Vor kurzem bin ich auf den Wikipedia-Artikel von Johann Nikolaus Fischer gestoßen, welcher ein Orgelbauer in Demmin war. „Über seine Person gibt es kaum Informationen“- so lautet der erste Satz im Abschnitt „Leben und Werk“. Aber warum eigentlich? Anscheinend hat noch niemand versucht, diese Person zu erforschen.
Hier mein Versuch, etwas mehr über Johann Nicolaus Fischer herauszufinden:
Johann Nicolaus Fischer wird erstmalig am 26. November 1853¹ im Demminer Wochenblatt als Orgelbauer in Demmin erwähnt, da er laut Tagesordnung der Stadtverordnetensitzung am 28. November 1853 das Bürgerrecht erlangen soll, wie nachfolgender Zeitungsausschnitt beweist:
Das »Deutsche Schiffahrtsarchiv« (DSA) ist das seit 1975, ab 1980 in jährlicher Folge erscheinende, international rezensierte wissenschaftliche Jahrbuch des Deutschen Schiffahrtsmuseums (DSM), Leibniz-Institut für deutsche Schifffahrtsgeschichte. Die Ausgaben bis 2010 stehen im SSOAR frei zur Verfügung. Darunter finden sich interessante pommersche Themen:
Neu beim Arbeitskreis Familiengeschichte Vorpommern: Eine Datei mit ca. 13787 Namen von Fischern, Schiffern und Schiffen von Anklam, Barth, Darß-Zingst, Greifswald, Ueckermünde, Wolgast und Rügen aus verschiedenen Quellen und aus einer Zeitspanne von 1739-1947 in alphabetischer Reihenfolge. http://familiengeschichte-vorpommern.de/neu-in-unserem-bestand.html
Bild: Caspar David Friedrich – Abend am Ostseestrand, 1831 [Public domain], via Wikimedia Commons
Neben dem Strand lockt der Fischerhafen jährlich viele Urlauber und Touristen ins Dorf Freest am Peenestrom. Nachdem seit 25 Jahren die Zahl der Fischer in Vorpommern immer kleiner wird, findet man nur noch wenige Orte, an denen ihr emsiges Treiben aus nächster Nähe zu beobachten ist. Das Anladen des Fangs, qualmende Räucheröfen oder Netze flickende Fischer gehören zu den beliebtesten Fotomotiven. Oft trifft man Künstler, die – von der Hafenatmosphäre inspiriert -dort malen und zeichnen. (mehr …)
Viele der jüngeren Familienforscher haben leider kein Wissen mehr über die Anfangsjahre ihrer Familien nach Flucht und Vertreibung. Gemessen an der Bevölkerungszahl nahm Schleswig-Holstein zwischen 1944 und 1947 die meisten Flüchtlinge und Heimatvertriebenen aus den Ostgebieten des Deutschen Reiches auf. Die Einwohnerzahl, die 1939 noch 1,6 Millionen betragen hatte, stieg bis 1949 auf 2,7 Millionen. Trotz aller Widerstände gelang ihre Unterbringung, Versorgung und Integration. Zum zweiten Advent dieser Artikel über das Schicksal pommerscher Fischerfamilien, die auf ihren Kuttern geflüchtet sind und dann von Travemünde aus wieder ihre alten Reviere befischten.
Der folgende Text stammt aus dem “Pommersches Heimatbuch 1957”
PAUL THEODOR HOFFMANN
Von Travemünde in die heimatlichen Fanggründe
Pommern hatte in den dreißiger Jahren und früher mit mehr als der Hälfte Anteil an den jährlichen Erträgen der gesamten deutschen Ostseefischerei. Der Verlust der Fischereihäfen an der Ostsee jenseits der Odermündung bedeutet eine herbe Einbuße. Und die Fischer von einst? Sie haben, soweit sie sich retten konnten, Unterschlupf gesucht am vor-pommerschen, mecklenburgischen oder schleswig-holsteinischen Strand. Viele blieben hängen im Bereich der Sowjetzone; sie glaubten bis fast in das Jahr 1946 hinein, sie brauchten die Lebaer, Stolpmünder, Rügen-walder oder Kolberger Erkennungszeichen an den Bordwänden ihrer Kutter nicht zu überpinseln, könnten jeden Tag die Anker lichten und Kurs in den Heimathafen nehmen. Schwer nur wollte die bittere Wahrheit in die trotzigen Fischerschädel hinein.(mehr …)
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