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Geister und Aberglauben in Pommern

Auf eine außerordentliche Karte wurde in der Mailingliste der Stolper Familienforscher hingewiesen:
„Eine neue und umfassende geografische Beschreibung übernatürlicher Phänomene in Polen und Deutschland“
Teufel, Geister, wilde Jäger, Gnome, Irrlichter, Riesen, Drachen, Meerjungfrauen, Gespenster, Werwölfe, Erscheinungen und Alpträume, basierend auf volkstümlichen Quellen aus dem 19. und 20. Jahrhundert, wurden in einer geografischen Datenbank zusammengestellt und daraus wurde eine sehenswerte Karte im Maßstab 1:720.000 erstellt. Die Karte kombiniert GIS- und Linolschnitttechniken mit grafischen Symbolen, die von der Renaissancekartografie inspiriert sind, einschließlich dekorativer Kartuschen und Vignetten. Sie uerfasst auch Vorpommern.
Der englische Artikel mit vielen Quellenangaben auf https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/17445647.2024.2434015
Direkter Download der Karte https://ndownloader.figstatic.com/files/51106106 (png Datei mit 113 MB)

Was ist genealogisches Schreiben?

Folge 1: Was ist genealogisches Schreiben?

 

Genealogisches Schreiben ist keine formale Literaturgattung und eine verbindliche Definition existiert nicht. Im Englischen ist der Begriff zwar gängiger als im Deutschen, doch auch dort gibt es keine einheitliche Festlegung. 

Befragt man eine Künstliche Intelligenz, erhält man ein äußerst brauchbares Ergebnis. Genealogisches Schreiben ist eine Form des Schreibens, die sich der Erforschung und Dokumentation von Familiengeschichte, Herkunft und Verwandtschaftsbeziehungen widmet. Es verbindet genealogische Methoden mit kreativen oder wissenschaftlichen Schreibtechniken, um Geschichten, Berichte oder Dokumentationen über Familien oder einzelne Vorfahren zu erstellen.

Merkmale des genealogischen Schreibens

  1. Fokus auf Familiengeschichte:
    Im Mittelpunkt steht die Dokumentation von Abstammungslinien, Familienereignissen, Traditionen sowie den historischen Kontexten, in denen die Familie lebte.
  1. Quellenbasierte Recherche:
    Genealogisches Schreiben basiert auf einer gründlichen Auswertung von Quellen wie standesamtlichen Urkunden, Kirchenbüchern, Zeitzeugeninterviews, Überlieferungen oder Tagebüchern.
  1. Kreativer oder dokumentarischer Stil:
    Die Texte können sachlich und nüchtern sein, wie etwa Familienchroniken. Alternativ nutzen sie literarische Elemente, um lebendige Familiengeschichten zu erzählen – etwa durch Anekdoten, Briefe oder erfundene Dialoge, die sich auf historische Fakten stützen.
  1. Einbettung in den historischen Kontext
    Häufig wird das Leben der Vorfahren in die gesellschaftlichen, kulturellen oder politischen Ereignisse ihrer Zeit eingeordnet, um deren Lebensumstände und Entscheidungen besser verständlich zu machen.
  1. Emotionale Dimension
    Genealogisches Schreiben ist oft persönlich und emotional geprägt, da es darum geht, die eigene Identität und Herkunft zu erforschen und zu verstehen.

Was meint ihr?

Entspricht diese Definition eurer Vorstellung? Haben wir wichtige Aspekte übersehen? Eure Anregungen und Ergänzungen sind herzlich willkommen!

Passt diese Definition auch für euch? Haben wir Elemente vergessen? Alle Anregungen sind willkommen!

Der Greif schreibt – eine Serie zum genealogischen Schreiben

Wir alle stecken viel Zeit und Herzblut in unsere Familienforschung. Wahrscheinlich stellt sich für jeden und jede irgendwann die Frage, wie die Ergebnisse und die vielen kleinen und großen Geschichten festgehalten werden können – für uns selber, die Familie, andere Forscherinnen und Forscher oder einen noch größeren Kreis.

In unserer geplanten Serie „Der Greif schreibt“ sollen alle Themen rund ums genealogische Schreiben behandelt werden. Was ist genealogisches Schreiben, warum sollte man es tun, welche Formen und welche guten Beispiele gibt es? Nur ein kleiner Teil der Fragen, denen wir uns im Laufe des Jahres und vielleicht sogar darüber hinaus widmen wollen. 

Dabei geht es im besonderen Maße auch um Ideen und Erfahrungen, für die wir Eure Anregungen brauchen. „Der Greif schreibt“ soll nicht nur „Das Blog-Team schreibt“ sein – wir hoffen auf Eure Kommentare im Blog, bei Facebook oder per Mail blog@pommerscher-greif.de. So kann eine Art Kompendium entstehen, das für uns alle hilfreich ist.

Wir sind gespannt, was Ihr von diesem Format haltet und freuen uns auf die Zusammenarbeit!

Genealogica 2025

Bald ist es wieder soweit – die Genealogica geht in die fünfte Runde! Vom 7. bis 23. Februar 2025 erwartet Euch ein vielfältiges virtuelles Programm, das alle Disziplinen der Ahnenforschung abdeckt. 

Als bekennender Fan dieses Formats kann ich die Veranstaltung nur wärmstens empfehlen – meine Rezension vom letzten Jahr gilt auch dieses Mal uneingeschränkt. Für mich ist die Genealogica ein echtes Highlight, das man nicht verpassen sollte.

