Katharina Wegener – Ehefrau oder Schulleiterin?

Anlässlich des einhundertsten Todestages von Katharina Helbing geb. Wegener berichtet unser Mitglied Hans-Ulrich Wegener über ihr Leben. Die Pommersche Zeitung hat diesen Beitrag in den Ausgaben am 5. und 12. Oktober abgedruckt.

 

Katharina Wegener –  Ehefrau oder Schulleiterin?

Unbestritten haben in den letzten 40 Jahren die Emanzipation, die Gleichstellung und der berufliche Aufstieg der Frauen in Führungspositionen beachtliche Erfolge errungen. Dies ist Feministen, Powerfrauen, Interessenverbänden und dem gesellschaftlichen Wandel zu danken. Am Ende des II. Weltkrieges bestimmten die „Trümmerfrauen“ und die „unterbezahlten, angelernten weiblichen Hilfskräfte an den Fließbändern der Industrie“ das Bild der Frauen. Gesetze und die patriarchalisch geprägte Gesellschaft verhinderten die freie Entfaltung des weiblichen Geschlechts. Viele Frauen und die Nachkriegsgenerationen können sich heute diese Zeit nicht mehr vorstellen und ermessen, unter welchen Verhältnissen ihre Mütter, Großmütter und Ur-Großmütter lebten. Noch deutlicher wird das Bild in der Kaiserzeit um 1900, als die Welt noch ganz anders aus sah.

Katharina geb. Wegener und Friedrich Helbing um 1900 Foto:privat
Katharina geb. Wegener und Friedrich Helbing um 1900 Quelle: privat

Am 12.10.1913 gedenken wir der 100. Wiederkehr des Todestages von Katha­rina Helbing geb. Wegener. Ihr Leben wurde bestimmt durch die preußischen Schulbehörden, die ihr die Leitung einer Mädchenschule erschwerten und dann untersagten[1]. (mehr …)

Zwei Jahre Blog des Greif

Heute vor zwei Jahren erschien ein erster Willkommensgruß vom Blog des Pommerschen Greif. Der sollte eigentlich noch ohne großes Publikum in Ruhe erprobt werden und so fragte ich den bloggenden Kollegen Timo Kracke, ob er da noch Tipps oder Hinweise für mich hätte. Was machte er daraus: Werbung für unseren Blog in einem Beitrag in seinem Blog.

wordle
blog.pommerscher-greif.de als wordle, siehe http://www.wordle.net/

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Steinbrück – seit 1717 in Pommern

Vor geraumer Zeit berichteten wir hier über die Vorfahren von Angela Merkel. Hans-Dieter Wallschläger hat jetzt den pommerschen Vorfahren von Peer Steinbrück nachgeforscht. Dieser Artikel ist in der Pommerschen Zeitung Folge 37/2013 vom Sonnabend, 14. September abgedruckt worden.

Porträt von Joachim Bernhard Steinbrück (1729 bis 1785), das sich in der Stettiner St. Peter und Paulskirche befand.
Porträt von Joachim Bernhard Steinbrück (1729 bis 1785), das sich in der Stettiner St. Peter und Paulskirche befand.

Kanzlerkandidat  Nachfahre eines pommerschen Pastorengeschlechts

Vor einigen Monaten machten polnische Archive Furore, als sie belegen konnten, dass Angela Merkel polnische Vorfahren hat. Verfolgt man jedoch die aus aktuellem Anlass publizierten Lebensbeschreibungen des SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück, so ist bei der Verortung seiner Herkunft zu erkennen, dass man ihn in die großbürgerliche Ecke zu stellen versucht, was natürlich für einen linken Sozialdemokraten recht spektakulär ist. Während in diesem Zusammenhang  die Industriellen- und Bankiersfamilie Delbrück umfassend kolportiert wird, findet der Name Steinbrück kaum Erwähnung. Vage Hinweise ergeben sich höchstens bei der Beschreibung der politischen Ausrichtung seines Vaters, der als pommerscher Vertriebener über Jahrzehnte hinweg die CDU gewählt haben soll. Doch bezweifelt man diese Aussage schon, wenn der Geburtsort von Erich Steinbrück mit Danzig angegeben wird. (mehr …)

Familienforschung von und mit Kindern und Jugendlichen

Mutter und Tochter lesen Quelle: Bundesarchiv, Bild 183-20728-0003 / CC-BY-SA [<a href=
Mutter und Tochter lesen Quelle: Bundesarchiv, Bild 183-20728-0003 / CC-BY-SA [CC-BY-SA-3.0-de], via Wikimedia Commons
Zur Ideenwerkstatt der DAGV im April diesen Jahres hatten wir (d.h. interessierte Genealogen auch außerhalb des Vereins)  einen Vorschlag eingebracht, der Möglichkeiten aufzeigt, wie man auch junge Leute für die Familienforschung begeistern könnte.  Dieser Vorschlag wurde auf der Ideenwerkstatt diskutiert, mündete aber noch nicht in der Aufstellung einer Arbeitsgruppe.  Da ist es umso erfreulicher, dass das Thema in der neuen Ausgabe der DAGV-News – Mitteilungen der Deutschen Arbeitsgemeinschaft genealogischer Verbände e. V. erneut kompetent aufgegriffen wurde. Mit Erlaubnis der Autorin Freya Rosan dürfen wir den Artikel auch hier veröffentlichen und zur Diskussion stellen.

