„Brauchtum in Pommern – grenzüberschreitend erhalten und pflegen“

Mitteilung der Kulturreferentin für Pommern und Ostbrandenburg

„Brauchtum in Pommern – grenzüberschreitend erhalten und pflegen“

25.-26.11.2018, Pommersches Landesmuseum, Rakower Str. 9, 17489 Greifswald

 

Bei diesem Arbeitstreffen werden wir uns mit Brauchtum und Tradition auf dem Gebiet der historischen Region Pommern, vor und nach 1945 befassen. Nach der wechselhaften Geschichte, dem nahezu kompletten Bevölkerungsaustausch sowie der Veränderung der administrativen und staatlichen Grenzen, ist es wichtig, einen Wissensaustausch zur traditionellen Kultur in Pommern zu führen. Die Begriffe „Tradition“ oder „Traditionen“ in Bezug auf Pommern verursachen bei den Einwohnern beiderseits der Grenze unterschiedliche Assoziationen und Reaktionen. Interessant ist auch die Frage, ob wir über Pommersche Traditionen nur in der Vergangenheitsform sprechen können. Zur Diskussion und aktiver Teilnahme an der Tagung laden wir ForscherInnen und PraktikerInnen aus Polen und Deutschland ein, Personen, die Projekte zur Pflege und Vermittlung der materiellen und immateriellen Kultur der Region umsetzen. In der ersten Workshoprunde, bieten wir vier Themenblöcke: #Musik und Tanz, #Trachten und Handwerk, #Sprache und Gesang, #Alltag / Feste im Jahreskreis und Familienfeste/ Bräuche in Pommern. Die Gespräche dienen dem Austausch von Wissen, Erfahrungen und Perspektiven im deutsch-polnischen Kontext. Am zweiten Tag schaffen wir Raum für neue Projektideen und eventuelle Kooperationen und fassen unser Treffen zusammen. Zusätzlich gestalten wir einen Abend mit Musik und Tanz, zu dem wir Sie auch herzlich einladen.

Gemeinsam mit den Mitorganisatoren des Treffens, dem Universitätsarchiv Greifswald und den Mönchguter Museen laden wir Sie herzlich nach Greifswald ein.

Organisatorisches:

Datum: 25.-26. November 2018 (Sonntag + Montag), Übernachtung in Doppel- oder Einzelzimmer wird vom 25. zum 26. November bei Interesse vom Veranstalter nach Anmeldung gestellt.

Anmelden können Sie sich spätestens bis zum 19.10.2018 per E-Mail bei der Kulturreferentin für Pommern und Ostbrandenburg:

Dorota Makrutzki

E-Mail: kulturreferat@pommersches-landesmuseum.de

Tel.: (0 3834) 831216

In der Anmeldung geben Sie bitte Ihre Kontaktdaten mit einer Telefonnummer sowie die Information an ob Sie unser Angebot zur Übernachtung in Anspruch nehmen wollen und/oder an der Führung am 25. November um 11:30 Uhr teilnehmen wollen. Anreisekosten werden nicht erstattet. Die Teilnahme ist für Sie kostenfrei. Wir bieten Halbpension. Die MusikerInnen unter Ihnen können für die Begegnung am Abend (gemeinsames Musizieren ist möglich) ihr Instrument mitbringen.

Die Sprachen der Tagung sind deutsch und polnisch – das Treffen wird durch einen Dolmetscher/Dolmetscherin begleitet.

 

Programm der Vernetzungstagung:

Sonntag/ 25.11.18

12:30 Anmeldung und Begrüßung/ Einführung* Im Fall eines früheren Ankommens bieten wir eine zusätzliche Führung im Pommerschen Landesmuseum um 11:30 Uhr (eine vorherige Anmeldung ist notwendig)

13:00 Projektpräsentationen/ Vorträge:

Projekt des Museums der Pommerschen Volkstrachten (Ellen Melzer, Mönchguter Museen)

Musiktraditionen in der Wojewodschaft Westpommern –  Projekt „Tutejsi“ (Ewa Grochowska) http://centrum-grodno.pl/projekty-kulturowe/tutejsi/

Vorstellung des Volkskunde- und des Pommerschen Volksliedarchivs – Digitalisierungsprojekt (Dr. Alvermann, Universitätsarchiv Greifswald), https://www.uni-greifswald.de/universitaet/einrichtungen/archiv/bestaende/digitales-archiv/pommersches-volkskundearchiv/

14:00 Lunch

14:30 – 16:30 Workshops (paralleles Angebot zur Auswahl) – Die übergeordneten Themen der Workshops bieten eine Grundlage für einen breit gefassten Erfahrungsaustausch über Perspektiven deutsch-polnischer Zusammenarbeit.  Neben dem Wissensaustausch zu den einzelnen Aspekten der traditionellen Kultur kann eine Vielzahl von spannenden Fragestellungen angesprochen werden. Einige Vorschläge dazu sind:

Tanz und Musik – Wo ist Musik und Tanz zwischen der szenischen Folklore und der Alltagskultur in unserer Region zu verorten? Wie ist die Quellenlage?

