Diskussionen über Discourse

In der vergangenen Woche wurde die Software der offenen Mailinglisten, die beim Verein für Computergenealogie gehostet werden, umgestellt. Das hat zu lebhaften und kontroversen Diskussionen in den betroffenen Listen,  aber auch in der Vereinsliste des Vereins für Computergenealogie geführt. Aus unserem Forschungsbereich betrifft das z.B. die Pommern-L und die Neumark-L. Die geschlossene Vereinsmailingliste des Greif ist hiervon nicht betroffen. 

Wir hatten uns schon bei der Gründung des Vereins gegen eine Mailingliste bei den Computergenealogen entschieden, weil bereits damals die Listenarchive nicht systematisch durchsuchbar waren. Die Reparatur dieses Umstandes war versprochen, konnte aber nie realisiert werden. So hatten wir ursprünglich eine Mailingliste bei egroups, die dann von Yahoo groups übernommen wurde. Als Yahoo groups die Listen eingestellt hat wechselten wir zum eigenen Provider.

Nicht nur wegen der fehlenden Durchsuchbarkeit der Listenarchive sondern auch aus anderen Gründen die hier aufgelistet sind, war ein Wechsel der Mailinglisten-Software bei den Computergenealogen unumgänglich. 

Es wurde viel geschimpft über diese Umstellung, dabei ist es gar nicht so schwer. 

Auf https://discourse.genealogy.net/ meldet man sich oben rechts an. Wenn man das Passwort nicht weiß, weil man vorher auf genealogy.net verschiedene Passwörter für verschiedene Bereiche hatte, benutzt man den “Passwort vergessen” Link. Sobald oben rechts die Anfangsbuchstaben des eigenen Namens oder ein Bild erscheint ist man richtig. 

Wie man das ganze dann auf E-Mail Empfang der neuen Nachrichten umstellt,  ist hier bebildert und gut erklärt. Man kann neben “Beobachten”, was der Kommunikation wie in einer klassischen Mailingliste entspricht, auch auf “Verfolgen” klicken, dann sieht man immer, wenn man sich einloggt, was in den einen interessierenden Mailinglisten Neues geschrieben wurde. 

Bei der lautstarken Kritik über die Umstellung  – z.B. wurde die Informationen nur auf Deutsch gegeben, so dass Listen mit vielen nur englischsprachigen Forschern im Nachteil waren – wird m.E. ein wichtiger Aspekt übersehen: Dank Discourse sind die Listenarchive der offenen Mailinglisten, also z.B. Pommern und Neumark,  wieder komplett durchsuchbar! Benutzen Sie die Lupe oben rechts in der Kopfzeile. Das funktioniert sogar ohne Anmeldung und so kann man auch Zufallsfunde aus ganz anderen Listen finden,  z.B. den Glasmacher Wickel aus Kösternitz/Köslin in der Westfalenliste 2007. 

Bitte versuchen Sie sich an der Umstellung ihrer alten Mailinglisten auf Discourse, es ist einfacher als man denkt und wühlen Sie im Schatz der Vergangenheit .

Rötzenhagen – eine umfangreiche Dorfchronik aus dem Kreis Schlawe

Auffinden und Bewahren von sogenannter grauer Literatur ist gerade in der Familien- und ortsgeschichtlichen Forschung ein Problem. Mit Hilfe und Vermittlung unseres Vereins konnte jetzt eine umfangreiche Ortschronik aus dem Kreis Schlawe, die in den 180/90er Jahren im Selbstverlag erschienen war, in Greifswald digitalisiert und somit einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

1986 erschien der erste von später drei Bänden von Martin Krause über sein Heimatdorf Rötzenhagen, ein Guts- und Bauerndorf zwischen den Städten Schlawe und Rügenwalde gelegen.

Rötzenhagen
Rötzenhagen auf dem Messtischblatt 1891

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Ein Sommerurlaub in Pommern

Ein anonym bleibender Autor berichtet in der Zeitschrift
Die Grenzboten : Zeitschrift für Politik, Literatur und Kunst, Vol. 62 (1903), Erstes Vierteljahr., Seite 661-670 und  Seite 723 – 732 über einen Sommer, den er in Pommern bei Tante und Vettern verbracht hat.

Der Urlaub beginnt mit einem Badeaufenthalt in Heringsdorf im Hotel Lindemann (jetzt Pommerscher Hof) Seebrücke Heringsdorfund wird dann auf dem imaginären (?) Gut “Forksdorf” fortgesetzt, das am Achterwasser liegt. Aus der geographischen Beschreibung der Lage erkennt man, dass das Anwesen wohl auf der Halbinsel Gnitz liegt. Vermutlich ist das Gutshaus  der Familie von Lepel in Neuendorf beschrieben.

