Der Bund Heimat und Umwelt in Deutschland (BHU) hat gemeinsam mit seinen Mitgliedsverbänden die „Zeichen von Krieg und Frieden in der Kulturlandschaft“ mit all seinen Facetten zum Thema des Kulturdenkmals des Jahres 2024 gewählt. Gemeinsam mit dem Landesverband MV im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. veröffentlicht der Heimatverband Mecklenburg-Vorpommern jeden Monat eine Gedenkstätte des Monats.

Denkmal des Kürassier-Regiments in Pasewalk

Im Jahre 1921 wurde der Grundstein für das Denkmal gelegt und am 11. Juli 1922 fand die Einweihung statt. Das Denkmal erinnert an die Gefallenen des Pommerschen Kürassier-Regiments „Königin“ Nr. 2, die während des Ersten Weltkrieges (1914-1918) ihr Leben ließen. Der Kavallerieverband hat eine lange Geschichte und wurde im Jahr 1717 in Preußen gegründet. Während der napoleonischen Kriege wurde 1806 Königin Luise von Preußen zur Regimentschefin ernannt. Nach ihrem Tod behielt das Regiment zu Ehren von Luise den Namen „Königin“.

Die Soldaten des Kürassier-Regiments nahmen an einer Vielzahl von Feldzügen teil, darunter die Deutschen Einigungskriege in Dänemark, Österreich und Frankreich. Der Erste Weltkrieg markiert eine bedeutende Zäsur in der Geschichte des Regiments. Während zu Beginn des Krieges 1914 die Kavallerie in der militärischen Planung eine Rolle spielte, nahm im Verlauf der Kämpfe die Bedeutung von berittenen Einheiten immer stärker ab. Die Gefechte spielten sich immer öfters in großer Reichweite und in Schützengräben ab. Wer sich aus der Deckung des Grabens wagte, schwebte aufgrund von Maschinengewehrfeuer und Artillerie in Lebensgefahr. So erging es zum Beispiel dem Fähnrich Karl Georg von Falkenhayn, er wurde mit einer Schrapnellkugel im Unterleib verwundet und verstarb an seiner Verletzung in russischer Kriegsgefangenschaft. Seine persönlichen Sachen und einen Abschiedsbrief gelangten über das Rote Kreuz später an seine Mutter. Aufgrund der veränderten Kriegsführung wurde 1918 endgültig entschieden, dass das Regiment alle Pferde abgeben soll und von nun an ein Kavallerie-Schützen-Regiment sei. Zuletzt wurden die Soldaten für Kämpfe in Flandern und vor Cambrai eingesetzt. Nach dem Waffenstillstand von Compiègne 1918 endete das Massensterben an der Westfront. Das Regiment wurde demobilisiert und schlussendlich aufgelöst. Die stummen Zeitzeugen dieses militärhistorischen Kapitels von Mecklenburg-Vorpommern sind das benannte Denkmal für die Gefallenen und die ehemaligen Militärgebäude in Pasewalk.

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