Dr. Peter Wehrmann und die Kolonisation

Pyritz
Pyritz, Eulenturm, aus dem Heimatkalender 1933

Bei der Suche nach einem pommerschen Ortsnamen stolperte ich über eine Veröffentlichung in den Jahresberichten der Geographischen Gesellschaft Greifswald über die Kolonisation in Pommern von einem Dr. Peter Wehrmann. Den Namen Wehrmann kennt man als Pommern-forscher, Dr. Martin Wehrmann hat viele wertvolle Veröffentlichungen zur pommerschen Geschichte geschreiben. Bei Wikipedia findet man einen Artikel über ihn  und auch über seinen Vater Theodor Wehrmann . Nur über Peter Wehrmann fand ich nichts, ausser das er vor 1900 Direktor des Gymnasiums in Pyritz war.
Am Telefon habe ich dann Andre Marten davon erzählt und er kam auf die Idee, doch mal in der preussischen Lehrerkartei zu forschen; da gab es vier Seiten Personalbogen zu ihm und welche Überraschung: Auch er ein Sohn Theodor Wehrmanns und damit der ältere Bruder von Martin.
Den  Nachruf fand ich dann in den Monatsblättern für pommersche Geschichte 1937, so dass ich jetzt nicht nur den Artikel zur Kolonisation veröffentlichen sondern auch mehr zur Biographie dieses (mir) unbekannten Bruders berichten kann. (mehr …)

DAGV-News erschienen

Die Deutsche Arbeitsgemeinschaft genealogischer Verbände e.V. (DAGV) ist der Dachverband der genalogischen und heraldischen Vereine in Deutschland, dem auch der Pommersche Greif angehört. Eines der wirklich wertvollen Projekte ist z.b. die familienkundliche Literaturdatenbank , in der laufend genealogische Zeitschriften und Sammelwerke ausgewertet und erfasst werden, auch das Sedina-archiv. Eine Liste der erfassten Zeitschriften finden Sie hier.
Neu ist die Herausgabe der DAGV-News, die in unregelmäßiger Folge vorhaben „über unsere Aktivitäten und der unserer Mitgliedsvereinigungen zu berichten. Darüber hinaus wollen wir durch Diskussionen und inhaltliche Beiträge die genealogische Agenda in Deutschland gestalten.“
In der ersten jetzt als pdf oder word-dokument veröffentlichten Ausgabe stellen sich die Mitglieder des Vorstandes vor, berichten über die Mitgliederversammlung und im Rahmen einer Zeitungsschau werden Veröffentlichungen der Mitgliedsvereine besprochen.  Sie können die Ausgabe auf den Seiten der DAGV herunterladen.

Postkartensammlung Klaus Granzow

Klaus Granzow
Klaus Granzow Quelle: Pommersches Heimatbuch 1987

Klaus Granzow aus Mützenow im Kreis Stolp (1927 – 1986) war ein vielseitig interessierter und talentierter Mensch. Er absolvierte die Schauspielschule , spielte in vielen Filmen und  Theaterstücken, war feste engagiert am Ohnsorg-theater. Er schrieb Hörspiele, arbeitete als  Rundfunkredakteur und -sprecher,  oft auf Plattdeutsch. Früh begann er auch eine schriftstellerische Tätigkeit. Dabei verlor der Bauernsohn nie seine pommersche Heimat aus dem Blick.

Seine Schwester Waltraud Schlichting schreibt über ihn in „500 Jahre Zessin-Familiengeschichte unter dem Titel: Mein Bruder Klaus Granzow (1927-1986) – ein Leben für Pommern:

„Als „Reisender in Sachen Pommern“, mit der Sehnsucht nach seinem Pommernland und seinen Menschen, war ihm kein Weg zu weit. In vielen Büchern, Hörspielen, Berichten in der „Pommerschen Zeitung“ und im „Pommerschen Heimatbuch“ – das er von 1976 bis 1986 redigierte – lebten Klaus Granzow und Pommern weiter. (mehr …)

Nachlass Hans Scheele

Deutsches Geschlechterbuch
Titelblatt eines von Hans Scheele redigierten Geschlechterbuches

In seinem Artikel „Kurzer Abriss der pommerschen Genealogie“ (pdf, 110 kb) berichtet unser Vorsitzender Elmar Bruhn über den Nachlass des Genealogen und Oberbaurats Dipl. Ing. Hans Scheele.  Friedrich Heinrich (Johannes) Hans Scheele wurde in Züllsdorf, Kreis Torgau am 23. Januar 1878 geboren und  verstarb am  15.6.1949 in Kassel. Er heiratete in Dresden am 17.6.1908 Friederike Anni Leifs. Nach dem Besuch der Dorfschule mit gleichzeitigem Unterricht beim Vater [Pastor Johannes Scheele (1848 bis 1931)] absolvierte er das humanistische Gymnasium zu Quedlinburg a.H. Es folgte nach der praktischen Lehrzeit ein 4jähriges Studium an den technischen Hochschulen zu Braunschweig und Berlin (Maschinenbau und Elektrotechnik) – Diplomexamen 1903. H. Scheele war anschließend bei Siemens & Halske (Berlin) im Konstruktionsbüro und dann in der Projekten-Abteilung für Schwachstromanlagen tätig.

