Der Samstag Nachmittag begann mit kurzen Berichten einzelner Teilnehmer über ihre Forschungen: Familie Riedel aus dem Kreis Saatzig, Dr. Raddatz über sein Suche nach Namensträgern und Armin Borchardt über die Riesen-Nachkommenschaft seiner Ur-ur-Urgroßeltern in Deutschland und Amerika. (mehr …)
Trotz der unfreundlichen Witterung trafen sich ca. 50 Familienforscher mit guter Laune gestern zum Jahrestreffen des Pommerschen Greif, diesmal in Soltau.
Jeder Forscher kann Fähnchen in die Orte stecken, wo er forscht. Das Erleichtert das „sich finden“
Nachdem sich die Forscher mit ihren Suchorten auf einer großen Pommernkarte verorten konnte, eröffnete Andre Marten die Tagung. (mehr …)
Haus- und Hofmarken sind ein in der Familienforschung eher selten beachtetes Thema. Adrian Bueckling gibt in seinem Artikel „Haus- und Hofmarken der vorpommerschen Inseln“ einen guten Überblick über die Entstehung dieser Zeichen aus Runen bis hin zu ihrer rechtlichen Bedeutung. „Die Haus- und Hofmarken mit dem Hofanwesen gingen meist unverändert als familiäre Urzeichen auf die jeweils ältesten Söhne, während die weichenden Erben für eigene Stämme dem Urzeichen sog. Beizeichen (Sparren/ Sprossen/Striche/Zacken/ Fußabstreben, u.a.m.) hinzufügten. Das machte für die Dorfgenossen den Grad der Verwandtschaft zu dem den Urstamm fortsetzenden Hoferben kenntlich.„
Hausmarken auf Vitt/Rügen Chron-Paul, CC BY-SA 4.0
Beim Durchstöbern alter Zeitungen online stieß ich auf die Liste der Personen, die beim Orkan vor Apia verstorben sind, diese Liste enthielt viele Namen aus Pommern. Wo war Apia und wie kamen da so viele Pommern hin?
Samoa auf Karte der Südsee, TUBS, CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons
Apia ist die Hauptstadt von Samoa und das liegt in der Südsee. Von 1900 bis 1914/19 war es eine deutsche Kolonie. Vorher wurde versucht, die deutschen Wirtschaftsinteressen durchzusetzen. „Nicht in Kamerun und auch nicht in Ostafrika ist damals so viel deutsches Seemannsblut geflossen, wie auf den samoanischen Inseln.“ schreibt deutsche-schutzgebiete.de
Deutsche Schiffe wie das Kanonenboot SMS Adler oder die SMS Eber und die SMS Olga kämpften vor Ort.
40 000 Akten der NS-Finanzverwaltung wurden vom Brandenburgischen Landeshauptarchiv digitalisiert und online gestellt. Sie enthalten Informationen zu zehntausenden Menschen, die vom nationalsozialistischen Deutschland als jüdisch oder „reichsfeindlich“ verfolgt und ausgeplündert wurden. Akribisch haben die Nazibeamten Formulare ausfüllen lassen oder selbst ausgefüllt, die die Vermögenswerte vor der „Auswanderung“ feststellen sollten. Auch Menschen, die in Pommern geboren waren, finden sich.
Zum Beispiel die Akte von Heinrich Jacobsohn, jüdischer Religion, der am 30.11.1881 in Freienwalde Kreis Saatzig geboren wurde und seiner Frau Cerline geb. Levy, die aus Schönlanke stammt
Die Akten beginnen mit einer Kassenbuchseite, wo notiert wurde, welchen Erlös die Besitztümer der Personen erbracht haben und welche Ausgaben evtl. entstanden sind. Der Hausrat Jacobsohn war 405 Reichsmark wert. Heinrich arbeitete als Arbeiter in einer Maschinenfabrik in Reinickendorf mit einem Wochenlohn von 35 RM. Das Ehepaar wohnt zur Untermiete in einem Leerzimmer, die Miete betrug 40 RM pro Monat. Akribisch wird auch erfasst, welche Religion selbst der Vermieter hat. Die Tochter Margot ist am 5.5. 1923 geboren, lebt nicht in der Wohnung und ist vermutlich Krankenschwester.
Signatur: 36A (II) 17026 Titel: Jacobsohn, Heinrich Laufzeit: 1943-1962
Zeitungen, Adressbücher und eine Familiengeschichte , allerdings mehr aus Mecklenburg, enthalten die gesammelten Neuigkeiten aus der Bibliothek Greifswald heute.
Zeitungen
Standesamtnachrichten aus der Ausgabe der Gartzer Zeitung vom 4.1.1892
Ebenso kann man einzelne Jahrgänge der Gartzer Zeitung zwischen 1892 und 1918 finden. Die Ausgaben enthalten auch Standesamtnachrichten, wertvoll, da sämtliche Unterlagen aus dem Standesamt Gartz Kriegsverlust sind.
Die Rügensche Kurzeitung (bisher nur 1920) enthält neben viel lokaler Werbung eine nach heutigen Datenschutzgesetzen unvorstellbare Liste der Kurgäste mit Angabe, wo sie jeweils abgestiegen sind.
Zahnarztsprechstunden auf Rügen 1920, der Zahnarzt aus Berlin war in der Saison anwesend, auch Sonntags wurde behandelt.
Börsen-Nachrichten der Ost-See 1838, 1845, 1847 Man liest viel über Schiffe und Handelswaren, das Wetter in Stettin und anderen Ostseehäfen, aber auch die Namen der „einpassirten Fremden“ und in welchem Hotel sie abgestiegen sind.
Eine wunderbare Fundgrube: Heimatliew un Muddersprach 1922-1935 für Heimatkundliches, Plattdeutsches, Geschichtliches uvm. z.B. in einem Heft (1929, Nr. 13) : Boltenhäger Pfarrer – aus dem Pfarrarchiv,; Greifswalder Straßen; aus dem pommerschen Bäckergewerbe vor 180 Jahren….
Kein Druckfehler in der Überschrift, sondern ein neues Wort, das ich im Rahmen der Familienforschung gelernt habe.
Mir begegnete über die Deutsche Digitale Bibliothek https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/ ein sogenanntes „Profanbild“, man könnte es auch als naive Malerei bezeichnen, des Malers Walter Byesse: “Meine Heimatstadt Zanow“. Bei Facebook hatten wir auch schon mal ein Bild des selben Malers gezeigt, das das Luftschiff Italia über Stolp zeigte. Ich versuchte mehr zum Maler herauszufinden, der ja anscheinend aus Pommern stammte. Es fand sich im Internet der Hinweis, dass er 1902 in Zanow geboren wurde und 1974 in Tuttlingen verstarb.
Meine Heimatstadt Zanow i Pommern., Walter Byesse, 1972 Credit: Staatliche Museen zu Berlin, Museum Europäischer Kulturen /CC BY-SA 4.0
Das Staatsarchiv Köslin – Archiwum Państwowe w Koszalinie – erinnerte diese Woche mit einer Postkarte an die schwere Sturmflut 1914, die vor 110 Jahren viele Dörfer an der Ostseeküste schwer schädigte. Auch in Zeitungen außerhalb Pommerns wurde darüber eingehend berichtet, so daß man z.B. über das deutsche Zeitungsportal entsprechende Berichte, die oft wortgleich in unterschiedlichen Zeitungen erschienen, finden kann.
Wanderkarte durch die Umgebung Ostseebad Sorenbohm bis Laase
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