Die Geschichte der Buchdrucker-Kunst in Pommern

Abb. aus Orthotypographia, Hornschuch, Kramer, Leipzig 1634 via commons.wikimedia

Den Buchdruck hat Gutenberg 1450 erfunden, in Pommern wurde die erste Druckerei in Stettin erst 1569 durch einen Buchdrucker aus Frankfurt/Oder gegründet.  Gedruckt wurde in Stettin (jeweils das Jahr der Gründung der Druckerei), Greifswald (1581), Barth (1582), Stralsund (1628), Colberg (1653-58), Stargard (1671) Cöslin (1816), Stolp (1825), Demmin (1832), Anclam (1833), Pasewalk (1833), Wolgast (1840) und Putbus (1835). Wie auch bei anderen Gewerken, wurde die Kunst des Buchdruckes oft in der Familie weitergegeben., das Officin mit den Maschinen weitervererbt. Wer also einen Buchdrucker unter seinen Vorfahren hat  kann sich vermutlich glücklich schätzen.

Gottlieb Mohnicke hat 1840 in seinem Buch „Die Geschichte der Buchdrucker-Kunst in Pommern “ viele Namen und Fakten von Buchdruckern gesammelt. Auch Bestallungsurkunden und Privilegien sind abgedruckt. Leider fehlt der online-Ausgabe, die  bei  der Bayerischen Staatsbibliothek gescannt wurde, die gefaltete Beilage: Der typographische Greif, zuerst gesetzt im Jahre 1682.

Im Buch erwähnte Familiennamen: (mehr …)

Stellungnahme der Stadt Stralsund

Rathaus Stralsund Foto softeis  <a title="cc-by-sa" href="http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.de" target="_blank">cc-by-sa</a> via commons.wikimedia.org
Rathaus Stralsund Foto softeis cc-by-sa via commons.wikimedia.org

Die Online-Petition „Rettet die Stralsunder Archivbibliothek “ wurde über den Jahreswechsel 2012/13 von 3682 empörten Menschen unterschrieben, die gegen den Ausverkauf von Kulturgut durch die Stadt Stralsund bzw. deren Archivpersonal protestieren wollten.
Noch während der Laufzeit der Petition, die auch durch unseren Verein tatkräftig unterstützt wurde, begannen erste Rettungsmaßnahmen.
Zur Historie des Ganzen finden Sie in diesem Blog unter dem Stichwort „Stralsund“ viele Beiträge.
Inzwischen liegt die offizielle Antwort der Stadt Stralsund an den Initiator Philipp Maaß auf die Überreichung der Petition vor, Sie können sie im vollen Wortlaut unten lesen. (mehr …)

Endlich ein gutes Gefühl – Stralsund

stralsund-buch
Im Internet angebotenes Buch aus Stralsund

Es hat wohl in Stralsund heute wieder einen großen „Pressetermin“ gegeben, neben der üblichen lokalen Berichterstattung durch die Ostseezeitung gibt es auch Berichte in überregionalen Zeitungen (meist auf dpa basierend) und im NDR. Sogar die Ostseezeitung hat ein eigenes Video produziert. Was ist da los?

Schon letzte Woche wurde berichtet, dass die teuren reinen Werkbänke zur Reinigung der Bücher jetzt eingetroffen sind und in Betrieb genommen werden können. Insgesamt käme man rechnerisch auf eine Dauer der Reinigung von 25 Jahren. Heute wurde nun berichtet, dass man auch die Hilfe externer Profis in Anspruch nehmen wolle, so dass sich die Dauer der Maßnahmen auf vielleicht 3-4 Jahre reduzieren würde. Die für mich aber beruhigendste Tatsache war die Anwesenheit von zwei wirklichen Experten: Dr. Falk Eisermann, Referatsleiter der Abteilung Wiegendrucke in der Staatsbibliothek Berlin und Dr. Christoph Mackert, Leiter des Handschriftenzentrums an der Universitätsbibliothek Leipzig. (mehr …)

Aktuelles aus Stralsund

Reinigung von Büchern aus dem Kölner Stadtarchiv nach Gefriertrocknung unter eine Absauganlage.
Reinigung von Büchern aus dem Kölner Stadtarchiv nach Gefriertrocknung unter einer Absauganlage. via commons.wikimedia.org © Raimond Spekking / CC-BY-SA-3.0

Wie die Ostseezeitung berichtet, wird in der nächsten Woche nach Installation von zwei speziellen Werkbänken die Reinigung der verschimmelten Bücher im Stadtarchiv Stralsund beginnen. Schenkt man dem Bericht Glauben, müssen 88 000 verschimmelte Bücher gereinigt werden, was mit zwei Arbeitskräften 25 Jahre dauern soll. Auf der Webseite der Stadtarchivs wird von einem Bestand von 125 000 Büchern berichtet, zurückgekehrt aus der Gymnasialbibliothek waren knapp 6000 Bände.  War also weit mehr vom Schimmel betroffen als nur die Gymnasialbibliothek?

