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Der Untergang der Amazone

Bei den neu bei Ancestry veröffentlichten Kirchenbüchern herrscht ein ziemliches Chaos in der Zuordnung und Benennung. Man muss schon ganz genau suchen und hinschauen, da auch die Indexierungen oft sehr schlecht sind.

Deklariert als Rheinland, Deutschland, evangelische Kirchenbücher, 1553-1950 für Deutschland, Frankfurt und Gdansk, Taufen, Heiraten u Tote 1849-1868 (der Link ist nur als zahlendes Mitglied aufrufbar); Tatsächlich handelt es sich hier teilweise um das Militärkirchenbuch der „Marine-Station Danzig“

Segelkorvette Amazone
Segelkorvette Amazone Quelle :Illustrirte Zeitung, 8.3.1846

U.a. findet sich darin eine Liste von verschollenen Seeleuten der bei einem schweren Sturm untergegangenen S.M.S. Amazone aus dem Jahre 1861.

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1. Regionaltreffen Vorpommern

Am Samstag, den 01.10.2016, fand in Greifswald das erste Regionaltreffen Vorpommern des Pommerscher Greif statt. Ausgangspunkt waren Bestrebungen innerhalb des Vereins, Ortsgruppen mit regelmäßigen Regionaltreffen zu initiieren. Da in Greifswald bereits zwei Ahnenforscherstammtische durch die Vereinsmitglieder David Krüger und Danilo Beiersdorf in der Vergangenheit organisiert wurden, wurde das dritte Folgetreffen genutzt, um ein Regionaltreffen Vorpommern zu etablieren.

David Krüger und Danilo Beiersdorf
David Krüger und Danilo Beiersdorf

Der Einladung in den Seminarraum der Jugendherberge folgten insgesamt 20 Personen. Darunter auch viele nicht-Vereinsmitglieder. Im Vorfeld wurde das allgemeine Thema „Sekundärquellen“ für das Treffen vorgegeben. Hauptschwerpunkt des Abends sollten somit die nicht durchgehend bekannten Quellengattungen neben den Kirchenbücher und Standesamtsregistern sein. (mehr …)

Kalenderreform in Pommern

Google Doodle zur Einführung des gregorianischen Kalenders
Google Doodle zur Einführung des gregorianischen Kalenders

Heute feiert Google mit einem Doodle,  dass vor genau 434 Jahren der Gregorianische Kalender eingeführt wurde und damit den bis dahin bestehenden julianischen Kalender ablöste.

Dieser Termin der Kalenderreform galt allerdings erst nur für die katholischen Länder, eines der ersten evangelischen Länder, dass den gregorianischen Kalender 1612 einführte, war das Herzogthum Preussen . Zu diesem Zeitpunkt war Pommern aber noch ein eigenständiges Herzogthum. Im übrigen protestantischen Teil Deutschlands und den schwedischen Provinzen wurde der gregorianische Kalender erst 1700 eingeführt (http://kalendersysteme.de/deutsch/kalender/systeme/systeme/kalender_19.html), auf den 18.Februar julianischer Zeitrechnung folgte also der 1. März 1700 nach neuer Zeitrechnung.

Ein hilfreiches Werkzeug für die Umrechnung ist das frei herunterladbare Programm GenTools6.

Genealogentag in Bregenz

Der 68. deutsche Genealogentag fand in Bregenz in Vorarlberg/Österreich statt. Der Ort ist wirklich eine Reise wert, der Veranstaltungsort war mit der „Werkstattbühne“ sehr gut gewählt, direkt am Bodensee und die Organisation war tadellos. Besonders das „Genealogencafe“ mitten im Ausstellungsraum war sehr gut besucht und zeigt, wie wichtig so ein Ort zum Austausch ist. Die Vorträge waren weitestgehend auf süddeutsche oder österreichische Themen ausgerichtet, so dass ich für Pommern davon nichts mitbringen konnte.

Der Genealogentag 2017 wird in Dresden stattfinden.

