloos/Fingerlos – ein kurzer Überblick

Ein Beitrag von Matthias Albrecht

 

Ich beschäftige mich mit der Erforschung meiner Vorfahren seit dem Jahre 2013. Eine meiner direkten Linien ist die Linie Fingerloos aus dem Raum Franzburg. Es gibt wenige mir bekannte Forscher, die Fingerloos in ihren Vorfahrenreihen haben und ich konnte dankenswerterweise auf den Forschungsergebnissen eines netten Forscherkollegen aufsetzen. Der Nachname Fingerloos/Fingerlos ist stark im Raume Salzburg und im Raume Württemberg vertreten gewesen. Ich vermute, dass mein unbekannter Vorfahre aus diesen Gebieten in den Norden eingewandert ist. In den zugänglichen Quellen bei Ancestry lässt sich zwischen 1655 und 1674 in Rehna, heute Nordwestmecklenburg, ein Lorentz Fingerloß nachweisen, der zweimal verheiratet war. Die erste Ehefrau ist unbekannt. Mit ihr hatte er eine Tochter namens Ilse. Dann verliert sich seine Spur und die Geburten weiterer Kinder mit seiner Ehefrau Anna Bochin beginnen im Jahre 1670 mit den Zwillingen Lucia Oelgard und Claus. Im Jahre 1674 wird dann noch ein Sohn Thomas geboren. Zu dieser Familie Fingerloß konnte ich noch keine Verbindung herstellen, doch mein Vorfahre Ruberth Fingerloß, welcher ab 1685 in Gnoien nachweisbar ist, könnte ein Sohn des Lorentz Fingerloß gewesen sein. (mehr …)

Reingelesen: Dem Gedächtnis meiner geliebten Frau

Reingelesen: Dem Gedächtnis meiner geliebten Frau Marie-Else von Diezelsky, geb. Gräfin Keyserlingk

Eine liebevolle Erinnerungen, geschrieben von Georg von Diezelsky, zu Ehren seiner im Mai 1939 in Gotendorf, Kreis Lauenburg verstorbenen Ehefrau.

Todesanzeige Marie-Else v. Diezelsky, Bildausschnitt aus dem Digitalisat

Der Autor lässt das Leben seiner Frau revue passieren, schreibt über ihre Kindheit, beschreibt ihren Charakter, erinnert an das gemeinsame Leben mit ihr, ihre Krankheit, ihre letzten Lebenswochen, endet mit ihrer die Beisetzung.

Leider sieht man solche persönlichen Gedenkschriften viel zu selten. Unser heutiger Beitrag aus der Reihe “Reingelesen” ist als Ermunterung gedacht, es dem Autor nachzutun.

Welcher Familienforscher hat Ähnliches schon einmal für einen Verwandten geschrieben?

Das Buch ist in der Digitalen Bibliothek MV veröffentlicht worden und hier online einsehbar.

 

Neuauflage Sonderheft “Der Kreis Cammin”?

Liebe Forscherkollegen,

immer wieder erhalten wir Anfragen zu unserem Sonderheft Nr. 3

“Der Kreis Cammin. Quellen und Einwohner” von Prof. Hans-Dieter Wallschläger.


Leider ist dieses interessante Buch gänzlich vergriffen. Der Greif-Vorstand denkt nun über eine Neuauflage nach.

Um den Bedarf zu ermitteln, starten wir eine Abfrage:

Interessenten wenden sich bitte an unseren 2. Vorsitzenden Andre Marten.

Wir freuen uns auf Ihre Nachricht!

 

Reingelesen: Die Chronik der Parochie Cunow an der Straße

Die Chronik der Parochie Cunow an der Strasse, Kreis Saatzig, beginnt am 26. Januar 1818 und enhält auch Aufzeichnungen aus den vorangegangenen Jahrhunderten:

Pastoren
Inschriften in der Kirche
Küster und Schullehrer
Schulzen
Kirchenvorsteher, Kirchenräthe und Verwaltung
Brandunglücke
Berichte über Neubauten und größere Reparaturen von kirchlichen Gebäuden
Eigenthum der Kirche zu Cunow an der Straße
Legate durch das von Meinckesche Testament
Besondere Todesfälle (Abschrift der Kirchenbücher)