Dieses Jahr freue ich mich ganz besonders, da ich erstmals selbst mit einem Beitrag vertreten bin. Vielleicht sehen wir uns ja sogar virtuell?

Speziell für Pommern wird es diese zwei spannenden Vorträge geben:

„Ahnenforschung im schwedischen Militärarchiv mit dem Schwerpunkt Pommern“ von Melanie von Daake. Der Vortrag zeigt, wie das schwedische Militärarchiv genutzt werden kann, um Informationen über schwedische Soldaten in Pommern zu finden. Die Website des Riksarkivet wird dabei als zentrale Quelle für genealogische Recherchen vorgestellt.

„Jüdische Familienforschung (nicht nur) in Hinterpommern – Quellen zur Erforschung jüdischer Familiengeschichte im 20. Jahrhundert am Beispiel einer Kleinstadt“ von Julia Henke. Im kleinen Schivelbein spiegelt sich die jüdische Geschichte Deutschlands in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wider – von antisemitischen Ausschreitungen schon lange vor 1933 über ein aktives Gemeindeleben bis hin zu Ausgrenzung, Verfolgung, Flucht und Tod. Die Geschichte jüdischer Familien aus Schivelbein dient dabei als Grundlage, um Quellen zur Erforschung der Genealogie und der individuellen Schicksale von Jüdinnen und Juden vorzustellen – nicht nur in Hinterpommern, sondern in ganz Deutschland.

Alle Informationen zur Genealogica finden sich hier.

Robert Holsten : Pommersche Flurnamen

Robert Holsten aus: Baltische Studien (Neue Folge, Bd. 34, 1932)

Robert Holsten (* 20. Mai 1862 in Langenhanshagen; † 13. Dezember 1954 in Greifswald) war ein deutscher Pädagoge und Volkskundler. Er arbeitete als Lehrer in Stettin und Pyritz und dann als Volkskundler an der Universität Greifswald.
Er veröffentlichte viel über den Weizackerkreis Pyritz und sammelte systematisch Flurnamen aus ganz Pommern.
1942 sollte diese Sammlung als Ehrung für den damals 8O-jährigen gedruckt werden, aber durch Kriegseinwirkung wurde der gesamte Satz vernichtet. Auf Grund erhalten gebliebener Handabzüge hat die Historische Kommission für Pommern das Werk 1963 als Nachdruck veröffentlicht:
Die pommersche Flurnamensammlung, Holsten, Robert, Erschienen: Köln; Graz: Böhlau, 1963, Historische Kommission für Pommern: Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Pommern / 5 ; 6
Diese Veröffentlichung ist noch durch das Urheberrecht geschützt. (mehr …)

Seminar und Mitgliederversammlung 2025 in Stettin

25 Jahre Pommerscher Greif e.V. – ein Anlass zu feiern und das in Stettin. Nachdem uns Corona einen Strich durch die Planungen zum 20jährigen Bestehen gemacht hat, freuen wir uns besonders, diesmal in der ehemaligen pommerschen Landeshauptstadt zu tagen.

Unser Tagungshotel:  Hotel Radisson Blu, Szczecin (Stettin)
Plac Rodła 10, 70-419 Szczecin, Polen,
Datum: 15.05.2025 bis 18.05.2025
Motto: „25 Jahre Pommerscher Greif e. V.“

Wichtig: Anmeldeschluss ist der 12.02.2025

Anmeldung und weitere Informationen:

https://vo.genealogy.net/PG/?veranstaltung=2203&usercode=e815476469831698$c6d3d9a13d2b761ddb4aee46ccbba661

Luftbild Stettin von Kapitel, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons

Tagungsprogramm (Änderungen im Ablauf vorbehalten) (mehr …)

Prosit Neujahr

Teesammlerinnen in Pribslaff

Das Neue Jahr ist schon einige Tage alt und der Sekt, mit dem wir darauf angestoßen haben, längst verdaut. Jetzt soll es um ein Getränk ganz anderer Art gehen – Kräutertee.

Der Prediger zu Budow Georg Gotthilf Jacob gab ab 1828 die „Flora von Pommern“ heraus, eine „Beschreibung der in Vor- und Hinterpommern sowohl einheimischen als auch unter freiem Himmel leicht fortkommenden Gewächse; nebst Bezeichnung ihres Gebrauches für die Arzenei, Forst- und Landwirthschaft, Gärtnerei, Färberei u.s.w., ihres etwanigen Nutzens oder Schadens“.

Eintrag zu Georg Gotthilf Jacob Homann in Deutsches Geschlechterbuch, 16. Band, 1910, S. 277

Das Buch listet 19 verschiedene Gewächse in Pommern auf, aus denen sich Tees mit heilenden Wirkungen brauen lassen, von drei verschiedenen Sorten Minze über die Sumpf-Spierstaude bis hin zur Schafgarbe. Letztere sammelte meine Großmutter noch bis ins hohe Alter wie einst meine Urgroßmutter in Pribslaff und hängte sie zum Trocknen an der Gardinenstange auf. Die gute Meta wurde über 100 Jahre alt, deswegen habe auch ich mir jetzt ein Tütchen gekauft und hoffe auf Wirkung. In diesem Sinne wünsche ich uns allen ein gesundes Jahr!