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14 goldene Regeln für die Familienforschung

Stammbaum. Stumpf, Christoph Joseph 1776/1825
Stammbaum von Adam und Eva. Stumpf, Christoph Joseph 1776/1825 Quelle europeana.eu

Achtung, der folgende Text ist natürlich ironisch gemeint!

1. Vergessen Sie Ihre Familie– Kümmern Sie sich nicht das Gespräch mit Ihren Verwandten. Es dauert zu lange, sie alle aufzuspüren. Außerdem werden die meisten von ihnen nicht hilfreich sein. Es ist ja nicht so,  dass ihre Verwandten ihre Ahnen kannten.

2. Nutzen Sie das Internet – Ist das nicht offensichtlich? Das Internet ist die Zukunft. Alles ist im Internet, auch Informationen über Ihre Vorfahren. Man muss nur wissen, wo man suchen muss. Lassen Sie das Internet die harte Arbeit für Sie erledigen. Warum vergeuden Sie Ihre wertvolle Zeit  und stochern in verstaubten Archiven? Sie werden nur niesen müssen. (mehr …)

Deutsche und polnische digitale Bibliotheken auf dem gemeinsamen Weg in die Europeana

In Ergänzung zum Beitrag in diesem Blog über das gemeinsame Digitalisierungsprojekt der Bibliotheken aus Greifswald und Stettin finde ich heute einen Bericht von  Hans-Jakob Tebarth von der  Martin-Opitz-Bibliothek in  Herne über eine gemeinsame Tagung in Lodz/Łódź. An der Fach- und Fortbildungstagung der Arbeitsgemeinschaft der Bibliotheken und Sammlungen zur Geschichte und Kultur der Deutschen im östlichen Europa nahmen über 40 Fachleute aus Deutschland, Polen und anderen osteuropäischen Staaten teil. In einem Themenkomplex ging es speziell um Digitalisierungsprojekte. Lesen sie den interessanten Tagungsbericht   in: H-Soz-u-Kult, 17.02.2012.

 

Grenzüberschreiter – Friedrich II. von Preußen und das östliche Europa

Das Deutsche Kulturforum östliches Europa in Potsdam wird seinen diesjährigen Jahresschwerpunkt 2012 zwischen März und November dem Thema »Friedrich II. von Preußen« widmen. Dabei soll eine Annäherung an den Begründer Preußens als europäische Großmacht aus der Perspektive des östlichen Europa versucht werden. Trotz seiner Verdienste innerhalb Preussens dürfte die Einschätzung seiner Taten in den habsburgischen Ländern oder unter Polen, aber selbst in Sachsen kritisch sein.

Das Kulturforum will, den Widersprüchen zwischen dem Verfechten der Aufklärung und dem Überfall von Nachbarländern und der Annexion von fremden Provinzen nachzugehen und ihn auch als Grenzüberschreiter aus russischer, österreichischer, polnischer oder ungarischer Perspektive betrachten. Dazu werden verschiedene Veranstaltungen im Grossraum Berlin sowie in Kaliningrad organisiert.

An Veranstaltungen sind u.a. vorgesehen:

  • Jeder zweite Berliner – Schlesische Spuren an der Spree (Buchpräsentation)
  • Die Russen in Königsberg – Die ostpreußische Metropole im Siebenjährigen Krieg (Workshop)
  • Friedrich II. im Blick seiner östlichen Nachbarn – Polen / Königsberg und Ostpreußen / Böhmen (Drei Vorträge)
  • Friedrichs neue Untertanen in der Neumark – Die Kolonisierung des Oder- und Warthebruchs (Buchpräsentation)
  • Streifzüge zwischen Oder und Drage – Begegnungen mit der Neumark (Buchpräsentation)
  • Friedrich II. zwischen Deutschland und Polen – (Vortrag / Podiumsdiskussion)
  • Zwischen Österreich und Preußen – Friedrich II. und der schlesische Adel (Vortrag)
  • Europäischer Aggressor oder großer Regent? – Kritische Blicke auf Friedrich II. von Preußen (Podiumsdiskussion)

Das ausfühliche Programm findet sich hier http://www.kulturforum.info/php/x.php4?x=1019310

Das Deutsche Kulturforum östliches Europa engagiert sich für eine kritische und zukunftsorientierte Auseinandersetzung mit der Geschichte jener Gebiete im östlichen Europa, in denen früher Deutsche gelebt haben bzw. heute noch leben. Es wurde im Dezember 2000 als gemeinnütziger Verein mit Sitz in Potsdam gegründet und wird finanziell vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien getragen.