Mehr auch im Storify von Timo Kracke
https://storify.com/genkracke/68-deutscher-genealogentag

Ein paar Impressionen: (mehr …)

Erinnerung an den Stettiner Fotografen Christian Bachmann (1859-1938)

– Ehrung in Messenthin –

Von Peter Teuthorn

Enthüllung Bachmann Schild
Enthüllung des Straßenschildes, mit dem diese Stelle nach dem Stettin-Messenthiner Fotografen Christian Bachmnann benannt wird, durch Bürgermeister Wladyslaw Diakun und Bachmann-Urenkel Peter Teuthorn am 22. April 2016 / Mitte: Ewa Berecka, Stadtrat Messenthin (Copyright des Fotos Martin Kowalik))

Seit dem 22. April 2016 ziert das Gelände des ehemaligen kleinen Messenthiner[1] Friedhofs an der Klonowa-Straße nicht nur ein eindrucksvoller Granit-Gedenkstein[2] für die hier bis 1945 beerdigten Einwohner, sondern etwas versetzt in Richtung Cisowa-Straße auch eine große Informationstafel zu Leben und Wirken des Fotografen Christian Bachmann und seiner Bedeutung für Messenthin. Und es schließt sich ein neues Straßenschild mit seinem Namen an.

In einer eindrucksvollen Einweihungszeremonie wurde am Vormittag dieses Apriltages zunächst der mit einer deutschen und einer polnischen Flagge bedeckte Findling durch den Pölitzer Bürgermeister Wladyslaw Diakun und die im Vorkriegs-Messenthin geborene Kristin Maronn[3] feierlich enthüllt. Anschließend entfernten Bürgermeister und Bachmann-Urenkel Peter Teuthorn in einer weiteren Enthüllung dann gemeinsam die das Bachmann-Schild schmückenden Banderolen in den deutschen und polnischen Landesfarben. Zuvor hatten Stadtverantwortliche und Priester beider Konfessionen das Ereignis in Reden gewürdigt und der hier Ruhenden im Gebet gedacht[4]. Auch Teuthorn wurde um einige Worte gebeten, die er nutzte, seine Bewunderung für das ihn überraschende große Interesse der heutigen Einwohner an der Geschichte des Ortes auszudrücken und dies als schönes Beispiel für die heute mögliche Verständigung in Europa auszusprechen. Bei einem anschließenden Mittagessen bestand Gelegenheit zu vertiefenden Gesprächen zur Geschichte Messenthins, zu ihrem fotografischen Chronisten und den heutigen Gegebenheiten. (mehr …)

Schmalspurbahnen in Hinterpommern

Der Eisenbahnfreund Friedrich List hat Fahrten mit Schmalspurbahnen in Pommern aus 1994 digitalisiert und bei YouTube hochgeladen. Mit dieser Reise in die Vergangenheit dürfte er vermutlich nicht nur Eisenbahn-Interessierten, sondern auch pommerschen Heimatfreunden einen Gefallen erwiesen haben.

Nachdem vom Abgeordnetenhaus 1892 das Preußische Kleinbahngesetz verabschiedet worden war, erbaute die Gesellschaft Lenz & Co GmbH zwischen 1894 und 1896 Strecken für fünf voneinander unabhängige Kleinbahngesellschaften in Hinterpommern.

Auch die Münchener Lokomotivfabrik Krauss & Co erbaute zwei Bahnstrecken.

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Vitae pomeranorum

Die auch für die Familienforschung wertvolle Sammlung von Gelegenheitsdrucken pommerscher Persönlichkeiten geht jetzt online.

Augustin von Balthasar (* 20. Mai 1701 in Greifswald; † 20. Juni 1786 ebenda) war ein deutscher Jurist und Gelehrter in Schwedisch-Pommern. Als Historiker trug er umfangreiches Material zur Geschichte Pommerns zusammen.
Augustin von Balthasar (* 20. Mai 1701 in Greifswald; † 20. Juni 1786 ebenda) war ein deutscher Jurist und Gelehrter in Schwedisch-Pommern. Als Historiker trug er umfangreiches Material zur Geschichte Pommerns zusammen. Bildquelle: Zuverläßige Nachrichten von dem gegenwärtigen Zustande der Wissenschaften. 1743, 46. T., ungez. Bl. vor S. 685. via http://idrz18.adw-goettingen.gwdg.de/portraets.html

Mit „Vitae Pomeranorum“ wird eine Sammlung von Drucken und Schriften zu Personen und Familien, überwiegend aus Pommern, aber auch aus Schweden und Mecklenburg bezeichnet, die sich im Bestand der Universitätsbibliothek Greifswald befindet. Es handelt sich dabei um sogenannte Personal- und Gelegenheitsschriften aus dem Zeitraum vom 16. bis zum 18. Jahrhundert, die besonders für die genealogische und regionale Forschung, aber auch für die Geschichte des Druckwesens von Bedeutung sind.

