Bolko Knust: (Der Familientag, wie man ihn ausrichtet und sein Nutzen für die eigene Familienforschung) stellte viele kreative Beispiele und Vorschläge vor, wie man solch einen Familientag für alle Generationen interessant macht, z.B. durch das lebensgroße Foto eines Vorfahren mit einem Ausschnitt für das Gesicht, in dem sich jeder fotografieren lassen kann.
Bodo Koglin und Hans-Joachim Fehlberg: Projekt Wehrpflichtige in Kreiszeitungen
Hier wurden die vorhandenen Quellen und ihr Informationsgehalt vorgestellt und über den derzeitigen Stand der Erfassung berichtet. Die Datenbank ist derzeit auf hoelkewiese.de abrufbar.
Den Vormittag abschließend war dann Klaus-Dieter Kreplin aufgerufen um über sein Projekt Müllerdatenbank zu berichten. Er stellte die Erfassungsschwierigkeiten dar: es gibt viele verschiedene Mühlenarten, unterschiedliche Berufe rund um das Mühlenwesen und bereits vorliegende Daten sind unstrukturiert und somit schwer in einer Datenbank zu erfassen. so gibt es derzeit noch kein einheitliches Erfassungsschema.
Mittagspause 🙂
Dr. Barbara Ochendowska-Grzelak: Friedhöfe als kunstgeschichtliche und genealogische Quellen im (am Beispiel eines Großstadt- und eines Dorffriedhofs) wird durch ihren Mann vertreten, den Stettiner Historiker Jerzy Grzelak. Er legt den Schwerpunkt mehr auf die Friedhöfe als genealogische Quellen.
Er beginnt mit der Darstellung der Geschichte des Stettiner Hauptfriedhofs, der schon früh wegen seiner künstlerischen Eigenart berühmt wurde. Auch die teilweise Vernichtung der Grabmale nach dem Weltkrieg wird thematisiert, seit Anfang der 90er Jahre wird das historische Erbe aber wieder mehr geschätzt, ein Verein zum Schutz des Freidhofs wurde gegründet.
Kann ein Friedhof Quelle für genealogische Forschung sein? Die Grabsteine hält Herr Grzelag für eine minderwertige genealogische Quellem, während die Leichenbücher wertvoller sind (Als Beispiel nennt er die Bremer Leichenbücher ) Leider sind diese Bücher aus Stettin vernichtet, ebenso die Begräbnisbücher und Karteikarten. Es existiert noch eine deutsche Liste aus 1945 und polnische Listen ab 1946.
Den Auftakt der Vorträge machte in Abänderung des Programms gestern Abend Wolfgang Dahle aus Rostock mit dem Thema:
„Zu den Anfängen des Pommerschen Provinzialarchivs in Stettin“.
Lange Zeit wurden die Archivalien der pommerschen Herzogshäuser vor allem im Wolgaster Archiv aufbewahrt. Ein erstes Repertorium des Stettiner Archivs ist aus 1610 bekannt. 1830 wurde das Provinzialarchiv Stettin gegründet und ab 1852 wurden die Archive immer mehr zu wissenschaftlichen Einrichtungen. Ein wichtiger Name in in diesem Kontext ist Robert Klempin.
Wolfgang Dahle
Zuhörer
Zuhörer
Pommersche Ämtersachen
Steuertabelle
Als Auftakt des heutigen Samstages berichtete Hans Dieter Wallschläger über Pommersche Ämtersachen als genealogische Quelle des 18. und 19. Jahrhundert.
Er berichtet über die zu verschiedenen Zeiten durchgeführten Steueraufnahmen und zeigt anhand von Beispielen aus dem Kreis Cammin wie man mit Hilfe solcher Unterlagen Lücken in der Familienforschung durch fehlende Kirchenbücher schließen kann.
Und gerade spricht Bolko Knust sehr anschaulich über die Organisation von Familientagen.
Ein schöner warmer Herbsttag des Jahres 1732 ging zur Neige. In langem Zuge bewegten sich Wanderer auf der alten Nasebander Landstraße auf Bublitz zu. Es waren Männer. Frauen und Kinder von fremdländischem Aussehen, mit breitkrempigen Hüten und langen Röcken von dunkler Farbe, die Männer in Wadenstrümpfen. Man bemerkte auf den ersten Blick, dass es Fremdlinge waren, allen war anzusehen, dass sie eine lange Wegfahrt hinter sich hatten. Mühsam nur kamen sie auf den sandigen Waldwegen vorwärts. Es war ein Teil der Salzburger Emigranten. die durch das Edikt des Erzbischofs Leopold von Firmian von Salzburg im Herbst 1731 um ihres protestantischen Glaubens willen aus ihrer Heimat vertrieben wurden .“Mit hintantragendem Sack und Pack“ und dem Segenswunsch „So fahret hin zum Teufel“ wie es in alten Schriften heißt, mußten sie auf Befehl des Erzbischofs und ohne Schutz des Kaisers über die Grenze. (mehr …)
Greifswald, Marktplatz von Südwesten um 1840 (Nach einer Zeichnung von Johann Gabriel Friedrich Poppel)
Aus dem Stadtarchiv Greifswald kommen jetzt – nach der Katastrophe in Stralsund – die nächsten vorpommerschen Hiobsbotschaften über Schimmelbefall.