Tracht-Handwerk-Textiles – Im Spannungsfeld zwischen Authentizität und modernen Interpretation, Nachhaltigkeit und Wegwerfgesellschaft, handgemachte Einzelstücke und Massenware.

Sprache und Gesang  – Welche Rolle spielt die deutsch-polnische Sprachbarriere? Wie erfolgreich ist die Pflege und Dokumentation der Dialekte? Die Entwicklung des Fachvokabular und Begriffen für die Öffentlichkeitsarbeit.

Alltagskultur-Feste im Jahreskreis – Bräuche in Pommern (Erntedankfest, kirchliche Feiertage, Kirmes, Markt usw.). Welche Rolle spielt Pommersche Volkskunde als Fach an Universitäten der Region.

16:30 Kaffeepause

17:00 – 18:00 Vorstellung der Workshopergebnisse

19:00 Fortsetzung der Gespräche und Abendprogramm

Einführung: Tänze und Melodien aus dem Pommerschen Volksliedarchiv (Katarzyna Janiszewska und Dr. Dirk Alvermann), Die Hiesigen (Tutejsi) – Musiktraditionen in Westpommern (Ewa Grochowska)

Montag/ 26.11.18

9:00 Führung im Pommerschen Landesmuseum: Volkstrachten und Brauchtum im Jahreskreis (Heiko Wartenberg)

10:00 Projektkaffee im Pommerschen Landesmuseum (Fortsetzung der Gespräche vom ersten Tag – während des Workshops bekommen Sie die Gelegenheit gemeinsame Projektideen zu entwickeln, sich zu Medien und Formaten sowie Bildungs- und Vermittlungsarbeit auszutauschen)

12:00 Abschluss und Zusammenfassung

13:00 Abreise der Teilnehmer

Änderungen im Programm sind noch möglich.

Ein Projekt der Kulturreferentin für Pommern und Ostbrandenburg in Kooperation mit den Mönchguter Museen und dem Universitätsarchiv Greifswald. Die Veranstaltung wird durch die Bundesbeauftragte für Kultur und Medien aufgrund des Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.

Bei der Anmeldung erklären Sie sich mit der Speicherung Ihrer Daten für die Zwecke der Projektabwicklung und mit der Publizierung vom Bildmaterial im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit einverstanden. Die Daten verwaltet das Pommersche Landesmuseum: info@pommersches-landesmuseum.de. Informationen unter: https://www.pommersches-landesmuseum.de/plm/datenschutz.html

Alte Musik aus Pommern

Das Ensemble Pandolfis Consort hat sich auf selten gespielte Werke von berühmten, aber auch zum Teil vergessenen Komponisten vorwiegend aus dem Barock spezialisiert. Im Dezember gab es in Wien ein Konzert unter dem Thema „Alte Musik aus Pommern“ mit Werken von Philipp Dulichius, Paul Lutkemann, Johann Vierdanck, Johann G. Ebeling und Michael Rohde.  Hören Sie hier zwei Beispiele.

Video erscheint nicht? Alternative Quelle: http://www.youtube.com/watch?v=vFlpF1ID3lM

Philipp Dulichius (1562-1631),  Motet Nr.18

Philipp Dulichius, 1562 in Chemnitz geboren, trat im Jahr 1587 eine Stellung als Kantor am Fürstlichen Pädagogium in Stettin an. Er war für die Kirchenmusik in der Stettiner Marienkirche, die musikalische Ausbildung der Gymnasiasten und die Musik am Hof der pommerschen Herzöge zuständig. Nach 43 Dienstjahren legte er Ende 1630 sein Amt nieder.
Philipp Dulichius hat 232 kunstvolle und klangschöne Motetten komponiert, die zu seinen Lebzeiten europaweite Verbreitung gefunden hatten, heute aber auf eine Wiederbelebung warten. (mehr …)