Der junge Referendar berichtet durchaus kurzweilig und teils mit leisem Spott vom Leben auf dem Gut mit Entenjagd und Aufführung eines Theaterstückes  und dem anschließenden Badeaufenthalt in Heringsdorf mit der gesamten Familie und zeichnet so ein schönes Zeitbild aus Usedom am Beginn des 20. Jahrhunderts.

Teil 1: Ein Sommerurlaub in Pommern

Teil 2 und Schluss: Ein Sommerurlaub in Pommern Schluß

Urmesstischblätter aus Hinterpommern

Messtischblatt ist eine in Deutschland mittlerweile veraltete Bezeichnung für die topografische Karte im Maßstab 1:25.000 (heutige Bezeichnung: TK 25)

Stolp
Urmesstischblatt – Ausschnitt Stolp

Ein Urmesstischblatt ist ein Messtischblatt aus der Preußischen Uraufnahme, eine Vermessung Preußens, die zwischen 1830 und 1865 vorgenommen wurde. Es entstand dabei das erste Messtischblatt, ein Kartenwerk im Maßstab 1 : 25.000 (4 cm = 1 km). Grundlage für die Gestaltung war das „Musterblatt für die topographischen Arbeiten des königlich preußischen Generalstabes“ vom 1. März 1818. (mehr …)

Die Siebenbachmühlen bei Stettin

Mühlensagen aus Pommern

von Prof. Dr. A. Haas

Die Siebenbachmühlen bei Stettin

In der Wussower Forst nordwestlich von Stettin liegen die sogenannten Siebenbachmühlen, ein seit alter Zeit beliebter Ausflugsort der Stettiner. Ihren Namen hat die Ortschaft von den sieben Wassermühlen erhalten, die dort früher vom Wasser der klingenden Bäk getrieben wurden; jetzt ist der Mühlenbetrieb eingegangen. Die einzelnen Mühlen haben jede ihren besonderen Namen; doch rechnen manche zu den eigentlichen Siebenbachmühlen auch noch die eine oder andere der ehedem weiter unterhalb an der Klingenden Bäk gelegenen Mühlen hinzu, und infolgedessen sind die Namen der einzelnen sieben Mühlen nicht ganz feststehend. Bei Temme heißen Sie: Malzmühle, Kückenmühle, Kuckucksmühle, Sursacksmühle, Motgebermühle, Klappermühle und Obermühle; bei Berghaus heißen sie Klappmühle, Bergmühle, Muthgebermühle, Poplinen oder Popillon, jetzt gewöhnlich Papillonsmühle (im Jahre 155? Popplionmühle) Sauersacksmühle, Kuckucksmühle und Steinfurther Mühle. Von diesen Mühlen geht die folgende Sage um:

Die Mühlen 1693
Die Lage der Mühlen, Ausschnitt aus der schwedischen Matrikelkarte von 1693

 

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Der Elefant in Treptow an der Rega – Trzebiatów

Ein Leser auf Facebook wies uns auf einen Artikel in der Ostseezeitung über eine Elefantenskulptur in Grevesmühlen hin, die damals (Der Elefant in Grevesmühlen wurde 2007 aufgestellt.) anlässlich einer geplanten Städtepartnerschaft mit Treptow an der Rega – Trzebiatów – errichtet wurde. Die OZ schreibt: „Wobei die Frage, was eine Kommune in Polen mit einem Elefanten zu tun hat, schon damals niemand so recht beantworten konnte.”

Lieber Redakteur, mit etwas Recherche hätte man das ganz schnell klären können . (mehr …)

Neujahrsbräuche

Der Lehrer Papenfuß aus Wusseken schreibt in der Ostpommerschen Heimat 1931 Nr. 50 über „Heimatliche Silvester- und Neujahrsbräuche”:

“Der Hausvater aber geht in der Neujahrsnacht in den Garten und bindet den Obstbäumen Strohseile um, hinter die er kleine Geldstücke oder Kuchenstücke steckt als Dank für die Ernte im alten Jahr und als Anreiz für die Bäume, im neuen Jahre reichlich zu tragen.

Das neue Jahr beginnt und mit ihm neue Arbeit. Wer nach dem Glauben der Alten im neuen Jahr als Erster mit einem Fuder Dung aufs Feld kam, der hatte eine gute Ernte zu erwarten. Durch die christliche Lehre ist der Jahresanfang ein Sonn- und Ruhetag geworden und das Dungfahren an diesem Tage ist daher nicht angebracht; aber der Landwirt will doch dem alten Glauben getreu die Anwartschaft auf eine gute Ernte haben und so wird als Ersatz für die Fuhre Dung ein Eimer Asche am Neujahrsmorgen in aller Frühe auf die Bleiche hinter dem Hause getragen. ”