Diese Drucke wurden in geringen Auflagen zu besonderen Anlässen gefertigt. Die Sammlung beinhaltet Gelegenheitsdichtung und -musik zu Hochzeiten, Taufen und Trauerfeiern, mehr als 1500 Leichenpredigten, weiterhin Jubiläumsschriften, Lebensbeschreibungen und Stammtafeln. (Text aus Wikipedia)

Sicherungsverfilmung abgeschlossen

Die Universität Greifswald berichtet nun über das abgeschlossene Projekt der Verfilmung dieser wertvollen Sammlung.  „Durch Mittel des Interdisziplinären Instituts für Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit der Universität Osnabrück konnte diese stark genutzte Sammlung komplett mikroverfilmt werden, so dass mit der Benutzung der Filme die Originale künftig geschont werden können.“

Zusätzlich erfreulich: Durch Mittel der Agnes-Lohmann-Stiftung werden in einem Kooperationsprojekt mit der Herzog-August-Bibliothek in Wolfenbüttel die Drucke erschlossen und digitalisiert. Unter diesen Vitae sind 171 Drucke aus dem 16. Jh., 5531 aus dem 17. Jh. und 2986 aus dem 18. Jh.
In deutscher Sprache sind davon 4456 Titel, in lateinischer 4145, in schwedischer 228 und in französischer Sprache 9 Titel.

Aus pommerschen Druckorten stammen 6788 Titel. Die angesprochenen Personen sind überwiegend Persönlichkeiten aus Pommern und aus Schweden.

Die ersten 61 Titel finden sich bereits online in der neuen Sammlung „Vitae pomeranorum“ der Digitalen Bibliothek Mecklenburg-Vorpommern.

Das von dem Greifswalder Bibliothekar Edmund Lange zusammengestellte Verzeichnis der dort enthaltenen Drucke ist als Ergänzungsband der Baltischen Studien 1898 erschienen und im Internetarchiv abrufbar. 1905 erschienen in den Baltischen Studien NF Band IX Ergänzungen vom gleichen Autor, diese sind als pdf abrufbar.

 

Anekdoten aus der Familienforschung

Martina Riesener, Friedberg im Juni 2016

Wer kennt sie nicht, diese überlieferten Familiengeschichten vom früheren Reichtum und vom verloren gegangenen Adelstitel. Diese und andere Begebenheiten kursierten natürlich auch bei uns, daher nachfolgend einige dieser Anekdoten und Kuriositäten.

Besondere Bedeutung gebührt in diesem Zusammenhang einer Urgroßmutter namens Anna Franziska. Durch etliche Erzählungen hatte ich in Erfahrung gebracht, dass sie vermutlich aus russischem Adel stammte, da ihr Geburtsname mit dem bekannten “sky“ endete. Als Ehefrau eines Arbeiters im Ruhrgebiet parlierte sie zudem bemerkenswerterweise gelegentlich in französischer Sprache, besonders, wenn sie über etwas verärgert war. Weiterhin wurde berichtet, es seien gesiegelte, alte Dokumente, verfasst in unbekannter Sprache, von den Nachkommen verbrannt worden, da “diese ja sowieso niemand mehr lesen könne“.

Anna Franziska

Natürlich wollte ich mich nicht den Reihen der entrückten “Familienforschungs-Adelsprädikatjäger“ anschließen, aber das hörte sich doch sehr vielversprechend an. Welch grandioser Einstieg wäre eine durch mich bestätigte Adelszugehörigkeit in diesem Teil der Forschung?
Ernüchterung brachte bereits die erste angeforderte Kopie der Geburtsurkunde eines ihrer Kinder aus dem Jahr 1899. Darin war das erwartete “geborene …sky“ getrennt geschrieben worden: in einer Zeile “gebore“ und in der nächsten mit “nen …sky“ fortgesetzt, und zwar so, dass das “nen“ durchaus auf den ersten Blick auch als “von“ gelesen werden konnte. Bei genauerer Betrachtung traf dies jedoch nicht zu, war aber vermutlich so von ihren Kindern interpretiert worden. Trotz dieser ersten Negativerfahrung erforschte ich ihre dennoch mögliche adlige Ahnenreihe zurück bis zu ihrem eigenen Urgroßvater, einem sprichwörtlich durch die Lande ziehenden Füsilier im Bataillon von Carlowitz. Danach verliert sich die Spur der Familie – der Nachname allerdings wurde stets ohne ein “von“ geschrieben. (mehr …)