Bestände aus dem Stadtarchiv Greifswald wurden jetzt erstmalig bei der Digitalen Bibliothek Mecklenburg-Vorpommern veröffentlicht.
Ein Schatz für Familienforscher in Greifswald wurde aus dem Stadtarchiv geborgen und ins digitale Licht geholt:
Ein Seelenregister von 1717 und Bürgermatrikel 1729 – 1817

Das große Seelenregister (75 Seiten)  stellt eine Komplettaufnahme aller Bürger im September 1717 da, nach Straßen geordnet. Die Berufe werden genannt und die Anzahl der Söhne und Töchter sowie des Gesindes.

 

 

 

Ausschnitt aus dem Seelenregister Greifswald 1717


Bürgermatrikel 1729 – 1817 

Erich Wentscher schrieb 1933 “ (Einführung in die praktische Genealogie. Görlitz 1933, S. 45):“ Diese Bürgermatrikeln sind für jede städtische Familienforschung grundlegend, weil sie für jede Stammesgeschichte sofort den Ausgangspunkt der ersten Einwanderung von außerhalb und weiterhin, wenn auch die Stadtsöhne verzeichnet sind, den Beginn jedes bürgerlichen Einzeldaseins sicherstellen“

Der gewichtige Band aus Greifswald mit über 500 Seiten gibt nach Jahren geordnet die Namen und die Herkunft der Neubürger, ihren Beruf und die Einordnung in vier Stände an.

„Der Name „vierter Stand“ findet seine geschichtliche Erklärung durch die drei älteren Stände: Adel, Klerus und Bürgerthum. Das Bürgerthum faßt in sich den Mittelstand, die kleinen und großen Landwirthe, das Gewerbe, die Beamtenschaft und das Kapital. Den vierten Stand dagegen bilden alle diejenigen Individuen, welche ohne Besitz irgend eines Grundstückes, eines Kapitals oder einer eigenen Werkstätte, lediglich ihre persönlichen Arbeitskräfte, so recht ihre Hände zu ihrem Fortkommen, zu ihrer Erwerbsquelle haben.“ Quelle http://www.historische-eschborn.de/berichte/eschborn/Der_Vierte_Stand/Was_ist_der_Vierte_Stand/was_ist_der_vierte_stand.html

Seite aus den Bürgermatrikeln Greifswald 1764

Auf dieser Bespielseite aus 1764 finden wir im vierten Stand einen Jäger und zwei Fischer, im dritten Stand einen Bier- und Branntweinkrüger und einen Krüger, im zweiten Stand einen Grobschmidt, einen Kleinschmidt und einen Bäcker und im ersten Stand einen vornehmen Herbergierer.

Kennt jemand eine bessere Erklärung der vier Stände in der frühen Neuzeit?

Unter dem Oberbegriff „Akten aus dem Stadtarchiv Greifswald“ finden sich auch weitere wichtige historische Werke:
Beschreibung des rügischen Erbfolgekrieges (1327)

Entlassungspatent des Königs von Schweden für die Übergabe von Pommern und Rügen an den König von Preußen (1815)

Verlöbnis-, Hochzeits-, Kindtaufen- und Begräbnis-Ordnung der Universität Greifswald (1622)

Auch Urkunden wurden aus dem Stadtarchiv Greifswald neu veröffentlicht: (Stand vom 25.03.)
Philipp Julius, Herzog von Pommern, und Bogislaw XIII., namens und in Vormundschaft des Ersteren, bestätigen alle Besitzungen, Rechte, Freiheiten und Gerechtigkeiten der Stadt Greifswald und den ihr angehörigen Gotteshäusern. (1601)

Herzog Wartislaw III. verleiht den Einwohnern Greifswalds das Lübische Recht und alle Freiheiten, derer sich die Stadt Lübeck erfreut. (1250)

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