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Alfred Haas – Lebensbilder eines Bergener Heimatforschers

Kürschnermeister Uwe Hinz hat in der Facebookgruppe „Historisches Bergen auf Rügen“ den folgenden Beitrag veröffentlicht. Wir danken für sein Einverständnis, den Artikel auch hier zu publizieren.

Liebe Freundinnen und Freunde, am 8. Juli jährte sich der 160.Geburtstag des in Bergen geborenen Heimatforschers, Hobbyarchäologen und Fotografen Prof. Dr. Alfred Haas. Gleichzeitig vor 70 Jahren im Juli verstarb er in Bergen. In 2 Teilen möchte ich seine Lebensstufen nachzeichnen und Ihnen ein Bild geben von seiner Zeit und den politischen Umständen.
Bleiben Sie weiterhin aufmerksam und nachdenklich!
Ihr Uwe Hinz

Alfred Haas – Lebensbilder eines Bergener Heimatforschers

„Ich habe noch so vieles über das ich nachdenken muß!“

Dieser Ausspruch von Professor Dr. Alfred Haas ist Ausdruck für ein engagiertes Leben zur Erforschung und Bewahrung unseres kulturellen Erbes. Am 8. Juli dieses Jahres gedenken wir seines 160sten Wiegenfestes . Gleichzeitig ist es auch der Monat seines Todes am 27. Juli vor 70 Jahren.

Der junge Alfred Haas
Der junge Alfred Haas

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Reise durch Pommern (1) – Von Berlin nach Rügen

Die Ferienzeit verläuft in diesem Jahr für Viele anders als gedacht. Deshalb wollen wir Ihnen in den nächsten Wochen den Urlaub mit Auszügen aus alten Reisebeschreibungen verschiedenster Art ein kleines bisschen nach Hause bringen.

Begleiten Sie uns heute auf eine Fahrt von Berlin nach Rügen:

Ich wollte zum ersten Mal in meinem Leben die Küsten von Rügen sehen, die hohen Kreidefelsen von Jasmund besuchen und durch die dunklen Eichenwälder des Granitz und der Stubnitz wandern; im Juli waren mir die Tage zu heiß gewesen, jetzt ging der Sommer zu Ende und nur bis in die ersten Tage des September hinein tragen den Reisenden die Dampfschiffe aus dem Hafen von Stettin über die grünen Wogen der Ostsee an den Strand.

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10 Jahre Ahnenforschung

Ein Jahrzehnt Forschung, Hobby, Leidenschaft. Im Sommer 2010 fing ich als 13-Jähriger an, meine Vorfahren zu erforschen.

Verwandte befragen, Daten prüfen und eintragen, Archive besuchen – dies wurde für mich zu einer fast täglichen Routine. Es hat etwas wundervolles, die Lebenswege der Vorfahren zu ermitteln, Familienrätsel zu lösen und neue Verwandte zu finden. Es ist eine Leidenschaft, die in den vergangenen Jahren immer mehr Menschen dazu bewegt hat, ihre Vorfahren zu erforschen. (mehr …)

Mündet die Oder in die Ostsee oder in das Stettiner Haff?

Die Oder, heute Grenzfluss zwischen Polen und Deutschland, ist laut Wikipedia „866 Kilometer lang (898 Kilometer bis Świnoujście (Swinemünde))“[1] lang. In den Mündungsarmen des Stettiner Haffs in die Ostsee fließt größtenteils Oderwasser. Man spricht in diesem Zusammenhang gerne allgemein von einem „Odermündungsgebiet“ oder „Oder-Delta“, Romantiker sprechen auch gerne vom  „Amazonas des Nordens“. (mehr …)

Personaldaten über pommersche Lehrer aus den Jahren 1931-1935

Ein Gastbeitrag von Gerhard Wöhner, 18059 Rostock

 

Der „Atlas der deutschen Volkskunde“ (AdV) stellt eine Umfrage dar, die von 1929-1935 in allen deutschsprachigen Ländern, darunter auch in Mecklenburg und Pommern durchgeführt wurde.

Sie umfasst Fragen zu vielen Bereichen der Volkskultur (243 Fragenkomplexe mit vielen Unterfragen). Die daraus hervorgegangenen Kulturdaten bilden insofern einen Querschnitt durch ältere, in der Vorkriegszeit noch erinnerbare Überlieferungen, wohingegen die Modernisierung der damaligen Alltagskultur kaum erfasst wurde.

In Mecklenburg wurden in die Befragung, die einen hohen Rücklauf erzielte, ca. 400 Schulorte, in der preußischen Provinz Pommern ca. 1000 Schulorte einbezogen. Für beide Länder liegen ca. 350.000 Antwortzettel vor, die im Wossidlo-Archiv aufbewahrt sind[1]. (mehr …)

1866 – die Cholera-Pandemie erreicht Cammin

Ein Gastbeitrag von Prof. Hans-Dieter Wallschläger

 

Gegenwärtig leben wir alle mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie, die durch einen Virus ausgelöst wurde und weltweit bereits viele Tote gefordert hat. In diesem Zusammenhang bewegt viele von uns die Frage, ob es in der Vergangenheit, und insbesondere in Pommern, Vergleichbares gegeben hat. Allseits bekannt sind die großen Pestepidemien, die im Mittelalter zumeist in Begleitung von Kriegen auftraten. Während der letzten Pestepidemie 1710 verstarben in Stettin 2.000 Menschen, also ein Drittel der damaligen Bevölkerung.

Eine weitere pandemisch auftretende Krankheit ist die Cholera. Pest und Cholera haben gemeinsam, dass sie im Unterschied zu Corona (Fachbegriff COVID-19) durch Bakterien übertragen werden. Pest und Corona haben eine andere Gemeinsamkeit, dass sie Zoonosen sind, also eine vom Tier zum Menschen und umgekehrt übertragbare Krankheit, die in diesen Fällen ursprünglich bei Nagetieren und Fledermäusen ihre Wurzeln hatten. Eine Mensch-zu-Mensch-Ansteckung erfolgt bei Corona und Pest über eine Tröpfcheninfektion. (mehr …)

Ein Ausweis aus dem Land PAA

Ein Gastbeitrag von Wolfram Stratmann

 

Vielleicht kennen einige noch die blauen Kunststoff-Reisetaschen mit der weißen Aufschrift PAA, Pan American Airways. PAA war der ICAO-Code für diese Fluggesellschaft. Später gab es Taschen mit einer stilisierten Weltkugel und der Aufschrift PAN AM.

PAA blieb mir immer im Gedächtnis, aber aus einem ganz anderen Grund.

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Der Tauschlepper – Ein ausgestorbener Pfingstbrauch in Vorpommern

Ein Gastbeitrag von David Krüger

 

Den Morgentau abschleppen? Dies tat der Tauschlepper!
„De Doschleper“, bi uns to Hus!

Wenn beim Dorf noch der nächtliche Frühlingstau lag und die Pflanzen bedeckte, dann gingen die Jungen des Dorfes – oft schon zwischen 0:00 und 1 Uhr nachts aus ihren Häusern. Der erste weckte mit lautem Peitschenknallen den zweiten, dieser den dritten und so weiter. So war schon vor dem Pfingstmorgen die männliche Jugend des Dorfes auf den Beinen. Die Jungen warteten auf dem Dorfanger oder am Dorfteich, bis der letzte kam – und ein kurzes Pfingstgrüßen und Besprechen der Festfolge zum Pfingstsonntag schloss sich an. (mehr …)