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Bildbearbeitung

Karin Cox zeigt an Beispielen, was mit Hilfe von KI bei der Bildbearbeitung möglich ist.

Liebe Greifen,

Ich möchte euch heute von etwas berichten was ich soeben für mich entdeckt habe. Es geht um Bildbearbeitung. Wir alle haben Bilder bei denen wir uns wünschten sie wären etwas besser überliefert, oder haben Belichtungsfehler, etc. MyHeritage hat dazu schon länger ein sehr gutes Angebot, wenn man dort Mitglied ist, ist aber nicht billig.

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Martinstag und pommersche Gänse

In Pommern hatte der Martini-Tag (11. November) traditionell große Bedeutung als Stichtag für Verträge, Zahlungen und andere wirtschaftliche Fristen. Der Martinstag markierte das Ende des bäuerlichen Wirtschaftsjahres, an dem Pachtzahlungen fällig waren, ebenso wie Zins- und Lohnzahlungen. Dienstverhältnisse, Pacht- und Zinsfristen begannen oder endeten häufig an diesem Tag. Auch Steuern, oft in Naturalien wie Gänsen, wurden zu Martini entrichtet. Damit war Martini ein wichtiger Zahlungstermin, der bis heute in manchen Landpachtverträgen festgehalten wird, da er den Beginn und das Ende der natürlichen Bewirtschaftungsperiode symbolisierte.

Darüber hinaus verband man mit dem Martini-Tag das Ende der Arbeit im Freien, da ab diesem Termin der Winter begann. Das Brauchtum des Martinsbratens und der Wintervorbereitungen (z.B. Schlachten von Gänsen) ist eng damit verbunden. In Pommern, wie im übrigen Nord- und Mitteleuropa, war Martini also nicht nur ein religiöser Feiertag, sondern auch ein wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Stichtag für Abrechnungen und Vertragsbeendigungen.

Passend zum Tag habe ich im Waldeckischen Intelligenz-Blatt von 1777 gefunden, wie man Gänse auf pommersche Art räuchert und in heutiges Deutsch übersetzt.

 

Pommerngans, Foto Martinez3001, CC BY 3.0 , via Wikimedia Commons

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„Eine Zierde dieser freundlichen Stadt“ – Die Synagoge von Schivelbein

Ein Haus im Herzen der Stadt

Bereits seit 1821 besaß die jüdische Gemeinde Schivelbeins eine Synagoge, die „59 Jahre hindurch die Schivelbeiner Juden bei freudigen und schmerzlichen Anlässen aufgenommen“ hatte. Das Gotteshaus lag zentral in der damaligen Neustadt – der späteren Glasenappstraße – schräg hinter der Marienkirche, und nur wenige Schritte vom Schivelbeiner Marktplatz entfernt.

Diese Lage im Herzen der Stadt war keineswegs selbstverständlich. Die Entscheidung, die Synagoge nicht – wie in vielen anderen deutschen Städten jener Zeit – verborgen in einem abgelegenen Viertel zu errichten, sondern in Nachbarschaft zur christlichen Kirche, zeugt davon, dass jüdisches Leben in Schivelbein als selbstverständlicher Bestandteil der städtischen Gesellschaft galt. (mehr …)

Die pommersche Pottmütze

Bildquelle: Baltische Studien Neue Folge, Bd. 39, 1937

Die pommersche Pottmütze war einst das markante Wahrzeichen der Fischerbauern auf dem Mönchgut, einer Landzunge im Südosten der Insel Rügen. Heute erlebt sie eine kleine Renaissance – als Symbol regionaler Identität und traditionsbewusster Handwerkskunst.​

Herkunft und Funktion

Die Pottmütze stammt aus dem 18. und 19. Jahrhundert und wurde von Fischern und Bauern getragen, um sich gegen den rauen Ostseewind zu schützen. Sie bestand aus der robusten Wolle der rauhwolligen pommerschen Landschafe, war oft bunt gemustert gestrickt und mit einer großen Quaste verziert. Besonders in Dörfern wie Gager oder Göhren auf Rügen gehörte sie zur Alltagskleidung der Männer – Tag und Nacht.​ (mehr …)

Wie ein Brandenburger die Reformation in Pommern vorantrieb

Zum Reformationstag am 31. Oktober hat sich Thomas Kraft mit dem Leben und Wirken des Reformators Johannes Knipstro, dem ersten Generalsuperintendenten für Pommern-Wolgast, auseinandergesetzt.