Wertvolle Jahresrückblicke, teilweise sehr umfangreich, sind ab 1848 vorhanden. Sie enthalten neben Orts- und Kirchengeschichtlichen Ereignissen so manche Namen von Einwohnern. Sehr umfangreich sind die Schilderungen der Kriegsereignisse mit Blick über den Ortsrand hinaus. Spitz bemerkt der Pastor zum Beispiel 1933, wie sich die sogenannten “deutschen Christen”, die sich unter Beihilfe der Hitlerpartei, der sie angehörten, des Kirchenregiments bemächtigten”. Bei der Machtergreifung Hitlers am 30. Januar d. J. konnte er nicht mit vollem Herzen in den Jubel der breiten Massen unseres Volkes und vor allem der Anhänger Hitlers mit einstimmen. 

Eindringlich schreibt Pastor Frädrich über die Ereignisse der letzten Kriegsmonate des 2. Weltkrieges, die Not der Bevölkerung, gesprengte Oderbrücken, den Lärm der nahenden Front, flehende Gebete. Der Schilderung und den Verlauf der überstürzten Flucht dürfte für Familienforscher auf der Suche dem Verbleib von Angehörigen besonders interessant sein:

Bei der Flucht haben die meisten Cunower folgenden Weg genommen: nördlich von Friedrichswalde auf die Reichsautobahn, diese südwärts bis über die Oder bei Colbitzow, von hier westwärts durch die Uckermark (über Prenzlau), dann nordwärts nach Vorpommern hinein (über Jarmen, Gützkow, Anklam, Greifswald).

Nach 12-15 Tagen kamen die Teiltrecks in Stralsund an und wurden von dort weitergeleitet. Die Cunower bekamen Quartiere in Stralsund, Richtenberg (dort wohnten die meisten Cunower an einem Ort beieinander), Nisdorf, in und bei Poseritz auf Rügen (Groß-Stubben, Venzvitz, Glutzow. Einige hatten schon vorher Quartier gefunden, meist bei Verwandten, so waren etliche in Bargholz bei Löcknitz, Krugsdorf un Damm bei Pasewalk, Glien bei Anklam und Siedenbrünzow bei Demmin geblieben. 

Pastor Gerhard Frädrich übernahm am 1. Juli die kriegsverwaiste Pfarrstelle in Altefähr auf Rügen. Hier beendet er die Chronik von Cunow an der Straße am  22. August 1945.

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Das Digitalisat der Chronik der Parochie Cunow an der Strasse  wurde in der Digitalen Bibliothek MV veröffentlicht! Link zum Inhaltsverzeichnis

Da Quellen für den Ort Cunow an der Straße vor 1826 (online*) nicht vorhanden sind, würde der Pommersche Greif sich sehr über einen Interessenten freuen, der weitere Daten aus der Chronik auswertet und erfasst. Bei Interesse senden Sie uns bitte eine Nachricht.

Hinweis auf vorhandene genealogische Quellen zu Kunow an der Straße in der Quellensuche des Pommerschen Greif.

*Update vom 25.01.2021:

Hinweis vom Landeskirchlichen Archiv der Nordkirche: Im Archiv befindet sich ein (leider nicht vollständiges) Namensregister zu den Taufen, Trauungen und Bestattungen, das eine Laufzeit von 1649 – 1913 aufweist. Aus Datenschutzgründen ist dieses Register bisher nicht beim Kirchenbuchportal Archion online gestellt worden, es werden aber natürlich Anfragen hierzu beantwortet. Diese können bei Bedarf an die E-Mailadresse kiel@archiv.nordkirche.de gestellt werden.

 

Reingelesen: Der Circus Renz in Berlin, Denkschrift zur Jubiläums-Saison 1896-1897

Dieser Tipp dürfte Zirkusliebhaber im Allgemeinen und besonders Familienforscher mit Bezug zur Zirkusfamilie Renz und freuen.

Die Denkschrift enthält

  • die Geschichte der Zirkus-Kunst in Berlin im Allgemeinen
  • eine ausführliche Beschreibung der Lehr- und Werdejahre von Ernst Renz
  • Informationen über die Zirkus-Truppe Brilloff-Brandt
  • Biografien der Mitglieder der Familie Renz
  • die Chronik der Berliner Jahre des Circus Renz (1846-1896)
  • ein ausführliches Namensverzeichnis und zahlreiche Abbildungen.

