Stralsund – Resümee und Wünsche für das Neue Jahr
„Unsere“ Petition steht jetzt, 5 Tage vor Schluss, bei ca. 3630 Stimmen, wird also wohl nicht die Zahl der Stimmen für Mainz erreichen. Von diesen Stimmen kommen ca. 200 aus Stralsund, aber 500 aus dem Ausland. Schade um die geringe Beteiligung aus der Stadt selber, aber vielleicht auch verständlich: In einer wirtschaftlich gebeutelten Region ist den Menschen vieles wichtiger als „alte schimmelige Bücher“. Wie hieß es doch in einem Leserbrief in der Ostseezeitung am 24.11.2012? „Ich selbst habe gern einmal auf die umfangreichen Bibliotheksbestände des Archivs zurückgegriffen, konnte ich mir doch dadurch manche Fahrt nach Greifswald in die Universitätsbibliothek ersparen, muss aber auch hinzufügen, dass es sich oft um ältere Auflagen von Werken zur pommerschen Geschichte handelte, die letztlich im wissenschaftlichen Diskurs heute nicht mehr ohne Weiteres zitierfähig sind, d. h., deren Wert auch dadurch eingeschränkt ist.“ ? Da schüttelt man den Kopf.
Zeit um ein vorläufiges Fazit zu ziehen.
Kurz nochmal die Vorgeschichte: Am 17.10.2012 wurde durch eine Pressemitteilung der Stadt Stralsund bekannt, dass das Stadtarchiv wegen Schimmelbefall geschlossen werden musste. (mehr …)
Petition: Rettet die Stralsunder Archivbibliothek
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Neuerscheinungen
Der Information 61 der AG für pommersche Kirchengeschichte entnehmen wir diesen Hinweis auf drei Neuerscheinungen:
Horst Rubbert, Willi Neuhoff, Peter Wessalowski, Horst Jeschke und Detlef Kirchner, Vertreibung der deutschen Bevölkerung 1945-1947 – Vertreibungslager in Stettin (= Stettiner Heft Nr. 19, hg. vom Historischen Arbeitskreis Stettin). – Lübeck: Historischer Arbeitskreis Stettin 2012. 117 S. mit zahlr. Abb. und teils farbigen Karten. Bezug über: Haus Stettin, Hüxterdamm 18A, 23552 Lübeck, Tel. 0451-796742, E-Post: Detlef Kirchner (mehr …)
Gymnasialbibliothek Stralsund gerettet ?

Diese Nachricht bei Twitter gefällt mir sehr. Aber ist die Gymnasialbibliothek wirklich gerettet?
Die Gutachter der Stadt Stralsund sind zu dem Ergebnis gelangt, dass „man den Gesamtwert sicher im hohen sechs- oder sogar siebenstelligen Bereich ansetzen muss….Weit höher als der materielle Wert ist der ideelle Wert. So enthält die Sammlung zahlreiche Einzelwerke, die für die Geschichte von Stadt und Region von besonderer Bedeutung sind und von denen mit Sicherheit nur wenige Exemplare erhalten sind. Teilweise wird es sich sogar um Unica handeln. „
Untergegangen ist in dem ganzen Trubel aber, dass wir am Tag vorher in bereits abgelaufenen Auktionen zahlreiche Werke aus Stralsund entdeckt haben, den höchsten Preis erzielte wohl ein Kepler-Druck mit 44 000 Euro (Klaus Graf berichtete). Da sind also jede Menge von diesen so hochwertigen Werken bereits unwiderbringlich verloren. (mehr …)
Der rote Faden – Stralsund

aus: Unser Pommerland 1929
Hermann Hoogeweg, bis 1923 Leiter des Staatsarchivs Stettin, beschreibt in einem Artikel, der 1928 in den Baltischen Studien erschienen ist, „Die Entstehung des Stralsunder Stadtarchivs“. Da mich dieses Thema Stralsund derzeit nicht mehr loslässt, war ich natürlich neugierig und fand erstaunlich viele Parallelen zur heutigen Situation, die sich seit der Vergangenheit wie ein roter Faden durch die Geschichte ziehen. (mehr …)
Stralsund – Jetzt ist es amtlich
Seit Tagen engagiere ich mich gegen den Verkauf der Bücher aus der Bibliothek des Gymnasiums Stralsund und vermutlich auch noch weiterer Schriften, vielleicht sogar aus der Löwen’schen Sammlung . Aber in irgendeiner Ecke hatte ich noch die Hoffnung, dass es nicht so schlimm sei, wie es den Anschein hatte. Nun ist diese Hoffnungsblase geplatzt.
dpa meldet eben nach der Bürgerschaftssitzung in Stralsund, dass die Stadt den Verkauf von 6210 Bände aus dem Zeitraum von 1497 bis 1833 bestätigt hat „weil sie nach Ansicht des Archivs weder einen Wert für die Hansestadt Stralsund noch eine Bedeutung für die Arbeit des Archivs haben würden“. Da bleibt mir die Spucke weg…

Ernst Heinrich Zober, Lehrer und Bibliothekar zu Stralsund und wichtiger „Vater“ der Bibliothek
Das ist aber vermutlich nur die Spitze vom Eisberg, da auch etliches an Literatur nach 1833 in den einschlägigen Verkaufsportalen zu finden war (und auch noch ist).
Auch wenn der Antiquar jetzt angeblich erstmal den Verkauf der Bücher gestoppt hat – vieles ist schon in Privathand gegangen, dass weiß ich aus persönlichen Mitteilungen oder aus den Kommentaren der Petition: „Habe selber mit Bedauern ein Buch aus der Sammlung erstanden, das ich lieber in der Bibliothek sehen würde.“
Rettet die Stralsunder Archivbibliothek
Ausführliche Informationen hier oder hier im Blog oder bei Archivalia.
Jetzt bei Open Petition und bei facebook.
Bitte unterzeichnet alle:
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