Kennen sie Carl Teike?

Carl Teike. Photo, 1895

Carl Albert Hermann Teike wurde am  5. Februar 1864 in Altdamm geboren und starb am 28. Mai 1922 in Landsberg an der Warthe (Sterberegister 1922 Nr. 475);

Können Sie die folgenden Noten summen? Oder die Musik abspielen? (Beides von wikipedia)

 

 

 

Kommt ihnen die Melodie bekannt vor? Zuckt es in den Füßen und sehen Sie vor ihrem inneren Auge ein Blasorchester?

Das ist der Marsch „alte Kameraden“ und den hat Carl Teike komponiert.

Dabei soll er eigentlich auf Grund einer Wette entstanden sein. Der Musiker Teike behauptete in einer vergnügten Runde, dass er sozusagen über Nacht einen eingängigen Marsch komponieren könnte. Seine mit am Tisch sitzenden Kameraden wollten ihm das nicht glauben. So setzte er sich denn nach der Rückkehr nach Hause ans Klavier und ließ sich „seinen“ Marsch einfallen. Damit hatte er seine Wette gewonnen, die in einem köstlichen Essen bestand, das vom Verlierer spendiert werden musste. Dass dieser Marsch seinem Komponisten (und dem Textverfasser Hermann Schulenburg) im Lauf der Zeit weit mehr einbringen würde als ein leckeres Mahl, konnte keiner ahnen. Die „Alten Kameraden“ sind sozusagen ewig jung geblieben.

 

Noten Titelblatt 1889; Carl Teike(1864-1922)), Public domain, via Wikimedia Commons

Suchen sie mal auf YouTube, selbst Heino singt eifrig mit 🙂 (Text auf https://de.wikipedia.org/wiki/Alte_Kameraden_(Marsch))

Carl Teike , Sohn eines Schmiedemeisters, lebte als Kind in Züllchow bei Stettin, wo er die dortige Volksschule besuchte. Schon früh hatte er den Wunsch, Musiker zu werden und  trat darum bei dem Stadtmusikus Böttcher in die Lehre. In fünf Jahren lernte er die meisten Instrumente spielen. Am 1. Oktober 1883 trat er dann als  Hoboist  beim Grenadier-Regiment König Karl (5. Württemberg.) Nr. 123 in Ulm ein. Er wurde dort sehr gefördert, nahm weiter Privatunterricht und schon als 21jähriger war er mit seiner ersten Komposition „Am Donausstrand“ erfolgreich.

Im Oktober 1889 ging er vom Militär ab und trat im Jahre darauf bei der Schutzmannschaft seiner Garnisonstadt ein. Am 1. September 1895 zur Königlichen Schutzmannschaft in Potsdam einberufen, ging bald sein Name von Mund zu Mund: sein Marsch „Alte Kameraden“ machte die Runde. Die illustrierten Zeitschriften brachten sein Bild, und jeder sprach von dem musikalischen Schutzmann. Zahlreiche weitere Märsche entstanden.

Die letzten 12 Jahre seines Lebens war er Kreisbote beim Landratsamt in Landsberg (Warthe). Er litt an einer schweren Lungenerkrankung und verstarb auch an dieser.

Gelegentlich konnte er auch seine eigenen Märsche dirigieren, was er mit Stolz und Freude tat. Finanziell hat Carl Teike leider nicht den gewünschten Erfolg gehabt. Wie es so oft der Fall ist, hat auch T. für wenige Mark seine Schöpfungen mit allen Rechten verkauft, und die „Alten Kameraden“ haben sicher im Laufe der Zeit Hunderttausende eingebracht. Allerdings ahnte der Komponist damals wohl selbst nicht, dass der genannte Marsch einmal eine internationale Bedeutung und Würdigung erlangen würde.

 

Quelle: Unser Pommerland 1923, Heft 2 und https://www.rundel.de/de/person/carl_teike/1323

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