Das Digitalisat ist in der Digitalen Landesbibliothek Berlin veröffentlicht worden und unter dem Link Der Circus Renz in Berlin, von Alwill Raeder einsehbar.

Über das Aufschreiben von Erinnerungen, …

… über Trauer und Schmerz, über das “Warum” und “Für wen”, über ein paar in Sätze gekleidete Notizen und eine Fortsetzung. Hoffentlich. Auf jeden Fall ein Liebesbrief.

Seit vielen Jahren schreibe ich meine Familiengeschichte(n) auf. Interessante Funde zu längst verstorbenen Vorfahren, Notizen aus Erzählungen von Verwandten, eigene Erinnerungen werden in lesbare Sätze gekleidet. Inzwischen sind daraus vier Bücher entstanden, die ich in der Familie verteilt habe. Zahlreiche weitere Aufsätze warten darauf, in einem Buch zusammengefasst zu werden. Ich bin noch nicht fertig, ich habe noch viel, worüber ich schreiben möchte. Muss.

Diejenigen, die im März 2019 beim Greif-Seminar in Greifswald dabei gewesen sind, können sich bestimmt noch an meinen voller Begeisterung gehaltenen Vortrag über das Aufschreiben von Geschichten hinter den Daten erinnern. Ich erzählte zum Beispiel von den unzähligen Gesprächen mit meiner Mutter, über ihre Erinnerungen und wie ich mir dabei schnell, oft unleserlich, auf den unmöglichsten Papierschnipseln Notizen gemacht hatte. Einmal hatte ich hastig eine Notiz auf einen auf dem Tisch liegenden Umschlag gekritzelt und sie hatte gesagt: „Wenn ich dich so schreiben sehe, muss ich immer an John Maynard denken: Und die Schwalbe fliegt über den Eriesee. Und dein Stift fliegt über den leeren Umschlag.”

Vorbei.

Wenige Wochen nach eben diesem Vortrag starb meine Mutter. Ich hatte zu ihr eine enge Beziehung, ihr Tod hat mich schwer getroffen. Ich vermisse sie jeden Tag, ihre Sprüche fehlen mir, ihre Geschichten.

Im Herbst 2019 schaffte ich es unter vielen Tränen, in einem Trauerbuch all die Erinnerungen an die Krankheit, den Tod, die Beerdigung meines Vaters, dann die Geschehnisse rund um den Tod meiner Mutter aufzuschreiben, an die bewegenden Trauerreden, die ich für beide gehalten hatte. An das Leerräumen der Wohnung, bei dem auch oft gelacht worden ist. An die Reise nach Velgast, Rügen und Zingst, die ich gemeinsam mit meiner Schwester zum Andenken an meine Mutter gemacht hatte.

Und dann folgte eine Schreibblockade. Eine Leere, ein “Warum” und “Für wen”. Ich arbeite für den Greif-Blog, freue mich riesig über die Beiträge der anderen Forscher, Geschichten rund um deren Forschung. Habe selbst so viele Ideen, was ich schreiben könnte und ja auch will, aber am Ende des Tages habe ich wieder keine einzige Zeile über meine eigene Familienforschung zu Papier gebracht.

Dabei fühle ich gleichzeitig, dass ich es tun MUSS, denn niemand außer mir kennt die Geschichten meiner Eltern und meine eigene so gut wie ich. Und vermutlich niemand außer mir wird später mit den Notizen noch etwas anfangen können, viele davon immer noch nur in Stichworten vom Zettel in den PC getippt. Einblicke in ein Leben, für mich wichtig und interessant genug, dass ich sie mir sofort aufgeschrieben habe.

Erzählenswert allein schon deshalb, weil es ihr Leben war, ein Teil von mir und meinen Nachkommen.

Erinnerungen für mich als Kind meiner Mutter an meine Mutter als sie Kind war. Genau deshalb: Weil sie mir zeigen, dass meine Mutter nicht immer nur meine Mutter gewesen war. Sie war selbst auch mal jung, war Kind gewesen.