Bei begründetem und nachgewiesenem wissenschaftlichen sowie persönlichen Interesse ist nach Angaben der Stadt ein eingeschränkter Benutzerdienst voraussichtlich ab der 5. Kalenderwoche 2013 möglich.

„Inzwischen wurde der Verkauf der Gymnasialbibliothek rückgängig gemacht.“ Man darf aber nicht vergessen, dass wesentliche Teile des Bestandes verloren sind. 

Die entlassene Archivdirektorin klagt jetzt vor dem Arbeitsgericht.

Stralsund – Resümee und Wünsche für das Neue Jahr

Old Book
Old Book by David Kennedy via wikimedia commons CC-BY-3.0
Fast genau vor einem Jahr gab es eine Petition: Der Bestand der Wissenschaftlichen Stadtbibliothek Mainz darf nicht zerschlagen werden. Diese Petition erreichte 5538 Stimmen. Sie war insofern erfolgreich, als man von den Plänen zur Aufteilung der Bibliothek Abstand genommen hatte.

„Unsere“ Petition steht jetzt, 5 Tage vor Schluss, bei ca. 3630 Stimmen, wird also wohl nicht die Zahl der Stimmen für Mainz erreichen. Von diesen Stimmen kommen ca. 200 aus Stralsund, aber 500 aus dem Ausland. Schade um die geringe Beteiligung aus der Stadt selber, aber vielleicht auch verständlich: In einer wirtschaftlich gebeutelten Region ist den Menschen vieles wichtiger als „alte schimmelige Bücher“. Wie hieß es doch in einem Leserbrief in der Ostseezeitung am 24.11.2012? „Ich selbst habe gern einmal auf die umfangreichen Bibliotheksbestände des Archivs zurückgegriffen, konnte ich mir doch dadurch manche Fahrt nach Greifswald in die Universitätsbibliothek ersparen, muss aber auch hinzufügen, dass es sich oft um ältere Auflagen von Werken zur pommerschen Geschichte handelte, die letztlich im wissenschaftlichen Diskurs heute nicht mehr ohne Weiteres zitierfähig sind, d. h., deren Wert auch dadurch eingeschränkt ist.“ ? Da schüttelt man den Kopf.

Zeit um ein vorläufiges Fazit zu ziehen.
Kurz nochmal die Vorgeschichte: Am 17.10.2012 wurde durch eine Pressemitteilung der Stadt Stralsund bekannt, dass das Stadtarchiv wegen Schimmelbefall geschlossen werden musste. (mehr …)

Alte Musik aus Pommern

Das Ensemble Pandolfis Consort hat sich auf selten gespielte Werke von berühmten, aber auch zum Teil vergessenen Komponisten vorwiegend aus dem Barock spezialisiert. Im Dezember gab es in Wien ein Konzert unter dem Thema „Alte Musik aus Pommern“ mit Werken von Philipp Dulichius, Paul Lutkemann, Johann Vierdanck, Johann G. Ebeling und Michael Rohde.  Hören Sie hier zwei Beispiele.

Video erscheint nicht? Alternative Quelle: http://www.youtube.com/watch?v=vFlpF1ID3lM

Philipp Dulichius (1562-1631),  Motet Nr.18

Philipp Dulichius, 1562 in Chemnitz geboren, trat im Jahr 1587 eine Stellung als Kantor am Fürstlichen Pädagogium in Stettin an. Er war für die Kirchenmusik in der Stettiner Marienkirche, die musikalische Ausbildung der Gymnasiasten und die Musik am Hof der pommerschen Herzöge zuständig. Nach 43 Dienstjahren legte er Ende 1630 sein Amt nieder.
Philipp Dulichius hat 232 kunstvolle und klangschöne Motetten komponiert, die zu seinen Lebzeiten europaweite Verbreitung gefunden hatten, heute aber auf eine Wiederbelebung warten. (mehr …)

Findbuchkartei aus Stralsund online

Bei familysearch.org gibt es neu seit dem 6.12.2012 die Verfilmung der Findkartei aus dem Stadtarchiv Stralsund. Es handelt sich um über 450 000 Bilder von den dort vorhandenen Karteikarten, aufgeteilt nach Daten aus Stralsund gesamt, Beerdigungen in der Klosterkirche St. Johannis und Daten aus Voigdehagen (jetzt ein Stadtteil von Stralsund, früher Mutterkirche der Stralsunder Pfarrkirchen.
Die Karteikarten enthalten die wichtigsten Angaben (Ehen, Geburten, Verstorbene) und den Verweis zum Originaleintrag im Kirchenbuch. Die Daten stammen aus den Jahren 1600 – 1900, in der Beschreibung der Daten wird die Zahl 1945 angegeben.

Karteikarte der Geburt von "Konrektor" Wilhelm Leopold Freese
Karteikarte der Geburt von Konrektor Wilhelm Leopold Freese

Bildquelle: Germany, Prussia, Pomerania, Stralsund, Church Book Indexes, 1600-1900″, Stralsund (Alle Pfarreien), Geburten, Franck, Adolf Carl Johann Friedrich, Bild 1220 bei  Familysearch.org     (mehr …)