Am 20. Januar 1518 führten der Ablasshändler Johann Tetzel sowie der Professor und seit 1505 Gründungsrektor der Universität Frankfurt an der Oder (auch Alma Mater Viadrina genannt) Konrad Wimpina (um 1460‒1531, eigentlich Konrad Koch) eine Disputation durch, welche die 95 Thesen Luthers widerlegen sollte. Tetzel hatte die Absicht, Luther, der ihm das Geschäft mit den Ablassbriefen verdorben hatte, mit Hilfe von Wimpina zur Strecke zu bringen.

Ein Franziskanermönch aus einem schlesischen Konvent mit dem Namen Johannes Knipstro (auch Knipstrow) widersprach ihren Ausführungen. Er wurde zur „Besserung“ ins Kloster Pyritz (Pommern) verwiesen. Knipstro wurde am 1. Mai 1497 in Sandau (Elbe) geboren, welches bis 1354 zur brandenburgischen Altmark gehörte. Genau wie der hl. Franziskus von Assisi trug er keine Schuhe und galt als Barfüßer. Der Spruch „aus den Augen, aus dem Sinn“ traf für seine Versetzung jedoch nicht zu. Schon 1521 stand Knipstro auf der Kanzel der Klosterkirche und verkündete die Lehren Luthers. Bald wünschten sich die Bürger von Pyritz, dass er in der Mauritiuskirche predigen möge. Der Bischof von Cammin (Pommern) wollte ihn daraufhin gefangen nehmen, aber der pommersche Herzog Bogislaw X. holte ihn nach Stettin.

Seine weiteren Stationen waren Stargard, Stralsund und Greifswald. Im Jahre 1535 berief ihn Herzog Philipp I. zum Hofprediger in Wolgast und machte ihn kurze Zeit später zum ersten Generalsuperintendenten von Pommern-Wolgast. Er wurde von Johannes Bugenhagen (1485‒1558, genannt Dr. Pomeranus) eingeführt. In Greifswald lehrte er ab 1539 und war auch zeitweise Rektor.

Er verstarb am 4. Oktober 1556 in Wolgast und wurde in der Pfarrkirche beigesetzt. Neben Bugenhagen war er die treibende Kraft für die Verbreitung des Reformationsgedanken in Pommern.

Erntesitten in Grumbkow (Kreis Stolp)

Aus dem Heimatkalender für Ostpommern auf das Jahr 1931

Auf fast allen Gütern unserer ostpommerschen Heimat sind die oft Jahrhunderte alten Sitten und Gebräuche noch lebendig. Ein treues, eng mit der Heimatscholle verbundenes Arbeitergeschlecht pflanzte sie fort, und seine Arbeitgeber ließen es mit Genugtuung gewähren in der sicheren Erkenntnis, daß alles, was die Heimat einst hervorgebracht hat, echt und wahr und heilig ist und zum Bestande gehört, wie alles tote und lebende Inventar. Sie halfen stets freudig mit, die Beachtung alter Sitten zu vertiefen und aus manchem an sich bescheidenen Dingen wirkliche Volksfeste zu gestalten, wenn auch die Verhältnisse in andauernd immer wiederkehrender Notzeiten manchmal am liebsten andere Wege hätten weisen mögen.

Hier soll von den alten Gebräuchen erzählt werden, die sich um den Kranz um die Erntezeit legen, indem sie die Ernte eröffnen, begleiten und schließen. In Grumbkow bestehen zurzeit noch drei solcher Gebräuche, die alle Jahre mit großer Freudigkeit neu auferstehen: Das Binden, das Bringen des Alten und das Erntefest.

Auf Ernte Urlaub. Quelle: Stettiner Stadt- und Landbote (5. Jahrgang, 1897) 

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Nachlese zum Genealogentag in Frankfurt

Was bringt eigentlich die Teilnahme am Genealogentag? Wie lässt sich daraus Inspiration für die eigene Familienforschung gewinnen – und wie kann das Engagement am Stand des Pommerschen Greif dazu beitragen, anderen und dem Verein selbst zu helfen?
Antworten auf diese Fragen liefert unser Mitglied Karin Cox, die uns mit ihrem lebendigen Bericht aus Frankfurt und vielen persönlichen Eindrücken am Stand des Pommerschen Greif noch einmal nach Frankfurt mitnimmt.

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