2021 wird nun das Jahr, in dem viele dieser Notizen und Stichworte erstmals in Sätze gekleidet werden. Erinnerungen an ihre Kindheit, die sie weitestgehend bei ihrer Oma verbracht hatte. Eine Kindheit, so ganz anders als meine. Fahrten mit dem Zug, als Vierjährige, ganz alleine. Über die gute Stube, in der ihre Mutter abends an dem Heiligabend starb, als meine Mutter sieben Jahre alt wurde. Über Zöpfe, die sie nicht tragen durfte und schmutzige Fingernägel. Über die Flucht in die britische Zone und dem Grund, warum sie darüber so glücklich war.

Jede noch so kleine Erinnerung ist wichtig. Jede Geschichte ist es wert, erzählt zu werden, weil jedes Leben einzigartig ist. Die Frage nach dem “Warum” ist also klar.

Bleibt die Frage nach dem “Für wen”.

Meine Mutter hat sich über jedes meiner Bücher gefreut. Das letzte war das Buch über die Lebensgeschichte ihres Vaters gewesen. Gott sei Dank habe ich ihr das noch schenken können! Im Zweifel schreibe ich nun weiter, weil es MIR wichtig ist. Den Rest der Familie kriege ich auch noch, irgendwann.

Eine Freundin schrieb mir mal folgende Zeilen, ich finde, die passen hier nun wirklich gut.

Irgendwann, wenn deine Tochter schon Oma ist,

wird ein Cousin 5. oder 6. Grades mit ihr Kontakt aufnehmen

und dann werden die beiden auf den Speicher gehen, alte Koffer und Truhen öffnen

und nach deinem Buch suchen.

Sie werden es finden, allerdings schon ein bisschen staubig,

und der Cousin wird hocherfreut mit seinem Schatz von dannen ziehen und denken:

„Man gut, dass es Leute gibt, die mal was aufgeschrieben haben.”

 

Erinnerung an Superintendent Klaus Ewert

Es sind nicht immer große Ereignisse, an die man sich ein Leben lang erinnert. Es sind auch nicht immer großartige Funde, die einen Ahnenforscher weiterbringen. Manchmal sind es kurze Momente oder wenige Informationen, die einen Weg aufzeigen, in uns etwas auslösen. Manchmal kommt die Erinnerung an einen solchen Moment genau passend zu einem Stichtag. Als ich vor ein paar Tagen nach Jahren wieder einmal in eine Mappe schaute, ist genau das ist passiert.

Am 7. Dezember 1992 starb Superintendent i. R. Klaus Ewert in Bergen auf Rügen.

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Das Greif-Corona-Archiv

Das Jahr 2020 voller Ängste, Sorgen und (un)nötigen Diskussionen liegt fast hinter uns. Ein Jahr, das Vieles verändert hat. Covid19, der Coronavirus SARS-CoV-2, hat unser Berufsleben, unseren Alltag und unser Freizeitverhalten erheblich verändert.

Auch unser Hobby Ahnenforschung war/ist betroffen.

Unser Verein im Coronajahr

Schweren Herzens musste im März das Greif-Seminar abgesagt werden, was angesichts des 20. Jubiläumsjahres besonders traurig gewesen ist.

Wir erinnern uns an die schöne Reihe von Puzzlen, die der Greif im Frühjahr des Jahres während des ersten Lockdowns veröffentlich hat. Wer die Reihe bisher nicht kannte oder sich noch einmal daran versuchen möchte, hier der Link zu den “Pommern-Puzzlen”.

Während der Sommermonate, als die Reisemöglichkeiten recht eingeschränkt waren, konnte man im Greif-Blog von zuhause aus an der “Reise durch Pommern” teilnehmen.

Der Greif hat eine Reihe von digitalen Forschungsmöglichkeiten rund um die Pommernforschung vorgestellt, die von daheim durchsucht werden können.

Ahnenforschung in Zeiten von Corona

Wie hat sich unsere Ahnenforschung in Zeiten von Corona verändert? Wir haben die Leser der Greif-Mailingliste gebeten, ihre Eindrücke zu schildern.

Hier die Antworten: (mehr …)