 

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Erschöpft, aber zufrieden in Greifswald

Schon seit Längerem stand ein Besuch im Landeskirchlichen Archiv in Greifswald auf meinem Programm. Im August war endlich ausreichend Luft in meinem Kalender und ich bekam auf meine Email-Anfrage hin eine Zusage für einen Arbeitsplatz.

Das Archiv befindet sich in einer wunderschönen Jugendstilvilla, die seit 55 Jahren Wohnort für die Bischöfe der Pommerschen Evangelischen Kirche und ihre Familien ist. ((http://www.nordelbisches-kirchenarchiv.de/sites/default/
files/mitteilungen-zum-archivwesen/mitteilungen_nr-_41.pdf, p. 5-9
)) Der Weg ins Archiv führt um die Villa herum, der Eingang befindet sich an der Rückseite des Hauses. Aufgrund ihrer Lage im Tiefparterre sind die Räume selbst im Sommer kühl, man sollte also für alle Fälle den Pullover nicht vergessen. (mehr …)

Stralsund: Offener Brief des Pommerschen Greif e.V.

Berlin, den 7. November 2012

Betreff: Verkauf der Stralsunder Gymnasialbibliothek
Bezug: Berichterstattung in der Ostsee-Zeitung und der Schweriner Volkszeitung vom 3. November 2012

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Dr. Badrow, Sehr geehrter Herr Präsident Zimmer, Sehr geehrte Mitglieder der Bürgerschaft der Hansestadt Stralsund,

als 2. Vorsitzender und zugleich im Auftrag des Vorstands des „Pommerschen Greif e.V. Verein für pommersche Familien- und Ortsgeschichte“ mit Sitz in Greifswald wende ich mich im Namen unserer mehr als 450 Mitglieder in einer uns dringenden Angelegenheit an Sie. Einleitend möchte ich daran erinnern, dass der „Pommersche Greif“ der Hansestadt Stralsund eng verbunden ist. So haben wir schon mehrfach auf Exkursionen Ihre Stadt und das dortige Archiv besucht und 2010 vor Ort den „Deutschen Genealogentag“ ausgerichtet.

Umso bestürzter sind wir über die Pressemeldungen denen wir entnehmen mussten, dass die Hansestadt Stralsund den bisher im Stadtarchiv verwahrten Bestand ihrer traditionsreichen Gymnasialbibliothek an einen Antiquar veräußert hat. Diese Meldung hat uns zutiefst erschrocken und fassungslos gemacht. (mehr …)

Stralsund: Offener Brief der AG für pommersche Kirchengeschichte

Mit Erlaubnis der AG für pommersche Kirchengeschichte veröffentlicht: (6.11.2012)

Betreff: Verkauf der Stralsunder Gymnasialbibliothek
Bezug: Berichterstattung unter www.augias.net und http://archiv.twoday.net/search?q=Stralsund sowie in der Ostsee-Zeitung und der Schweriner Volkszeitung vom 3. November 2012
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Dr. Badrow,
Sehr geehrter Herr Präsident Zimmer,
Sehr geehrte Mitglieder der Bürgerschaft der Hansestadt Stralsund,
als Vorsitzender und zugleich im Auftrag des Vorstands und der Kuratoren der Arbeitsgemeinschaft für pommersche Kirchengeschichte e.V. wende ich mich in einer uns beschwerenden Angelegenheit an Sie. Einleitend möchte ich jedoch daran erinnern, dass die Arbeitsgemeinschaft für pommersche Kirchengeschichte der Hansestadt Stralsund seit vielen Jahrzehnten eng verbunden ist. Seit Gründung unseres Vereins 1971 war Prof. Dr. Dr. h.c. Herbert Ewe eines unserer treuesten Mitglieder, der in verdienstvoller Arbeit nach dem Zweiten Weltkrieg das Stralsunder Stadtarchiv aufgebaut und zu einer national wie international renommierten wissenschaftlichen Institution geformt hat.

Um so bestürzter sind wir über die Pressemeldungen der vergangenen Wochen, denen wir entnehmen mußten, daß die Hansestadt Stralsund den bisher im Stadtarchiv verwahrten Bestand ihrer traditionsreichen Gymnasialbibliothek an einen Antiquar veräußert hat. Lassen Sie mich Ihnen sehr persönlich und in aller Offenheit sagen, dass mich diese Meldung zutiefst deprimiert und fassungslos gemacht hat.  (mehr …)