Laut einer Pressemitteilung der Stadt “ trat im September 2012 Schimmelpilzbefall auf Archivalienverpackungen wie Kartons und Schürzen in einem Magazin in der Arndtstraße auf, der sich seitdem langsam ausbreitet. Auch mehrere Regalböden sind befallen.“… „Außerdem weise ein relativ geringer Teil des Archivguts ältere Feuchtigkeitsschäden und Schimmel auf. Dabei handelt es sich zum Teil um vorgeschädigte Archivalien mit abgestorbenen Schimmelpilzkulturen. Für ein Archiv mit jahrhundertealten Beständen sei das jedoch nicht ungewöhnlich und liege im normalen Rahmen, so das Kulturamt. Seit Jahren wird dieses Archivgut entsprechend der vorhandenen Haushaltsmittel schrittweise dekontaminiert und restauriert. Jährlich gibt die Stadt dafür zwischen 10.000 und 20.000 Euro aus, seit 2008 insgesamt 70.200 Euro. Von dieser Summe wurden 12.500 Euro durch das Land gefördert.“ (mehr …)
Ein Video des Bayrischen Rundfunks über die Gefahren für die Buchbestände der Würzburger Universitätsbibliothek: Schimmel und Feuchtigkeit bei den älteren Bänden und Säurefrass bei den jüngeren Büchern. Dr. Hans-Günter Schmidt, Chef der Abteilung Handschriften und alte Drucke: „Als Papier industriell hergestellt wurde, trat der Säurefraß als Massenphänomen auf. Man nutzte damals säurehaltige Materialien, um den Papierbrei zu verfestigen. Nach 50 Jahren fängt ein Buch dann zu bröckeln an.“ (Zitat aus Artikel in der Mainpost vom 11.12.2012)
„Unsere“ Petition steht jetzt, 5 Tage vor Schluss, bei ca. 3630 Stimmen, wird also wohl nicht die Zahl der Stimmen für Mainz erreichen. Von diesen Stimmen kommen ca. 200 aus Stralsund, aber 500 aus dem Ausland. Schade um die geringe Beteiligung aus der Stadt selber, aber vielleicht auch verständlich: In einer wirtschaftlich gebeutelten Region ist den Menschen vieles wichtiger als „alte schimmelige Bücher“. Wie hieß es doch in einem Leserbrief in der Ostseezeitung am 24.11.2012? „Ich selbst habe gern einmal auf die umfangreichen Bibliotheksbestände des Archivs zurückgegriffen, konnte ich mir doch dadurch manche Fahrt nach Greifswald in die Universitätsbibliothek ersparen, muss aber auch hinzufügen, dass es sich oft um ältere Auflagen von Werken zur pommerschen Geschichte handelte, die letztlich im wissenschaftlichen Diskurs heute nicht mehr ohne Weiteres zitierfähig sind, d. h., deren Wert auch dadurch eingeschränkt ist.“ ? Da schüttelt man den Kopf.
Zeit um ein vorläufiges Fazit zu ziehen.
Kurz nochmal die Vorgeschichte: Am 17.10.2012 wurde durch eine Pressemitteilung der Stadt Stralsund bekannt, dass das Stadtarchiv wegen Schimmelbefall geschlossen werden musste. (mehr …)
Über Thomas Wolf vom Blog der Archive im Kreis Siegen-Wittgenstein
auf Archivalia wurde ich aufmerksam auf eine wirklich nette Selbstdarstellung eines Archivs auf you tube. Das Staatsarchiv Wallis hat nicht nur eine informative Internetseite sondern auch eine witzige und interessante 7-teilige Serie gedreht mit Informationen über das Archiv. Rahmenhandlung ist die Suche des Archivas (der mit einem gewissen Fantomas verwandt sein muss) nach dem Schatz der Familie Supersaxo. Die bis zu 8 min. langen kleinen Filme behandeln Themen wie allgemeine Präsentation des Staatsarchivs Wallis, Tätigkeiten des Archivs, Einsichtnahme und Erschliessung des Archivbestandes, Forscher und Genealogen und sind durch den generellen Einblick in die Arbeit eines Archivs auch überregional interessant.
Als Beispiel hier die letzte Folge über Genealogen, alle Folgen finden sie auf der Seite des Archivs.
Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden.