Bundesarchiv, Bild 146-1979-025-30A / CC-BY-SA via Wikimedia Commons
Wer früher über Berlin mit dem Auto nach Hinterpommern gefahren ist, kann sich vermutlich noch gut an die Autobahnstrecke von Berlin bis Stettin erinnern – Betonplatten die einen regelmäßigen ganz eigenen Rhytmus beim Darüberfahren erzeugten und lange Abschnitte mit Geschwindigkeitsbegrenzungen , weil die Platten ausgewaschen und ausgefahren, teils auch zersprungen waren. Dieses Teilstück war Teil der Planungen Nazi-Deutschlands, eine Reichsautobahn von Berlin bis Königsberg zu bauen – und das obwohl der polnische „Korridor“ dazwischen lag. In Polen wird diese Autobahn „Berlinka“ genannt.
Werbung Kaufhaus Tuchler und Neumann Stolp Adressbuch 1914
In der Stolp-L Mailingliste wies Heinz Timmreck auf einen Artikel in der ZEIT hin, verfasst von Arnon Goldfinger mit dem Titel
„Ihr Freund, der Feind – Nach dem Tod seiner Großeltern entdeckt unser Autor ein deutsch-jüdisches Familiengeheimnis – deren Verbindung mit einem Nationalsozialisten“
Im Nachlass der Großeltern des Autors (Kurt Tuchler * 11.12.1894 Stolp, Richter oo Gerta Lehmann *11.6.1908 ), die beide in Tel Aviv verstarben, findet der Enkel Hinweise auf eine Freundschaft mit dem SS-Offfizier Leopold von Mildenstein, während der Großvater Zionist war.
Die Familie Tuchler lässt sich in Stolp anhand der Adressbücher nachweisen, der Kaufmann Sally T., später mit seinem Sohn Georg war Mitbesitzer des Textilwarengeschäftes an der Nordseite des Marktes in Stolp, Tuchler und Neumann, später Walter Pachur. Es gab auch eine Filiale in Stolpmünde, die 1933 schliessen musste. Der Sohn Kurt studierte in Freiburg und München Recht- und Volkswirtschaftslehre und war bis 1933 erst Magistrats- und dann Amtsrichter in Berlin. 1936 emigrierte die Familie nach Israel und Kurt Tuchler wohnte bis zu seinem Tod 1978 in einer Wohnung in Tel Aviv. (mehr …)
Sedan Tag Berlin ca. 1910 Library of Congress Prints and Photographs Division Washington
Berlin hatte für Pommern ja spätestens seit der Jahrhundertwende mit der Industrialisierung eine besondere Anziehungskraft. Im Jahre 1900 lebten in Berlin 118779 Pommern oder anders: 6 % der Berliner gaben als Herkunft Pommern an.
Daher ist für den pommerschen Familienforscher oft auch Berlin interessant. Nach dem reformierten Personenstandsgesetz werden seit 2009 Personenstandsunterlagen, die ihre Altersgrenze erreicht haben, (Geburtenregister nach 110 Jahren, Heiratsregister nach 80 Jahren, Sterberegister nach 30 Jahren) von den Standesämtern an Archive abgegeben, so auch in Berlin. Hier landen solche Bücher beim Landesarchiv Berlin. Das bietet neben einer wirklich informativen Seite zur Familienforschung in Berlin auch eine aktuelle Liste der dort vorhandenen Personenstandsbücher der Berliner Standesämter als pdf-dokument an. In diesen Büchern kann man also forschen, ohne wie bei den Standesämtern die direkte Abstammung nachweisen zu müssen.
In diesem Landesarchiv werden nach Verstreichen der Fristen auch die Bücher aus dem Standesamt I, dem Standesamt für die ehemaligen Ostgebiete aufbewahrt werden, leider findet sich hierzu nur der Satz: „Auch die Register des Standesamts I werden in den nächsten Jahren in das Landesarchiv Berlin überführt. “ Mehr zum Standesamt I
In einem Artikel hier vor einigen Tagen hatte ich mein Bedauern ausgedrückt, dass so wenige Archive mit Pomeranica sich am Tag der Archive 2012 beteiligen. Ich hatte mit Hinweis auf den Artikel bei 5 Archiven in Greifswald, Stralsund und Berlin angefragt, warum sie nicht teilnehmen und kann jetzt erste auch erfreuliche Antworten mitteilen. (mehr …)
Eigentlich wollte ich hier den Tag der Archive 2012 mit Freude verkünden.
Auf der eigenen Webseite zu diesem Ereignis heisst es: „Am 3./4. März 2012 laden in Deutschland wieder hunderte von Archiveinrichtungen zum TAG DER ARCHIVE in ihre Häuser ein. An diesen Tagen präsentieren sich die Archive als Dienstleister bürgernah und offen für alle Bürger. Es sollen Schwellenängste vor Archiven überwunden und nicht nur die Archivmagazine allen Interessierten offen stehen, sondern auch Einblicke in das vielfältige Berufsbild der Archivare als Detektive der Geschichte gewährt werden.“
Der Tag der Archive findet alle 2 Jahre statt. Wikipedia schreibt: Der Tag der Archive ist eine seit dem Jahr 2001 regelmäßig durchgeführte Veranstaltungsform, mit der sich Archive in der Bundesrepublik Deutschland der Öffentlichkeit präsentieren.
Das diesjährige Motto lautet: Feuer Wasser, Krieg und andere Katastrophen. (mehr …)
Der HEROLD in Berlin bot in diesem Jahr zum zweiten Mal einen einwöchigen Lehrgang zur Heraldik an. Insgesamt 30 Teilnehmer aus Deutschland und Österreich nutzten diese Möglichkeit, Grundkenntnisse zur Wappenkunde zu erwerben. Vom 9. bis 14. Oktober fanden die einzelnen Kurse bzw. Vorlesungen in den Räumen des Max-Planck-Archivs und des HEROLD in Berlin-Dahlem statt. Zwischen 9 und 17 Uhr wurde hier in gebündelter und konzentrierter Form ein Querschnitt zu dieser historischen Hilfswissenschaft gegeben. Namhafte Referenten sorgten für einen fundierten Einstieg, boten aber auch ein Spektrum verschiedener Sichtweisen zur Heraldik in der Gegenwart. (mehr …)
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